TV-Tipp: K2 – Triumphe und Tragödien
Foto: Furtenbach Adventures / ServusTV
Vor 70 Jahren wurde der 8.611m hohe K2 durch Achille Compagnoni und Lino Lacedelli erstbestiegen – ein Triumph des italienischen Alpinismus. Bis heute gilt der K2 als gefährlichster aller 14 Achttausender. Diese „Bergwelten“-Dokumentation zeichnet seine Besteigungsgeschichte zwischen Tragödie und Triumph nach – zu sehen am Montag, den 23. September auf ServusTV.
Am 31. Juli 1954 – vor nunmehr 70 Jahren – wurde der K2 durch Achille Compagnoni und Lino Lacedelli erstbestiegen. Ein Triumph des italienischen Alpinismus, der aber auch eine Schattenseite hat; denn der unbestritten beste Alpinist dieser Expedition, Walter Bonatti, der den Erstbesteigern Sauerstoff ins Hochlager auf 8.000 Meter nachbrachte, kam dabei fast zu Tode und sah sich nach der Expedition schweren Verleumdungen durch die beiden Erstbesteiger ausgesetzt. Ein bitterer Streit entbrannte, der zum Rückzug Bonattis vom Bergsteigen führte und erst 50 Jahre nach der Erstbesteigung durch Gerichte beendet wurde.
Österreichische Triumphe und Tragödien
Auch eine Reihe österreichischer Bergsteiger schrieb am K2 Geschichte. Allen voran Gerlinde Kaltenbrunner, der der Berg insgesamt sieben Besteigungsversuche abrang, ehe sie 2011 in einem kräftezehrenden Gipfelgang den K2 als ihren 14. Achttausender-Gipfel ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff meisterte. Doch schon 1902 waren im Rahmen einer Schweizer Expedition mit Heinrich Pfannl und Victor Wessely die ersten Österreicher am K2 und erreichten eine Höhe von 6.700 Meter.
Wie unberechenbar das Wetter auf dem K2 sein kann, das erlebt der Oberösterreicher Willi Bauer in den ersten August-Tagen 1986. In einem Höhensturm sterben zwei von Willi Bauers Kameraden auf knapp 8.000 Meter. Er selbst schaffte den Abstieg, ebenso wie Kurt Diemberger, dessen Filmpartnerin Julie Tullis den Sturm auf dem Berg, wie eine Reihe anderer Bergsteiger, jedoch nicht überlebte. Der sogenannte „Schwarze Sommer“ des Jahres 1986 forderte am K2 insgesamt 13 Tote.
Christian Stangl, der „Skyrunner“ aus dem Gesäuse, wurde Augenzeuge des bisher schlimmsten Unglücks am K2, als ein Eisblock nahe der Schlüsselstelle, dem sogenannten „Bottleneck“, Bergsteiger und Träger vor ihm erschlug, die Route unpassierbar und weitere Alpinisten zu Gefangenen im Gipfelbereich auf einer Höhe von 8.300 bis 8.500 Meter Höhe machte. Bei Stangl wurde der Respekt vor dem Berg zur Angst, die so weit ging, dass er sich 2010 in einen Gipfelgang hineinfantasiert, der gar nicht stattgefunden hat.
2023 berichtete Willi Steindl, ein begeisterter Hobby-Bergsteiger, der den K2 im Rahmen einer kommerziellen Expedition besteigen wollte, in einer vielbeachteten „Bergwelten“-Dokumentation über die Tragödie des pakistanischen Hochträgers Muhammad Hassan und die rücksichtslose und berechnende Gipfelsucht westlicher Abenteurer. Er organisiert daraufhin eine beispiellose Hilfsaktion für die Kinder des verunglückten Hochträgers, die er im August 2024, ein Jahr nach dem tragischen Unglück auf 8.100 Meter Höhe, im Rahmen dieser Dokumentation erneut besucht.
Nüchterner Name, dramatische Geschichte
Der ungewöhnlich nüchterne Name des Bergs in Form eines Kristalls geht auf die trigonometrische Vermessung der Karakorum-Region durch die Briten im Jahr 1856 zurück. Namengebend war dabei Vermessungsingenieur Thomas George Montgomerie, der im Zug seiner Arbeit die markantesten Karakorum-Gipfel durchnummerierte: K2 steht für „Karakorum 2“.
TV-Tipp:
ServusTV zeigt die Bergwelten-Dokumentation „K2 – Triumphe und Tragödien“ am Montag, den 23. September 2024, um 20:15 Uhr. Ab 21:15 Uhr ist die Folge in der Mediathek bei ServusTV On als Stream verfügbar.
Buch-Tipp:
Das Buch „K2 – Der härteste Berg der Welt“ von Hans Kammerlander und Walther Lücker (erschienen im Benevento Verlag) beleuchtet ausführlich die vielen Facetten der K2-Geschichte und die besondere Faszination, die dieser Berg ausübt.
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