Drum prüfe, wer sich bindet: So findest du die passende Skitourenbindung
Wenn Skitourengeher sich an eine Bindung binden, sollte die Wahl wohl überlegt sein. Denn nicht jede Bindung passt zu jedem Skitourentyp, jedem Einsatzzweck und jedem Schuh. Wir geben dir einen Überblick über die Arten von Skitourenbindungen und verraten dir, welche die richtige für deinen persönlichen Fahrstil ist.
Lange Zeit gab es unter Skitourengehern zwei große Lager: Die einen lobten die Leichtigkeit von Pin-Bindungen bzw. Tech-Bindungen, die anderen schworen auf die Sicherheit der Rahmenbindung. Im Spannungsfeld dieser zwei Faktoren bewegte sich in der Regel die Kaufentscheidung. Doch ist in Wahrheit ein Mix aus beiden ist ideal, denn so kann der Tourengeher Vertrauen in die Ausrüstung haben und die Skitour in jeder Hinsicht genießen. Diesem Anspruch versucht seit wenigen Jahren die neue Gattung der Hybrid-Bindungen Rechnung zu tragen.
1. Rahmenbindungen – die Traditionelle
Klassische Rahmenbindungen ähneln in ihrer Bauweise Alpinbindungen. Während der Abfahrt wird der Schuhrand von Vorder- und Hinterbacken umfasst. Diese sind durch einen Steg (Rahmen) miteinander verbunden, der im Aufstieg hinten entriegelt wird, so dass die Ferse beim Gehen – samt Rahmen und Hinterbacken – hochklappen kann.
Vorteile:
Beliebt auf Bergwelten
- sehr guter Einstiegskomfort
- gute Sicherheitslösung in Aufstieg und Abfahrt
- funktioniert mit Alpin- und Tourenskischuhen
- große Steifigkeit und damit sehr gute Kraftübertragung, d.h. sehr gute Abfahrtsperformance
- dank hohem Z-Wert auch für schwere und aggressive Fahrer gut geeignet
Nachteile:
- ungünstiger Drehpunkt erschwert die natürliche Abrollbewegung
- im Vergleich zu den anderen Bindungstypen deutlich schwerer
- bei jedem Schritt ist der gesamte Rahmen anzuheben
- Hinterbacken ist teilweise nicht optimal fixiert
Geeignet für:
Freerider und Variantenfahrer sowie abfahrtsorientierte Skitourengeher.
Auch beliebt
Kompatibel mit:
In der Regel kompatibel mit sämtlichen Alpin- und Skitourenschuhen durch anpassbare Verstellplatte. Nicht geeignet für ultraleichte Skitourenschuhe ohne Überstand und bei starker Konvexität der Profilsohle.
Modelle:
Marker Duke, Baron oder Tour, Salomon Guardian sowie der Tyrolia AAAdrenalin oder AAAmbition sowie Fritschi Eagle, um nur einige zu nennen.
2. Pin-Bindung – das Leichtgewicht
Beim Pin-System wird der Skischuh bei der Abfahrt am Vorderbacken und – bei den meisten Modellen – auch am Hinterbacken mit Hilfe von speziellen Metallinserts – den sogenannten „Pins" in der Bindung fixiert. Für den Aufstieg wird der Hinterbacken je nach Hersteller weggeklappt, -geschoben oder -gedreht, sodass der Skischuh nur vorne fixiert ist. Dies hat den Vorteil, dass nicht bei jedem Schritt die ganze Bindung angehoben werden muss, setzt jedoch (passende!) Pin-Einsätze an den Schuhen voraus.
Vorteile:
- im Aufstieg muss nur der Schuh angehoben werden
- geringes Gewicht im Vergleich zur Rahmenbindung
- besserer Drehpunkt sorgt für mehr Gehkomfort
- kraftsparend im Aufstieg
- niedrige Standhöhe ermöglicht direkt Kraftübertragung bei der Abfahrt
Nachteile:
- Einstieg erfordert Übung und Sorgfalt (Schnee und Eis)
- meist schlechtere Kraftübertragung bei der Abfahrt
- im Aufstieg keine Sicherheitsauslösung, da die Bindung verriegelt wird
- oft keine hohen Z-Werte - ein Nachteil für schwere und sportliche Fahrer
- häufig Kompatibilitätsprobleme mit dem Skischuh
Kompatibel mit:
Pin-Bindungen erfordern Skitourenschuhe mit passenden (!) Tech-Inserts.
Geeignet für:
Allrounder, aufstiegsorientierte Skitourengeher, Skibergsteiger, Skihochtouren und Mehrtagestouren, Skitourenrennläufer.
Modelle:
Zu den bekanntesten Vertretern des Pin-Systems gehören Marker Alpinist, ATK Raider, G3 Ion, Dynafit Rotation und Fritschi Vipec.
3. Hybrid-Bindung – die Symbiose
Hybrid-Bindungen besitzen für den Aufstieg ein Pin-System und für die Abfahrt einen Hybrid-Hinterbacken – und zum Teil auch vorne einen Vorderbacken –der den Skischuh wie eine Alpinbindung fixiert. Sie sind etwas schwerer als klassische Pin-Bindungen, aber leichter als Rahmenbindungen. So versprechen Hybridbindungen das Beste beider Welten: Leichtigkeit und Sicherheit.
Vorteile:
- leichter als Rahmenbindungen
- im Aufstieg muss lediglich der Schuh angehoben werden
- geringerer Kraftaufwand im Aufstieg als bei einer Rahmenbindung
- Gefahr von Fehlauslösungen wird reduziert
- perfekte Kraftübertragung und sehr gute Abfahrtsperformance
Nachteile:
- (wenig) schwerer als Pin-Bindungen
- Wechsel zwischen Abfahrts- und Aufstiegsmodus ist z.T. nicht intuitiv
Kompatibel mit:
Im Aufstieg kann die Pin-Funktion nur mit Skitourenschuhen mit Tech-Inserts genutzt werden. Im Abfahrtsmodus, sind die Bindungen z.T. mit allen gängigen Sohlenkonstruktionen einzusetzen sofern es hierfür einen herkömmlichen Vorderbacken gibt.
Geeignet für:
Allrounder,abfahrtsorientierte Skitourengeher, Freerider und Variantenfahrer.
Modelle:
Modelle mit Hybrid-Hinterbacken: Marker Kingpin, Trab TR2, Fritschi Tecton, Marker Alpinist, ATK Raider, G3 Ion, Dynafit Rotation, Fritschi Vipec. Modelle mit Hybrid-Vorder- und Hinterbacken: Marker Duke PT und Atomic / Salomon Shift.
4. Darauf sollte man sonst noch achten
Hast du dich anhand deines Fahrstils, dem Einsatzweck und deines Skitourentyps für eine der drei Bindungsklassen entschieden, dann kannst du deine Auswahl anhand der folgenden Kriterien weiter einschränken:
- TÜV-Zertifizierung
- Kompatibilität mit vorhandene Schuhen und Harscheisen
- passender Z-Wert
- geringes Gewicht
- Preis
Abschließend können wir dir nur raten, die drei Bindungsarten im Rahmen einer Fachberatung zu testen und dann die einzelnen Faktoren für dich persönlich zu durchdenken. Bedienungskomfort und Sicherheit werden meist subjektiv wahrgenommen und die letzte Entscheidung kann dir auch keine Fachberatung abnehmen. Wichtig ist, dass du deiner Ausrüstung vertraust, nur dann wirst du Spaß daran haben!
Marker Duke PT – komfortabel im Aufstieg, kompromisslos bei der Abfahrt
Mit der neuen Duke PT – kurz für: „Pin-Technologie" – ist Marker, dem bayrischen Bindungshersteller mit Tradition, der große Wurf gelungen: Eine Bindung, welche die Leichtigkeit des Aufstiegs mit einer kompromisslosen Abfahrtsperformance vereint und so das Beste zweier Welten verbindet. Gerade mal 850 Gramm im Aufstieg und 1.150 Gramm bei der Abfahrt bringt die Duke PT 12 pro Ski auf die Waage und ist damit aktuell die leichteste Bindung ihrer Klasse. Durch das leichte Gewicht kann bei der Abfahrt eine optimale Kontrolle erreicht werden, die geringe Standhöhe sorgt für eine direkte Kraftübertragung und damit schnelle Kantenwechsel – ein Vorteil, den nicht nur Alpinfahrer zu schätzen wissen.
Die Vorteile im Überblick:
- Dank Sole.ID Technologie kompatibel mit allen gängigen Alpin-, Touring- oder GripWalk-Sohlen am Markt.
- Breites Auslösespektrum von DIN 4 bis 12 (Duke PT 12) bzw. DIN 6 bis 16 (Duke PT 16) und somit auch für leichte oder schwere und besonders sportliche Skifahrer geeignet.
- Bewährte Interpivot Ferse aus der bekannten und erprobten Royal Family.
- Vorderbackenteil für den Umbau in den Abfahrtsmodus kann während des Aufstiegs abgenommen und im Rucksack verstaut werden, so spart man nochmal 300 g Gewicht pro Fuß.
- Geringe Standhöhe sorgt für direkte Kraftübertragung.
All diese Features und Technologien machen die Duke PT unweigerlich zu einer der modernsten Bindungen im Hybrid-Bereich. Materialwechsel gehören damit der Vergangenheit an – auch wenn spontan ein kleiner Aufstieg auf dem Plan steht. So kann man sich auf das Skifahren konzentrieren und der Bindung den Rest überlassen.