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Beschreibung

Vorwärts marsch ins Reduit im schweizer Kanton Bern auf 2.036 m. Der Name Scheibenfluh passt bestens. So hieß früher der Schibegütsch, der südliche Eckpfeiler der Schrattenflue-Kette. Dieser Gipfel ist wirklich eine Scheibe, wohin Blicke zielen. Dass sich aber in ihren Felsen militärische Anlagen verstecken, aus denen geschossen worden wäre, trifft sozusagen ins Schwarze.Insgesamt eine sehr lohnende Wanderroute in den Schweizer Alpen.

Beste Jahreszeit

Mai bis November
  • Einkehrmöglichkeit

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Emmental: mit Oberaargau und Entlebuch“ von Daniel Anker, erschienen im Bergverlag Rother.

Die Sperrstelle Schrattenfluh-Bumbachtal wurde 1943 erbaut, und zwar möglichst einfach und billig, indem teilweise bereits vorhandene Karsthöhlen zu Unterständen, ja sogar zu Waffenständen umfunktioniert wurden. Deshalb wurde diese Sperrstelle zum Objekt von nationaler Bedeutung erklärt. Und wenn man solche Werke noch hautnah auf gut sitzenden Eisenleitern begehen kann, schlagen wenigstens Bubenherzen höher – diejenigen der Väter wohl auch. Unterwegs bietet sich keine frei Zugängliche Einkehrmöglichkeit. Die Chlushütte, entlang der Route, kann man jedoch buchen.

Wegbeschreibung

Vom Kemmeribodenbad über die gedeckte Emme-Brücke und nach rechts. Der Wanderweg führt an dem von Emme und Bärselbach benetzten Fuß des Schibegütsch über Undere Hirschwängiberg an- und kurz auch absteigend nach Schneebergli, 1.218 m; dabei wird eine Straßenbarrikade sowie die Gedenktafel für vier am 15. Oktober 1981 verunglückte Soldaten passiert.

Von Schneebergli kurz der geschotterten Alpstraße folgen, dann über Under nach Oberimbergli, ca. 1.605 m. Weglos südwestwärts flach, dann steiler über einen links von Felsen und Tannen begrenzten Grashang hinauf. Oben nach links und rechts eines kompakten Felsens hoch: Man gelangt in einen schwach ausgeprägten, einst markierten Weg, der auf ca. 1.680 m flach durch Wald und einen sehr abschüssigen Grashang (bei Nässel heikel!) zum Achs zieht.

Rechts ein kurzer Laufgraben, ein paar Meter später ein gemauerter Eingang zu einem kurzen, halb verschütteten Stollen. Nun am besten noch rasch auf den höchsten, felsigen Gipfel des Achs, 1.701 m (früher die Ax genannt). Der Eingang zum Infanteriewerk befindet sich vorne an der Abbruchkante der geneigten, großen Gipfelweide, rechts einer kräftigen Tanne, auf ca. 1.680 m (also nicht ganz zuvorderst auf der luftigen Gipfelweide des Achs!). Sehr ausgesetzte Abwärtsquerung zum Eingang; auf halbem Weg steckt ein Haken, in den man am besten einen Karabiner mit einem Seilstück klinkt, weil die zwei letzten Meter zum Eingang heikel sind.

Über eine ca. 8 m hohe Metallleiter hinab in eine natürliche Halbhöhle mit einem Laufgraben, der sich in der Südwand des Achs verliert, sowie mit zwei abzweigenden, sich teils verzweigenden Gängen, an deren Enden man tolle Ausblicke ins Tal der Emme hat; vom rechten Stollen (für den eine Taschenlampe nützlich ist) geht’s über eine Leiter nochmals rund 9 m in die Tiefe und dann nach vorne in die senkrechte Westwand des Achs – hier befand sich wohl die Toilette, wie das Loch im Boden vermuten lässt.

Wieder hinauf auf die Gipfelweide und zum kurzen Laufgraben. Aufstieg über den grasigen, oben steinigen Südrücken bis unter die Felsen, ca. 1.900 m, des Ostgrates des Schibegütsch. Querung des gerölligen Steilhanges nach links bis unter eine große Höhle und auf Wegspur durch Gras hinauf zum Laufgraben mit dem Werkeingang; falls die Gittertüre offen ist, kann das Infanteriewerk mit Kasematten, Maschinengewehrstand und Kompressorraum besucht werden. Über zwei Leitern hoch; die obere durch einen Stollen.

Wieder am Tageslicht, folgt man dem einst markierten Wanderweg über den Ostgrat zum Gipfelkreuz und zu den Gipfelbüchern des Schibegütsch, 2.036 m. Zurück zum Infanteriewerk, aber dann durch den Laufgraben an sein Ende und auf einem teils rutschigen Pfad durchs Steilgras hinab zu einer Wegverzweigung, 1.762 m, südwestlich der Chlushütte, 1.773 m.

Auf dem Wanderweg gegen Oberimbergli hinab und auf dem bekannten Weg über Schneebergli zurück nach Kemmeribodenbad.

Variante 1
Aufstieg auf dem Wanderweg zum Schibegütsch; 3:30 Std., T2, oben kurze Stellen T3.

Variante 2
Abstecher von der Chlushütte ostwärts zu Felsen mit Kletterrouten und einer Naturhöhle, die zum Unterstand umfunktioniert wurde (Eingang versperrt). Dann hinauf auf den grasigen Nordrücken der Böli, wobei der Zugang zum höchsten Punkt, 1863 m, zuletzt ziemlich schmal ist.

Variante 3
Markierte Route von der Postautohaltestelle Hirsegg, 1.071 m, via Stächelegg und Schlund zur Chlushütte und zum Schibegütsch.

Im Zweiten Weltkrieg setzte die Armeeführung der Schweiz die Strategie durch, sich im Falle eines Angriffs ins Reduit der eidgenössischen Kernzone, also in die Alpen, zurückzuziehen. Dazu wurde eine helvetische Maginotlinie erbaut, deren Überreste heute noch zu sehen – und seit Ende des Kalten Krieges auch zu besuchen sind.

Zum Beispiel in der Sperrstelle Schrattenfluh-Bumbachtal, die entlang der Kammlinie der Schrattenflue vom Heidenloch bis zum Schibegütsch verläuft, sich dann im Bumbachtal fortsetzt und insgesamt 34 Anlagen umfasst.

Anfahrt und Parken

Mit dem Auto bis Kemmeribodenbad, 975 m fahren.

Öffentliche Verkehrsmittel

Ein Postauto fährt von Escholzmatt an der Bahnlinie Bern nach Langnau, oder Luzern.

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