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Klettern in Tirol

Great Lines – 5 geniale Kletterrouten in Tirol

• 13. August 2018
3 Min. Lesezeit
von Simon Schöpf

Aus den vielen tausend Routen im Kletterland Tirol die fünf schönsten auswählen? Genau, unmöglich. Und doch einen Versuch wert, wenngleich das zwangsläufig ein subjektiver bleiben wird. Doch wenn die Jury aus sechs Weltklasse-Kraxlern besteht, dann kann man der Auswahl doch Vertrauen schenken. Die 5 Great Lines in Tirol.

Über die Schönheit einer Route muss jeder Kletterer selbst urteilen – für manchen ist eine Plattentour im fünften Grad purer Genuss, wiederum andere toben sich gern im Überhang und bei Neun minus so richtig aus. Alles subjektiv. Doch manche Routen folgen einfach einer ästhetischen, natürlichen Linie, sind besonders idyllisch in die Umgebung eingebettet oder zeichnen sich durch geniale Felsstrukturen aus, die man sonst nirgends findet. Eine Fachjury aus 6 Weltklassekletterern hat sich diese Kriterien zu Herzen genommen und sich auf eine Hand voll besonders schöner vertikaler Anstiege geeinigt. 5 Inspirationen für dein Sommerprojekt in Tirol!

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1. „Number One“ (7b+), Schleierwasserfall

Die Mutter aller Routen

„Der Routenverlauf ist logisch, die großen Löchern sind einzigartig in diesem Fels.“ (Kilian Fischhuber, fünfmaliger Gesamtweltcupsieger im Bouldern)

Number One (7b+), Schleierwasserfall
Foto: Alpsolut
Number One (7b+), Schleierwasserfall

Alexander Huber kletterte vor gut zwanzig Jahren die erste 11+. Schauplatz dieser Sensation: Der Schleierwasserfall am Wilden Kaiser. An den südseitigen Kalkfelsen gibt es mehr als 200 Routen, mittendrin schießt der Wasserfall über die Wand. Die mit 7b(+) bewertete „Number One direkt“ war die erste Route, die hier eingebohrt wurde und ist noch immer eine der besten.

Beliebt auf Bergwelten

  • Klettergebiet: Schleierwasserfall, Wilder Kaiser
  • Schwierigkeit: 7b+
  • Länge: 30 Meter
  • Erschließer: Harasser, Kernmaier (1988)
  • Details zur Route & Gebiet

Video zur Number One:

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2. „Puls 2000“ (7c+), Chinesische Mauer

Kletterroute mit Weitblick

„Verläuft im ganz rechten Teil der ‚Chinesischen Mauer‘ mit beindruckender Weitsicht. Eine der fotogensten Routen im gesamten Gebiet.“ (Michael Meisl, Profifotograf und Führerautor)

Hannah Schubert in „Puls 2000“, Chinesische Mauer
Foto: Alpsolut
Hannah Schubert in „Puls 2000“, Chinesische Mauer

Auch Tirol hat seine Chinesische Mauer: 176 Routen ziehen sich durch den Kalkriegel bei Leutasch in Tirol, Kletterer finden hier vor allem in der milden Herbstluft optimale Bedingungen. Viel leichte Routen gibt es allerdings nicht: Wer sich im 7. Schwierigkeitsgrad und darüber wohl fühlt, kann sich hier am griffigen Kalkgestein auspowern. Die „Puls 2000“ gehört zu den bekanntesten Routen, die steile Kletterei an Löchern, Untergriffen und Leisten verlangt Kraft und Ausdauer.

  • Klettergebiet: Chinesische Mauer, Seefeld in Tirol
  • Schwierigkeit: 7c+
  • Länge: 22 Meter
  • Erschließer: Heinz Zak, G. Walch (1992)
  • Details zur Route & Gebiet
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Video zur Puls 2000:

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3. „Le Miracle“ (7b), Niederthai

Ein kleines Felswunder

„Für mich persönlich eine der besten Felskletterrouten in Tirol. Markanter, logischer Routenverlauf an einem beeindruckenden markanten Riss. Diese Route sticht direkt ins Auge!“ (Barbara Zangerl, Kletterprofi)

Barbara Zangerl klettert „Le Miracle“ (7b) im Ötztal
Foto: Alpsolut
Barbara Zangerl klettert „Le Miracle“ (7b) im Ötztal

Ein gigantischer Felsblock aus Granit, wie von einem Riesen gespalten. Eingebettet im traumhaften Märchenwald von Niederthai im Ötztal ergibt das eine Route, die ihresgleichen sucht. Das mag auch der Grund sein, warum Erstbegeher Matthias Burtscher der Linie den Namen „Le Miracle“ gegeben hat. Nur wer an Wunder glaubt, kommt auch nicht nach oben: Die magische Route verlangt den Aspiranten einige solide Hand- und Fußklemmer ab, eine gute Rissklettertechnik ist hier Voraussetzung für den erfolgreichen Durchstieg!

  • Klettergebiet: Niederthai, Ötztal
  • Schwierigkeit: 7b
  • Länge: 22 Meter
  • Erschließer: Matthias Burtscher (1993)
  • Details zur Route & Gebiet

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4. „Weißer Riese“ (6b), Nösslach

Das Naturphänomen

„Meine Lieblingsroute in Noesslach! Es ist immer wieder ein Genuss, einzusteigen. Schöner, abgeschliffener, weißer Fels mit einem coolen Mix aus Henkeln, Auflegern, kleinen Rissen und Leisten.“ (Barbara Bacher, Austria Climbing Team)
 

Der „Weiße Riese“ in Nösslach, Ötztal
Foto: Alpsolut
Der „Weiße Riese“ in Nösslach, Ötztal

Eine dunkelgraue Felswand aus Granit irgendwo im Ötztal, durchzogen von einem weißen Streifen – dieses Naturphänomen markiert auch die vielleicht schönste der 55 Routen im Klettergarten Nösslach. Henkel, Risse, Aufleger und Leisten fordern bei diesem Ötztaler Klassiker solide Fingerkraft und technisches Können.

Video zum Weißen Riesen:

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5. „Another Play in Paradise“ (7c), Dolomitenhütte

Im Reich der Dolomiten

„Wunderschöne Kletterei an einer nach oben hin immer ausgesetzteren Wand. Homogen zu Klettern, man will immer mehr.“ (Markus Schwaiger, Mitarbeiter des Österreichischen Alpenvereins)

„Another Play in Paradise“ (7c), Dolomitenhütte
Foto: Alpsolut
„Another Play in Paradise“ (7c), Dolomitenhütte

Wie ein Adlerhorst sitzt die Dolomitenhütte auf 1.600 Metern auf einem Kalkriegel in den Lienzer Dolomiten. Direkt darunter verlaufen über 100 Kletterouten an bestem Hochgebirgsfels, das imposante Bergpanorama der „Lienzer“ immer im Hintergrund. Der Name kommt daher nicht von ungefähr – „Another Play in Paradise“ ist genau das, was es verspricht, nämlich eine sagenhaft schöne Route in sagenhaft schöner Umgebung.

  • Klettergebiet: Dolomitenhütte, Osttirol
  • Schwierigkeit: 7c
  • Länge: 35 Meter
  • Erschließer: Gerry Unterassinger (1990)
  • Details zur Route & Gebiet

Video zur „Another Play in Paradise“:

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Kletter-WM 2018 in Innsbruck

Wer Abwechslung zum Fels sucht: Vom 6. bis 16. September findet in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck die Kletter-Weltmeisterschaft statt. Vorstieg, Bouldern, Speed, Paraclimbing – zu der 750 Athleten aus 70 Ländern werden rund 40.000 Zuseher erwartet, abwechslungsreiches Rahmenprogramm inklusive! Mehr Infos unter www.sport.tirol.

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