10 Empfehlungen für Pistentouren
Schitouren auf Pisten gibt es schon lange. Einst waren es Individualisten, in den vergangenen Wintern rannten und schlenderten täglich Hunderte rund um die Ballungszentren über die Pisten hinauf – und dies zu allen Tages- und Nachtzeiten. Tourengehen hat sich vom Randsport zum Trend entwickelt.
Bereits 2004 lud das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit österreichweite alpine Interessensvertreter zum runden Tisch, dessen gemeinsames Ergebnis 10 Empfehlungen für Pistentouren waren.
Unteranderem nahm sich das Land Tirol dieser Thematik mit dem „Tiroler Pistentourenmodell sicher & fair“ an und etablierte Angebote für Pistenskitourengeher*innen in unterschiedlichen Tiroler Skigebieten.
Das Modell beruht auf gegenseitigen Respekts und der Fairness im Sport und ist im Wesentlichen auf drei Hauptsäulen aufgebaut:
- Einhaltung der 10 Pistentourenregeln und der 10 FIS-Regeln als Verhaltenskodex und „Spielregeln“ des Sports durch die Sporttreibenden
- Qualitätsvolle räumliche Angebote für Pistentourengeher*innen und Beschilderung von Pistentourenrouten mit dem Tiroler Pistentourenleitsystem als Lenkungsmaßnahme zur Entflechtung der Schiläufer/-fahrerströme
- Qualitätsvolle zeitliche Angebote Pistentourenabende, an denen für eine sichere Sportausübung die Pistenpräparierung erst später erfolgt.
Somit findet man im Land Tirol viele beschilderte und ausgewiesene Pistenskitouren.
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10 Empfehlungen für Pistentouren
Auch auf Pisten sind Sie eigenverantwortlich unterwegs. Alpine Gefahren, insbesondere die Lawinengefahr, sind selbst einzuschätzen. Schipisten stehen in erster Linie den Benützern der Seilbahnen und der Lifte zur Verfügung. Um Unfälle und Konflikte zu vermeiden, bitten wir, neben den FIS-Verhaltensregeln auch folgende Empfehlungen zu beachten:
1. Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten.
2. Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten.
Beim Einsatz von Pistengeräten - insbesondere mit Seilwinden - oder bei Lawinensprengungen, etc. kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen. Pisten können daher aus Sicherheitsgründen für die Dauer der Arbeiten gesperrt sein.
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3. Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen.
4. Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren.
5. Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren. Über Nacht festgefrorene Spuren können die Pistenqualität stark beeinträchtigen.
6. Bis 22:30 Uhr oder einer anderen vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen.
7. Sichtbar machen.
Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht Stirnlampe, reflektierende Kleidung etc. verwenden.
8. Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Pisten nur diese benützen.
9. Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.
10. Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühren entrichten.
Pistentskitouren mit Leitsystem in Tirol
Auch die Initiative „Bergwelt Tirol - Miteinander Erleben“ hat sich dem Trend „Pistenskitouren“ angenommen und listet auf seiner Seite auch jene Skigebiete, die ein klares Leitsystem geschaffen haben, um eine Entflechtung zwischen aufsteigenden und abfahrenden Skifahrern zu gewährleisten.
Damit nimmt Tirol eine Vorreiterrolle bei der Weiterentwicklung von alpinen Freizeit- und Trainingsangeboten ein. In einigen österreichischen Skidestinationen schürt das Thema Pistentouren noch stark Konflikte. Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit plädiert für einen offenen Dialog der Nutzergruppen und Pistenbetreiber. Auf den rasant ansteigenden Trend „Pistenskitourengehen“ könnte vielerorts mit gezielten Angeboten reagiert werden, um einerseits ein wohlwollendes, faires und vor allem sicheres Miteinander zu ermöglichen und andererseits, um das Potential des Pistentourengehens auch für die Destination zu nutzen
Pistentouren-Handbuch Tirol
Das Sportland Tirol bekennt sich zum Pistentourengehen. Dieser Sport ist nämlich als sicheres Naturerlebnis im Winter, zur Erholung und zur Förderung von Gesundheit und Fitness in freier Luft besonders wertvoll. Das 2021 ausgearbeitete Pistentouren Handbuch Tirol setzt den erfolgreichen Weg des Tiroler Pistentourenmodells „Sicher & Fair“ fort. Im Sinne eines möglichst konfliktfreien und sportlich fairen Miteinanders umfasst es klare Verhaltensregeln, ein einheitliches Leitsystem für Pistentourenrouten mit den charakteristischen orangen Schildern und umfangreiche haftungsrechtliche Informationen. Damit nimmt Tirol wieder eine Vorreiterrolle bei der Weiterentwicklung von alpinen Freizeit- und Trainingsangeboten ein.