6 Gründe für einen Besuch im Skitourenparadies Osttirol
Die Osttiroler Bergwelt lässt sich im Winter besonders schön auf Tourenskiern entdecken. Liebhaber des Natursports können hier in jeder Hinsicht aus dem Vollen schöpfen. Wir haben den gebürtigen Osttiroler, leidenschaftlichen Bergsteiger und Initiator des Skitourenfestivals Franz Theurl für ein Interview getroffen. Im Gespräch verrät er seine ganz persönlichen Tourentipps und erzählt uns, warum man die Region in der Wintersaison besuchen sollte. Am besten plant man den Termin Ende Jänner, denn da findet wieder das jährliche Skitourenfestival mit Experten-Vorträgen und geführten Skitouren statt.
Grund 1: Weil dich hier ein abwechslungsreiches Angebot erwartet
Das Skitourengehen hat in Osttirol eine lange Tradition, genauso wie das Bergsteigen. Nicht zuletzt aufgrund der Vielfalt seiner Täler und Landschaften, seiner Lage und seiner Dreitausender. Dicht gedrängt liegen hier Gipfel und Täler nebeneinander. Ein guter Teil Osttirols ist Bestandteil des Nationalparks Hohe Tauern, 266 Gipfel liegen auf über 3.000 m.
Dies gewährleistet nicht nur ein breites Tourenangebot, sondern auch die Möglichkeit einer langen Skitourensaison: „Der Großvenediger geht dann noch meist im Mai“, so Franz Theurl.
Ein Besuch in Osttirol ist nicht nur wegen der vielen Berge zu empfehlen, sondern auch wegen der Vielzahl an Veranstaltungen, der Möglichkeit geführter Touren, der kulinarischen Highlights sowie der Dolomitenstadt Lienz mit ihrem beinahe südländischen Flair.
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Grund 2: Weil es hier Täler gibt, wo nur Skitourengeher unterwegs sind
Die zahlreichen Täler bieten zudem eine große Auswahl, was Exposition und Steilheit von Skitouren angeht. In keiner Region in Österreich gibt es auf so kleinem Raum derart unterschiedliche Landschaften.
Auf die Frage nach den schönsten Skitouren in Osttirol muss Franz lachen. „So viel Zeit hast du heute sicher nicht. Aber ich verrate dir ein paar und die Highlights in den Tälern.“
In den Lienzer Dolomiten dominieren steile Rinnen, umgeben von schroffem Fels.
Im Lesachtal kann man aufgrund seiner hohen Lage meist relativ früh mit dem Skitourengehen starten.
Das Defereggental ist ideal für Freerider.
Das Kalser-, Tauern- und Virgental wartet mit seinen 3.000ern auf.
Als „Tal der Tourengeher“ wird übrigens das pistenfreie Villgratental bezeichnet. Hier findet man zwar meterhohen Schnee und gigantische Bergriesen, aber keinen Skizirkus. „Im Sommer werden die Almwiesen noch bewirtschaftet“, erzählt Franz Theurl, „und bieten somit im Winter die ideale Voraussetzung für perfekte Pulverhänge.“ Zudem gibt es hier in Qualitätsbetrieben nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten, sondern auch ausgezeichnete Kulinarik.
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Grund 3: Weil es hier egal ist, ob du Experte oder Einsteiger bist
Viele Region haben eine einheitliche Charakteristik und eine typische Landschaftsform und das spiegelt sich im Schwierigkeitsgrad der Skitouren wider. In Osttirol ist das Angebot breiter – man findet hier beschilderte Pistenskitouren, zum Beispiel auf den Hochstein, einfache bzw. Modeskitouren, steile Rinnen und auch Skihochtouren sowie Skidurchquerungen, wie die Hoch Tirol (plus). Und ebenso gibt es Unterkünfte für jede Zielgruppe – sei es am Bauernhof, im Ferienappartement oder im Hotel.
Franz Theurl hat schlussendlich doch noch ein paar echte Osttiroler Klassiker verraten:
Den Überblick oder eine Auswahl an Touren erhält man auch im Rahmen des Skitourenfestivals, wo geführte Touren in verschiedenen Tälern für verschiedene Könnerstufen angeboten werden: entweder direkt am Wochenende des Skitourenfestivals oder in Form von Skitourenwochen im Virgen-, Villgratental oder in Kals am Großglockner.
Grund 4: Weil auf das Zusammenspiel von Mensch und Natur geachtet wird
So vielfältig wie die Täler und Landschaft, so vielfältig sind auch die Skitourenmöglichkeiten und die Skitourengeher. Und wie auch in anderen Regionen ist in Osttirol die Anzahl der Skitourengeher in den letzten Jahren gestiegen. Damit das Miteinander zwischen Mensch und Natur funktioniert, findet man vor allem auf "Modeskitouren" Maßnahmen zur Besucherlenkung.
Franz, der selbst seit 50 Jahren leidenschaftlich gerne Skitouren geht, kennt die Entwicklung, die die Sportart in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Da mittlerweile immer mehr Skitourengeher und auch Tagestouristen unterwegs sind, sind Besucherlenkungen in beliebten Regionen die logische Konsequenz, um die Symbiose zwischen Natur und Mensch zu erhalten.
Grund 5: Weil hier das Bergführerwesen lange Tradition hat
Diese Symbiose von Mensch und Natur, von Einheimischen und Fremden war gerade in Osttirol immer schon wichtig – davon zeugt auch die Entwicklung des Bergführerwesens. Der österreichische Bergführerverband entstand nämlich im 19. Jahrhundert in Kals, gegründet durch Johann Stüdl. Die ursprüngliche Aufgabe war es, dass die Einheimischen den Gast (meist zu wissenschaftlichen Erkundungstouren) mit ihrem Wissen über alpine Sicherheit und lokale Gegebenheiten auf den Berg begleiten.
Dieses Service und diese Qualität ist in Osttirol immer noch sehr wichtig, daher sind auch in jedem Tal Bergführer vor Ort. „Mit einem Bergführer macht Skitourengehen einfach noch mehr Spaß, du hast ein ganz anderes Erlebnis, da sie das Gefahrenpotenzial erkennen, sich um deine Sicherheit kümmern und sich natürlich in ihrer Heimat gut auskennen.“ Dazu vereinfachen Bergführer den Einstieg ins Skitourengehen.
Grund 6: Weil du beim Skitourenfestival Gleichgesinnte triffst
Osttirol war und ist immer schon bekannt für Veranstaltungen, die besonders sind. Auch im Bereich des Skitourenlaufes hat man dies geschafft und sich mit dem Skitourenfestival einen Namen gemacht. Seit mittlerweile neun Jahren findet das jährliche Festival statt, bei dem sich vier Tage lang alles um das Skitourengehen dreht. Eingeladen sind Hobbysportler und Experten gleichermaßen.
Ziel ist es, im Rahmen eines vielfältigen Programmes und verschiedenster Angebote zu informieren, zu schulen, zu unterhalten, den Austausch Gleichgesinnter zu fördern und den Einstieg ins Skitourengehen zu unterstützen.
So wird am Donnerstagabend die Premiere eines Films über den professionellen Freerider und gebürtigen Osttiroler Thomas Gaisbacher präsentiert, am Freitag hält die 2-fache Freeride World Tour Weltmeisterin Nadine Wallner einen Vortrag über herausfordernde Entscheidungen beim Freeriden und am Samstag spricht Dr. Robert Zink über die Faszination Skibergsteigen in den Ostalpen. Ebenfalls am Samstag findet eine Podiumsdiskussion zum Thema statt – gemeinsam mit hochrangigen Vertretern aus Tourismus und alpinen Institutionen.
Das 9. Austria Skitourenfestival 2023
26. bis 29. Jänner in Osttirol
„Das Austria Skitourenfestival wurde vor 10 Jahren ins Leben gerufen, um dem bereits damals stark wachsenden Trendsport zu entsprechen und unsere Kompetenz als Skitoureneldorado auf der Südseite der Alpen unter Beweis zu stellen. Beim Austria Skitourenfestival geht es in erster Linie darum, unvergessliche Momente mit Gleichgesinnten zu teilen. Es war und ist uns ein großes Anliegen, die Prävention für ein sicheres Bergerlebnis im Rahmen des Veranstaltungsprogrammes in den Vordergrund zu stellen. Erfahrene Berg- und Skiführer sind dafür Garant. Darüber hinaus haben wir Experten eingeladen, die über Wetter- und Lawinenkunde sowie über Prävention im Skitourenlauf sprechen werden“, so Veranstalter Franz Theurl.
Neben Fachvorträgen rund um die Themen Schnee, Lawine und Sicherheit gibt es die Möglichkeit, mit Bergführern am selben Wochenende Skitouren zu unternehmen. Für die 200 Skitourengeher stehen 30 Bergführer zur Verfügung. Organisatorisch begleitet werden die geführten Touren von dem Profi-Freerider Thomas Gaisbacher, der nicht nur für die Sicherheit sorgt, sondern auch den ein oder anderen Tipp verrät.
Zudem gibt es die Möglichkeit, sich nach dem Skitourenfestival eine ganze Woche geführtes Skitourenerlebnis in Kals, im Villgraten- oder im Virgental zu gönnen. Für alle, die nicht vor Ort dabei sein können, wird es einen Livestream der Vorträge und Diskussionen geben.
Programmhighlights
Donnerstag, 26. Jänner 2023
Filmpremiere mit Thomas Gaisbacher (Freerider und Berg- und Skiführer) und Luca Tribondeau (professioneller Freestyle-Skifahrer und Fotograf) – produced by Sam Strauß und Andreas Gasser
Freitag, 27. Jänner 2023
Vortrag „Denken Freerider?“ von Nadine Wallner (2-fache Freeride World-Tour-Weltmeisterin)
Samstag, 28. Jänner 2023
Vortrag „Faszination Skibergsteigen in den Ostalpen“ von Dr. Robert Zink
Sonntag, 29. Jänner 2023
Geführte Skitouren im Skitourencamp Hochstein
Hier gibt's alle Infos zum Festivalpackage