Skitourenausrüstung für Kinder
Die richtige Ausrüstung ist immer so ein Thema. Einerseits sollten die kleinsten und jüngsten Alpinisten die leichteste und beste Ausrüstung haben. Andererseits ist das elterliche Budget auch nicht unbegrenzt belastbar. Und vielleicht gefällt dem Kind das Tourengehen nicht und alles wurde umsonst gekauft? Deshalb ist es besser, einen Schritt nach dem anderen zu machen.
Für die ersten Versuche, und das geht ohne weiteres schon ab einem Alter von fünf bis sechs Jahren, reichen Pistenschuhe (Dreischnaller sind besser anzupassen als Heckeinsteiger) und Pistenskier. Dazu kauft man einen Bindungseinsatz, mit dem die Kinder tadellos aufsteigen können. Dieser wird, oben angekommen, einfach aus der Bindung genommen und im Rucksack der Eltern verstaut.
Als Fell genügt ein reines Klebefell, mit dem Cutter passend auf die Skier zugeschnitten (z.B.: Contour Kinderfelle von Kochalpin). Zugegeben, dies ist nicht die perfekte Variante „Leichtgewicht“, aber sicher der beste Kompromiss für die ersten kleinen Touren.
Wenn alles klappt und es gelingt, den Kindern den Spaß am Skitourengehen weiterzugeben, wird es Zeit für den nächsten Ausrüstungsschritt. Eine Tourenbindung mit Skistopper muss her.
Seit heuer bietet der Hersteller Hagan eine eigene Kinderskitourenbindung an, die Z02 Junior Bindung. Dazu gibt es auch den passenden Ski („Sky Force“). Die Bindung wächst über einige Jahre mit und kann bis ins Jugendalter verwendet werden.
Als Ski kann man auch den Pistenski des Vorjahres verwenden, da kürzere Ski im Gelände und Tiefschnee sowieso besser sind (und meist schon im Keller stehen). Generell gilt für die Skilänge: lieber zu kurz als zu lang. Ein zu langer Ski nimmt die Freude und lernt eine fehlerhafte Fahrweise an, nebenbei wiegt jeder Zentimeter Ski ja auch was und muss getragen werden.
Bei Pistentouren darf natürlich der Helm nicht fehlen. Im Gelände macht er auch Sinn, als Pflicht würde ich ihn aber nicht sehen. Wir machen das immer von den Verhältnissen und der Tour abhängig. Ohnehin sollte auf Skitour eher etwas verhaltener gefahren werden. Die Tücken des Geländes und die möglicherweise schwierige Rettung bedingen im Tourenskilauf für jeden, egal ob Kind oder Erwachsener, eine moderatere Fahrweise. Stürze sind nicht anzustreben, auch wenn sie sich natürlich nicht immer vermeiden lassen.
Sobald Skitouren im freien Gelände stattfinden, ist ein LVS-Gerät Pflicht. Nebenbei lockern Lawinensuchspiele den Tag nett auf und die Kinder lernen den Umgang mit den Geräten im Handumdrehen. Dabei erschließen sich ihnen auch zugleich die Gefahren, welche im Winter draußen lauern und sie bekommen frühzeitig ein gesundes Bewusstsein für das Lawinenrisiko.
Sport- und Skibrille sowie gute Kleidung sind Standard für alle, die im Winter draußen sind. Hier lohnt sich eine warme Daunenjacke besonders, da auf so manchem Gipfel ein frostiges Lüftchen blasen kann. Mit warmer Jacke, Mütze und Handschuhe lässt sich dem aber leicht trotzen.
So ausgestattet und mit der richtigen Tourenplanung können Kinder schon sehr früh auf Skitour unterwegs sein, und mit jedem Jahr werden die Touren automatisch mehr und etwas länger.
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