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Bergportrait: Watzmann (2.713 m)

Regionen

3 Min.

10.05.2022

Foto: Adobe Stock / elxeneize

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von Katrin Rath

Der Watzmann, der Schicksalsberg in den Berchtesgadener Alpen, ragt 2.713 m hoch über dem Königssee in Bayern auf. Für viele Alpinisten und Alpinistinnen gilt er als Klassiker, aber auch in Kunst und Kultur hat der Gebirgsstock seinen Platz gefunden. Wir stellen den Watzmann, seine Geschichte(n) und seine Touren-Angebote genauer vor.

Höhe und Lage

Der Watzmann ist mit seinen 2.713 Metern Höhe (Watzmann-Mittelspitze) zwar kein Riese, stellt aber den höchsten Punkt auf der deutschen Seite der Berchtesgadener Alpen dar und gehört für viele Alpinistinnen und Bergsteiger zu den Gipfeln, auf denen man gestanden sein muss. Das mag auch daran liegen, dass sich die verschiedenen Anstiege, abgesehen von der Besteigung des nördlichen Gipfels (Hocheck), alles andere als einfach gestalten. Mittel- und Südspitze verlangen den Gipfelaspiranten einiges an Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ab, sind sie doch nur über teils versicherte Gratanstiege erreichbar.

Besonders eindrucksvoll ist die Ostwand des Zweitausenders. Sie ist die höchste Wand der Ostalpen und erhebt sich rund 1.800 Meter über dem Königssee. Die dreistellige Zahl der Todesopfer, die sie bis heute forderte, brachte dem Watzmann den Ruf eines Schicksalsbergs ein. Die Schwierigkeiten der Wand ergeben sich nicht unbedingt aus den Kletterpassagen, die sich auf dem einfachsten Weg zwischen dem 1. und 3. Schwierigkeitsgrad einpendeln, sondern aus der schwierigen Orientierung in der Wand, der erforderlichen psychische und physische Kondition und dem Umstand, dass es nahezu unmöglich ist, vom Westen kommende Schlechtwetterfronten frühzeitig zu erkennen. Dadurch, dass sich im Sommer sehr viele Bergsteiger an der Ostwand versuchen, kommt es auch häufig zu gefährlichen Steinschlägen.

Neben der Watzmann-Mittelspitze, dem Hocheck und der Südspitze, die bei der Watzmann-Überschreitung passiert werden, umfasst das Massiv auch die berühmten Gipfel der Watzmannfrau (Kleiner Watzmann), der fünf Watzmannkinder, des Grünstein und der Hirschwiese.

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Geschichte und Geschichten

Erstbestiegen wurde die Watzmann-Mittelspitze bereits im August des Jahres 1800 durch den slowenischsprachigen österreichischen Geistlichen, Lehrer, Forscher, Humanisten und Bergsteiger Valentin Stanič (bzw. Stanig) – kurz nachdem er einen Tag nach dessen Erstbesteigung am Gipfel des Großglockners stand.

68 Jahre später gelang dem Ramsauer Bergführer Johann Grill (auch bekannt als der Kederbacher) gemeinsam mit Johann Punz die erstmalige Watzmann-Überschreitung über den Hauptkamm des Massivs. Der Kederbacher war es auch, der im Jahr 1881 die Ostwand mit Otto Schück zum ersten Mal durchstieg.

Rund um den Berg rankt sich auch die Watzmann-Sage, nach der der grausame König Waze oder Wazemann mit seiner Frau und seinen Kindern Furcht und Schrecken im Land verbreitet haben soll. Als er eine Bauernfamilie mit seinem Pferd zerstampfte, wünschte sich die Bäuerin, er und seine Familie mögen sich zu Stein verwandeln. Und siehe da, kurz darauf tat sich der Boden auf und die Familie wurde tatsächlich in steinerne Riesen verwandelt. Wie es bei Sagen üblich ist, gibt es auch von dieser verschiedene Variationen. In einer davon erzählt man sich, dass das Blut der Königsfamilie den Königs- und den Obersee bildete.

Auch musikalisch wurde der Watzmann zum Leben erweckt. Und zwar im Konzeptalbum „Der Watzmann ruft“ von den österreichischen Austro-Pop-Legenden Wolfgang Ambros, Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz. Später wurde es auch in ein gleichnamiges Musical verpackt.


Touren und Hütten auf dem Watzmann

Die wohl bekannteste Route auf die Watzmann-Mittelspitze führt im Rahmen der Überschreitung von Ramsau über das Watzmannhaus und das Hocheck auf den höchsten Punkt. Der Rückweg ins Tal erfolgt über die Südspitze und das Wimbachgries.

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Eine weitere Variante, auf den Watzmann zu gelangen ist die konditionell ebenso herausfordernde Wiederroute.

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