4 Ausflugsziele im Bavonatal für jedes Level
Foto: Ascona-Locarno Tourism / Alessio Pizzicannella
Wasserfälle, Bergseen, Flüsse und Gletscher: das Bavonatal im Schweizer Tessin ist geprägt vom Wasser. Wir stellen euch vier lohnende Ausflugsziele vor, von der kurzen Wanderung bis zur Gipfelkletterei.
Das Bavonatal im Tessin ist aus zwei Gründen eine Reise wert: Zum einen ist das schmale Tal wie eine Zeitkapsel: alte steinerne Häuser stehen zwischen riesigen Felsbrocken und es gibt in kaum einer Ortschaft Strom. Zum anderen fließt der gleichnamige Fluss, die Bavona, unter malerischen Steinbrücken, durch türkise Gumpen und vorbei an Schotterbänken, durch das ganze Tal.
1. Leicht: Cascata di Foroglio
Einer der spektakulärsten Wasserfälle im Tessin, die Cascata di Foroglio, liegt nur einen kurzen Spaziergang vom Dorf Foroglio entfernt. Aus 110 Metern Höhe stürzen hier die Wassermassen über die Felsen. Man kann entweder in gut 10 Minuten direkt zum Wasserfall gehen oder ihn von einem Aussichtspunkt direkt neben der Busstation bewundern.
Gleich neben dem Wasserfall von Foroglio liegt das Restaurant Osteria Alpina La Froda, wo man bei traditionellen Gerichten wie Polenta oder Schmorbraten seinen Hunger stillen kann. Auch Käse von der Alp Valmaggia und Wurst aus eigener Produktion werden serviert.
Hinkommen: Mit dem Bus in einer Stunde von Locarno. Umstieg in Cavergno, Paese. Vor dem Ort gibt es auch mehrere Parkmöglichkeiten.
2. Mittel: Basòdino-Gletscher
Der Basòdino-Gletscher ist mit einer Größe von zwei Quadratkilometern der weitläufigste Gletscher im Tessin. Um ihn zu bestaunen, setzt man sich gemütlich in die Luftseilbahn, die von San Carlo in 15 Minuten nach Robiei auf rund 1.900 Meter schwebt.
Hier startet eine landschaftlich beeindruckende Rundwanderung, auf der man Wasser in allen Aggregatszuständen begegnet: als glitzerndes Gewässer am Lago del Zött, zu Eisblöcken gefroren am Basòdino-Gletscher – und mitunter als Nebeltröpfchen, wenn in der Höhe die Wolken greifbar werden. Der Gletscherpfad führt bis auf 2.438 Meter und lässt mit vier Stunden genügend Zeit für jede Menge Pausen, um die vom Gletscher geformte Landschaft zu bewundern.
Hinkommen: Mit Bus oder Auto bis San Carlo, dort fährt von Mai bis Anfang Oktober fast zu jeder vollen Stunde die Luftseilbahn bis Robiei. Hier startet der vierstündige Gletscherlehrpfad.
Gletscherpfad Basodino
3. Mittel: Zeitreise in alte Bergdörfer
Das Bavonatal ist nach der Bavona benannt, einem Fluss, der sich 19 Kilometer lang durch das enge Tal schlängelt. Ihm folgt man auf einer Tour zu den 12 malerischen Siedlungen, die erst in den 1950er Jahren durch eine Straße an die Außenwelt angebunden wurden und bis heute weitgehend ohne Elektrizität auskommen.
Wie eine Zeitreise fühlt sich der Weg durch die aus alten Steinhäusern bestehenden Siedlungen an, den man entweder zu Fuß oder mit dem Rad bewältigen kann. Im Sommer leben etwa 2.000 Menschen in den urtümlichen Häusern, im Winter ist das ganze Tal jedoch verlassen. Besonders spannend ist das Dorf Sabbione, in dem manche Häuser an riesige Findlinge eines vergangenen Bergsturzes gebaut wurden.
Hinkommen: Von Cavergno wandert man in fünf Stunden bis ins hinterste Dorf des Bavonatals, San Carlo. Von hier aus fährt man mit dem Bus zurück. Mit dem Rad geht es bei entsprechender Kondition deutlich schneller: mit etwas mehr als einer Stunde sollte man für die elf Kilometer und 500 Höhenmeter rechnen – talauswärts rollt man ohne Anstrengung.
4. Schwer: Laghetti della Crosa
Technisch schwierig ist die Tour zu den zwei Bergseen Laghetti della Crosa zwar nicht, dafür aber lange. Von Foroglio aus wandert man erst durch das Val Calnègia, bis am Talschluss der Aufstieg zu den zwei Bergseen, den Laghetti della Crosa, beginnt. Insgesamt dauert es etwa 4 Stunden, bis man an den kühlen Gewässern angelangt ist. Besonders anspruchsvoll wird die Wanderung, wenn man von hier aus noch zu den etwas höher liegenden Laghetti d´Antabia weitergeht. Allerdings hat man nicht weit davon entfernt die Möglichkeit, in der Capanna Piano delle Creste zu übernachten und von hier in einer Runde wieder nach Foroglio abzusteigen. Eine sehr anspruchsvolle Variante für den zweiten Tag führt als Klettertour von der Hütte auf den Pizzo Solögna und in insgesamt gut 8 Stunden wieder ins Tal.
Hinkommen: Die Tour startet in Foroglio, ab hier sind es zu den Laghetti della Crosa etwa 1.500 Höhenmeter und vier Stunden Wanderzeit. Bis zur Capanna Piano delle Creste sind es 1.830 Höhenmeter und fünf Stunden Gehzeit.
Pizzo Solögna
Dieser Artikel entstand im Rahmen der Bergwelten-Hüttenwoche im Maggiatal. Wir danken der Region Ascona-Locarno für die Gastfreundschaft.
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