Lenora – Volary
Sport
Wandern
Dauer
3:25 h
Länge
12,7 km
Höchster Punkt
810 m
Aufstieg
81 hm
Abstieg
100 hm
Beschreibung
Vom Säumermoor zu alpinen Bauernhäusern – wo die obere Moldau mit am schönsten ist: Das Tal der oberen Moldau, bevor sie zum Lipno-See angestaut wird, ist eine der schönsten Landschaften des Böhmerwalds.
Sehr reizvoll ist auch der Talabschnitt zwischen Lenora und Volary, wo das Moldautal sicherlich nicht so breit und so landschaftsdominant wie weiter flussabwärts ist, aber dafür trifft man hier auf das Säumermoor (Soumarský rašeliniště). Seinen Namen hat es von den Säumern des Goldenen Steigs (östliche Trasse), der hier an der Säumerbrücke (Soumarský most) die Moldau überquerte. Das 85 ha große Moor, das sich in einem toten Moldauarm bildete, ist fast in seiner ganzen Ausdehnung über einen Bohlenpfad begehbar.
Nicht zuletzt besitzen die Orte Lenora und Volary auch einiges Sehenswertes: Lenora ist ein alter Glasmacherort, und insbesondere in Volary sind alte Bauernhäuser in alpinem Stil erhalten geblieben. Hier hatten sich in der ersten Hälfte des 16. Jh. Viehzüchter aus der Steiermark und Tirol (später oft „Wallerer“ genannt) niedergelassen.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer „Böhmerwald“ von Gunnar Strunz, erschienen im Rother Bergverlag.
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung
Vom „»Schlösschen“ in Lenora gehen wir mit Blau eine kleine baumbestandene Straße bergab, unten mit Blau nach rechts, überqueren die Moldau (an der Brücke gibt es eine gute Bademöglichkeit) und steigen dann leicht bergan bis zum Waldrand. Hier, am Punkt Zelená cesta, biegen wir mit Grün nach links in Richtung Volarské šance (Wallerner Schanzen) ab. Nach etwas mehr als 2 km Waldstrecke kommen wir zur Asphaltstraße nach České Žleby (Böhmisch Röhren) und damit zum Goldenen Steig. Nahe dieser Wegkreuzung liegen etwa 200 m westlich – auf einer Anhöhe im Wald und nicht ganz einfach zu finden – die erwähnten Schanzen. Die Erdbefestigungen wurden 1618–20 von den protestantischen böhmischen Ständen während des Aufstands gegen Habsburg erbaut, um den Goldenen Steig gegen die kaiserlichen Truppen zu verteidigen.
Wir überqueren die Asphaltstraße, bei der Gabelung gleich danach gehen wir nach links; der Weg ist hier teilweise befestigt. An der nächsten Gabel halten wir uns wieder links und kommen in das Areal des sehr beliebten Campingplatzes Soumarský Most. Parallel zum Fluss gehen wir durch den Platz und dann durch den Ausgang zurück auf die Asphaltstraße. Hier wenden wir uns nach rechts und überqueren die Moldau auf der berühmten Säumerbrücke Soumarský Most. Hier passierte die östliche Teiltrasse des Goldenen Steigs zwischen Passau und Prachatitz die Moldau.
Vor dem Bahnübergang (dahinter gleich links das gute Restaurant Soumarská hospoda) gehen wir nach rechts, erneut in den Campingplatz hinein, und folgen hier zunächst der grünen Markierung. Wir biegen nach etwa 150 m nach links von Grün ab und gehen dann auf einem etwa 1,5 km langen Lehrpfad nach links direkt ins Moor hinein. Der Lehrpfad endet an einem Aussichtsturm im Süden des Moors. Obwohl man von diesem Turm direkt hinüber zum Moldauufer und damit wieder zur grünen Markierung gelangen kann, gehen wir jedoch zurück bis zum Anfang des Lehrpfads und setzen die Wanderung mit Grün nach links fort. Denn sonst versäumen wir einige der herrlichsten Panoramen.
Der Weg führt weiter durch den Campingplatz, doch bald stehen wir an der Moldau, wo sich das Flusstal in wirklich einzigartiger Schönheit zeigt. Der Weg verändert sich rasch zum »wildromantischen« Waldpfad. Links sehen wir einen Bunker. In dieser Gegend trifft man mehrmals auf solche Bunker. Sie wurden in den 1930er-Jahren als Verteidigungsanlagen erbaut; in der damaligen Tschechoslowakei fürchtete man in den grenznahen Regionen den Einfall der deutschen Wehrmacht – was ja dann im September 1938 nach dem Münchner Abkommen mit kampfloser Landnahme auch geschah. Alsbald passieren wir die Stelle, wo der Moorlehrpfad aus Richtung Aussichtssturm einmündet.
Die Idylle des Moldautals ist hier in ihrer Schönheit kaum beschreibbar. Der Fluss entfernt sich nun nach rechts und wir kommen an einem zweiten Bunker vorbei. Jetzt wird der Weg recht sumpfig, verlässt den Waldrand, wendet sich nach rechts und verläuft als kaum noch erkennbarer Pfad durch bisweilen sehr hohes Gras. Erst am Moldausteg von Dobra (Lávka u Dobré) gewinnen wir kurzzeitig wieder festen Boden unter die Füße. Wir gehen aber nicht über diese Brücke, sondern halten uns auf dem grünen Pfad nach links. Erneut verläuft er durch eine Wiese, unweit rechts vom Pfad fließt die Moldau.
Wir gehen auf dem Wiesenpfad (glücklicherweise ist hie und da noch eine Markierung zu sehen) bis zum Waldrand und kommen am Punkt Jedlový potok zu einem maroden Brückchen. Wir überqueren den „potok“ und setzen unseren Weg über eine Wiese fort. Vorbei an einem Baum mit grüner Markierung gelangen wir zu einem weiteren Waldrand und gewinnen jetzt erst mit einem Waldweg wieder festen Untergrund. Ein Schild sagt uns, dass wir durch ein Teilgebiet der Zone 1 des Nationalparks gewandert sind – und deren Betreten eigentlich verboten ist –, doch wir befanden uns ja auf einem markierten Pfad.
Wir folgen dem Waldweg mit Grün geradeaus, queren die Bahnstrecke zwischen Lenora und Volary und kommen dann nach leichtem Aufstieg zum Punkt Pod Liskovým vrchem. Hier kommt Blau von rechts heran, wir gehen mit beiden Markierungen nach links weiter. Unser Weg verlässt den Wald und wendet sich in rechtem Winkel nach links. Wir durchqueren nach etwa 250 m ein kleines Wald- und Buschstück, und gleich danach biegt Blau (mit Grün) im spitzen Winkel nach rechts auf einen kaum erkennbaren Pfad ab, führt etwas empor und auf ein einzelnes Haus zu. Direkt davor wendet sich der Weg durch einen Obstgarten nach rechts und bringt uns durch eine idyllische kleine Allee zu den Ruinen des Gehöfts Brixův Dvůr. Hier biegen wir nach rechts ab und wandern auf der alten Straße nach Lenora nach Volary hinein. Bald kommen wir auch zur neuen Straße nach Lenora (Staatsstraße 39). Wir gehen auf ihr nach rechts und biegen nach etwa 150 m nach rechts in die Straße U Nádráží (Am Bahnhof) ein. Über sie gelangen wir nach etwa 350 m zum Bahnhof von Volary, von dem wir mit dem Zug die Rückfahrt nach Lenora antreten.
Anforderungen
Wanderung auf Asphalt- und Waldwegen und schmalen Wald- und Wiesenpfaden; entlang der Moldau und durch die Moldauwiesen kann es nach Regen sehr sumpfig sein. Oft muss man sich dabei durch hüfthohes Gras kämpfen. Der Teilabschnitt ab dem erwähnten zweiten Bunker bis zum Bahndamm kann daher bei Nässe nicht begangen werden.
Einkehr
- Lenora: Restaurace U Grobiana (Stožická 12, Tel. +420/388 424 041 und 724 021 939);
- Soumarský Most (Säumerbrücke): Soumarská hospoda (Hostinec U Maxů; Tel. +420/774 643 436, );
- Imbiss am nahen Campingplatz an der Moldau; Volary: u. a. Restaurant U Potůčku (Česká 123, Tel. +420/388 334 001).
Sehenswürdigkeiten
- Die in der Literatur oft erwähnte überdachte Holzbrücke (Rechle) über die Moldau am östlichen Ortsrand von Lenora wurde 2014 wegen Baufälligkeit abgetragen, inzwischen aber neu errichtet. Sie diente seit dem 19. Jh. der Holzzählung bzw. der Erfassung der Anzahl treibender Stämme auf dem Fluss. Von der Brücke konnte man mit Sperrbalken die Trift unterbrechen.
- In Lenora steht etwa 250 m oberhalb der Bahnlinie an exponierter Stelle ein Denkmal des Andreas Hartauer (1839–1915), Dichter und Komponist des berühmten Böhmerwaldlieds.
- Direkt an der Durchgangsstraße gleich hinter der Kurve befindet sich rechts (Richtung Volary) ein Gemeindebackofen ebenfalls aus dem 19. Jh. Bei Ortsfesten wird hier ein Spezialbrot gebacken und an die Gäste verkauft.
- Muzeum Volary („Wallerer-Ausstellung“) zur Geschichte der Tiroler Zuwanderer, altes Tirolerhaus in der Česka ul. 71, geöffnet 1. Mai–30. Sept. Di–So 10–17 Uhr).
Anfahrt und Parken
Über Freyung und Phillippsreut nach Tschechien und nach Lenora.
Parkplatz
„Schlösschen“ (Gutshaus) in Lenora (Eleonorenhain), am westl. Ortseingang, 778 m. Parkmöglichkeit.
Öffentliche Verkehrsmittel
Vom Endpunkt Volary, 759 m, Rückfahrt nach Lenora per Bahn: Abfahrten (Richtung Strakonice) im allg. alle 2 Std., jeweils 14.47, 16.47, 18.47 Uhr (Stand Sommer 2020), Fahrkarten beim Schaffner und an Automaten auf dem Bahnhof. Busse fahren nur einmal tgl. Taxiruf Volary Tel. +420/602 429 138 und Taxidienst Jan Havel (Volary) Tel. +420/607 868 505.
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