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3 Wege im Detail

Skihochtour: Auf den Großvenediger

• 1. Februar 2024
2 Min. Lesezeit
von Robert Maruna

Der Großvenediger. Ein Berg wie aus dem Bilderbuch und nicht umsonst beliebtes Ziel von Bergsteigerinnen und Alpinisten – im Sommer wie im Winter. Seine drei Normalwege als Skihochtouren.

Skibergsteiger am Gipfelgrat des Großvenedigers im Winter
Foto: mauritius images / makasana photo
Am ausgesetzten Gipfelgrat des Großvenedigers
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Der Berg

Preisfrage: Hat der Großvenediger seinen Namen, weil die Handelsroute der Venediger an ihm vorbeizog oder von der Legende, dass man vom Gipfel bis nach Venedig sehen kann? Bis dato ist die Frage noch ungeklärt und im Grunde genommen auch nicht so wichtig. Einigkeit herrscht darüber, dass sowohl die Stadt als auch ihr großer „Berg-Bruder“ wahre Schönheiten sind.

Nebenbei ist der Großvenediger mit seinen 3.657 Metern der fünfthöchste Berg Österreichs, wurde am 3. September 1841 von einer 26-köpfigen Expedition erstbestiegen und steht in den Hohen Tauern. Ach ja, und bis 1797 trug er den Namen Stützerkopf.

Die Touren

Karte mit Anstiegen auf den Großvenediger
Foto: Bergwelten.com
Drei Normalwege führen auf den Gipfel: von Norden über die Kürsinger Hütte (rot), von Osten über die Neue Prager Hütte (grün) und von Süden über das Defreggerhaus (blau)

Der höchste Gipfel der Venedigergruppe kann mit Skiern von drei Himmelsrichtungen aus in Angriff genommen werden. In allen Fällen handelt es sich um Skihochtouren, die man wegen ihrer Länge auf zwei Tage aufteilen sollte.

Rein skitechnisch stellen alle drei Varianten keine allzu große Herausforderung dar. Allerdings dürfen sie aufgrund ihrer Weitläufigkeit, Höhe und Spaltengefahr keinesfalls unterschätz werden. Es handelt sich um ernsthafte Skihochtouren, für die man genügend Erfahrung im hochalpinen Gelände und im Umgang mit Gletscherausrüstung mitbringen muss. Im Zweifelsfall empfehlen wir, einen Bergführer zu buchen.

Von Norden auf den Großvenediger

Salzburg / Obersulzbachtal

Möchte man den Großvenediger von der Salzburger Seite aus besteigen, fährt man nach Neukirchen im Oberpinzgau und weiter ins Obersulzbachtal zum Parkplatz Hopffelboden (1.090 m). Wenn die Straße ins Tal schon schneefrei ist, kann man mit dem Taxi weiter bis zur Materialseilbahn (1.930 m) fahren (schwarzer Punkt auf der Karte oben). Ohne Taxi präsentiert sich der komplette Zustieg zur Kürsinger Hütte (2.558 m) mit sechs Stunden (rund 1.500 hm und 16 km) ziemlich lange und kräftezehrend. Am zweiten Tag steht der prächtige Aufstieg über das Obersulzbachkees zum Gipfel des Großvenedigers am Programm.

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Von Osten auf den Großvenediger

Osttirol / Gschlösstal

Die klassische Frühjahrsskitour folgt zunächst dem Weg vom Matraier Tauernhaus (1.512 m) ins wunderschöne – und zu dieser Zeit sehr ruhige – Innergschlöß. Danach steigt man zur Neuen Prager Hütte (2.796 m) auf. Am zweiten Tag geht es über das Schlatenkees hinauf zum Gipfel.

Von Süden auf den Großvenediger

Osttirol / Dorfertal

Der dritte und letzte Normalweg startet beim Parkplatz Wiesenkreuz (1.480 m). Am ersten Tag steigt man über die Johannishütte (2.121 m) und weiter entlang des aussichtsreichen Sommerwegs zum Defreggerhaus (2.962 m) auf. Am zweiten Tag verläuft die Tour über das spaltige Mulwitzkees auf den Gipfel, den man über einen kurzen, aber luftigen Grat – den sich übrigens alle Aufstiege teilen – erreicht. Oben angekommen, wird man mit einer traumhaften Aussicht belohnt.

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