Wandern im Rothaargebirge
Im heißen Sommer sollte man am Rothaarsteig wandern: Durch schattigen Wald, zu kühlen Stollen und heilsamen Quellen. Der mehrtägige, größtenteils in Nordrhein-Westfalen verlaufende Weitwanderweg gilt übrigens als erster zertifizierter „Premiumwanderweg“ Deutschlands. Wir gaben alle Infos und Tourentipps!
Rothaargebirge: Praktische Informationen
Ankommen
Die Wege ins Rothaargebirge führen über Bielefeld/Münster/Hannover (Norden) und Frankfurt/Kassel (Osten und Süden). Von Dortmund (Westen) sind es nur rund 100 Kilometer bzw. knapp 1,5 Stunden Fahrzeit.
Gut zu Wissen
Der Rothaarsteig ist der bekannteste (Weit-)Wanderweg im Rothaargebirge und führt in Nord-Süd-Richtung über den Kamm. Er war der erste zertifizierte „Premiumwanderweg“ in Deutschland. Der 152 Kilometer lange Weg mit insgesamt rund 3.000 Metern Auf- und Abstieg ist in acht offizielle Etappen unterteilt. Er startet in Brilon, endet in Dillenburg und verläuft zum größten Teil in Nordrhein-Westfalen (Siegerland und Sauerland). Hin und wieder macht man aber auch kurze Abstecher nach Hessen und Rheinland-Pfalz. Erweitern kann man den Rothaarsteig um Halb- und Ganztagestouren, die vom Hauptpfad weggehend angelegt wurden.
Der besondere Tipp
Es gibt ausreichend Führer- und Kartenmaterial zum Rothaarsteig. Das ist gut so, schließlich muss man wissen, wo es hingeht, wenn man unterwegs ist. Wer sich gerne von tollen Fotos inspirieren lässt, dem sei der gelungene Rothaarsteig- Bildband von Klaus-Peter Kappest ans Herz gelegt. So kann man sich nicht nur auf die Touren einstimmen, sondern auch hernach in Erinnerungen schwelgen. Klaus-Peter Kappest: „Rothaarsteig. Der Weg der Sinne.“ Tecklenborg, € 24,50.
Der Rothaarsteig in 8 Etappen:
Der Rothaarsteig
3 Tourentipps im Rothaargebirge
1. Steiler Aufstieg: Von Brilon nach Bruchhausen
Die erste Etappe hat es in sich. Es geht hinauf auf die Ginsterköpfe (661 m) und zu den Bruchhauser Steinen, vier großen, knapp 100 Meter hohen Felsblöcken. Die Anstiege sind zwar nicht lang, teils aber sehr steil. Da es immer wieder bergab geht, sammelt man auf dieser Etappe, die über den Poppenberg (Guldenhagen/ Petersborn), zur Hiebammehütte und über Borberg und Habberg nach Bruchhausen führt, ordentlich Höhenmeter. Wer Zeit und Muße hat, sollte vor dem Start eine kleine Tour durch Brilon drehen. Die ehemalige Hansestadt versprüht historischen, norddeutschen Charme.
- Ausgangspunkt: Brilon
- Strecke: 17 km
- Dauer: 5 Stunden
- Höhendifferenz: 500 m
Rothaarsteig - Etappe 1: Von Brilon nach Bruchhausen
2. Berg und Quellen: Von Winterberg nach Schanze
Die Tour führt über den bekanntesten Berg der Region, den Kahlen Asten (842 m). Bei gutem Wetter blickt man von hier bis zum Großen Feldberg im Taunus oder zum Brocken im Harz. Man startet in Winterberg und wandert über die Bremberghütte (Kurweg) und Heideflächen von Norden auf den Kahlen Asten. Dort befindet sich mit der Lennequelle (823m) auch die höchst gelegene Quelle in Nordrhein- Westfalen. Anschließend führt der Weg nach Schanze, wo man übernachten kann.
- Ausgangspunkt: Winterberg
- Strecke: 19 km
- Dauer: 5,5 Stunden
- Höhendifferenz: 450 m
Rothaarsteig - Etappe 3: Von Winterberg nach Schanze
3. Rothaargebirge ruhig: Rundtour Bad Laasphe
Lahn, Ilse und Weidelbach begleiten den Wanderer auf dieser Tour. Stetiger Wechsel zwischen weitflächigen, felsigen Landschaften mit aussichtsreichen Momenten und tiefen, wildwachsenden Wäldern. Wie ein Ilsequellen-Pilger alter Tage darf man sich auf dem Weg über die Bettelmannsbuche fühlen, wo früher Fuhrleute ihre Waren zur Kohlen- und Eisenstraße transportierten. Von Freudingen geht es über Volkholz und Glashütte zur Lahnquelle. Dann über Heidelbacher Haupt und Hohe Ley zurück nach Freudingen.
- Ausgangspunkt: Bad Laasphe-Feudingen
- Strecke: 16,5 km
- Dauer: 5 Stunden
- Höhendifferenz: 550 m
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