Bergportrait: Mönch (4.110 m)
Foto: mauritius images / imageBROKER / Michael Krabs
Der Mönch (4.110 m) in den Berner Alpen mag durch die Jungfraubahn gut erschlossen sein, die letzten Höhenmeter hinauf auf den Gipfel haben es aber durchaus in sich. Wir stellen euch den Viertausender im Detail vor.
Höhe und Lage
Der Mönch ist 4.110 m hoch und liegt in den Berner Alpen hoch über Grindelwald im Kanton Bern an der Grenze zum Wallis. Er bildet zusammen mit Eiger (3.970 m) und Jungfrau (4.158 m) eine markante Dreiergruppe. Seine Besteigung beschränkt sich unter Nutzung der Jungfraubahn bis hinauf aufs Jungfraujoch (3.466 m) auf die obersten Meter des Bergs – genauer gesagt: auf 633 Höhenmeter. Dennoch sollte die Tour nicht unterschätzt werden.
Einzelne Streckenabschnitte sind technisch recht schwierig, insbesondere wenn noch Vereisung hinzukommt. Der Gipfelblick entlohnt für die Mühen des Aufstiegs und reicht vom Eiger im Nordosten über die Schreckhorngruppe im Osten und das Finsteraarhorn im Südosten bis hin zur Pyramide des Aletschhorns im Südwesten. Direkt gegenüber im Westen liegt die Jungfrau.
Geschichte
Erstmals wurde der Gipfel des Mönchs am 15. August 1857 durch die Grindelwalder Führer Christian Almer, Ulrich und Christian Kaufmann sowie den Wiener Sigismund Porges bestiegen.
1866 gelang schließlich die erste Begehung über den Nordwestgrat („Eisnollen“): Unter Begleitung der Führer Christian Michel und Peter Egger schaffte es der Berner Edmund von Fellenberg auf den Gipfel – und zwar lange bevor eine entsprechende Eisausrüstung überhaupt existierte. Das Unterfangen gilt darum nicht umsonst als Husarenstück.
Der Mönch im Überblick:
Höhe: 4.110 m
Lage: Berner Alpen
Talort: Grindelwald
Stützpunkt: Mönchsjochhütte (3.650 m)
Erstbesteigung: 1857
Touren
Der Normalweg führt über den Südarm des Ostgrats und nimmt seinen Ausgang am Oberen Mönchsjoch. Von dort geht es zunächst südwestlich in einer Querung zum Fuß des Südsporns und erst über Schutt und Platten, dann in steilerer Kletterei zum Ostsüdostgrat. Der Grat führt zunächst über Firn, dann über ein felsiges Gratstück zu einer steilen Eispassage, die schließlich flach zum höchsten Punkt auf 4.110 m führt.
Weitere lohnende Anstiege führen entweder über den Südwestgrat, die Nordostwand, den Nordwestgrat („Eisnollen“) oder die Nordwandrippe hinauf auf den Gipfel.
Tourentipps
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Fun Fact
Erst 1996 hat man im Rahmen einer Nachvermessung festgestellt, dass der Gipfel des Mönchs um 9 m höher ist als bis dato angenommen – und wie in sämtlichen Karten angegeben. Auch heute noch geistert die falsche Höhenangabe von 4.099 m durch eine beachtliche Menge einschlägiger Literatur. Tatsächlich ändert sich die Höhe des Mönchs konstant – das liegt an seiner stetig anwachsenden Firnkappe.
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