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Hoch Tirol – die vielleicht schönste Skiroute der Ostalpen

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4 Min.

09.02.2022

Foto: Petra Rapp

18.000 Höhenmeter, 140 Kilometer, 6 Tage – die „Hoch Tirol“ ist eine der eindrucksvollsten Hochgebirgsdurchquerungen auf Skiern. Auf dem Weg durch die Venediger- und Glocknergruppe erklimmt man jeden Tag einen Dreitausender. Die Höhepunkte sind der Großvenediger mit 3.674 Metern und der Großglockner, der mit 3.798 Meter höchste Berg Österreichs. Wir stellen dir diese imposante Skiroute, sowie drei weitere außergewöhnliche Skitouren in Osttirol vor.

Die Skiroute Hoch Tirol verlangt Kondition, Ausdauer, Kraft, das Überwinden von Kletterstellen bis zum 3. Grad, absolute Schwindelfreiheit und skitechnisches Können. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, den erwarten sechs tolle Tage inmitten von hochalpiner Schönheit. Genächtigt wird in den Schutzhütten und am letzten Tag steht mit der Besteigung des Großglockners der absolute Höhenpunkt der Tour bevor. Die beste Zeit für dieses Erlebnis sind die Monate März und April.


Skiroute Hoch Tirol – die Etappen 

Tag 1: Von Kasern auf die Essener-Rostocker-Hütte

Der erste Tag stellt gleichsam den Aufbruch in eine großartige Bergwelt dar. Von Kasern in Südtirol folgt man alten Schmugglerpfaden ins Windtal und gelangt über das Umbal- und Reggentörl nach Osttirol. Am Ende des Tages genießt man die Abfahrt über den Gletscher zur Essener-Rostocker-Hütte, die nicht nur mit einem herrlichen Panorama, sondern auch mit einer ausgezeichneten Küche und uriger Gemütlichkeit aufwartet.

  • Höhenmeter aufwärts: 1.630 m
  • Länge: 12,9 km
  • Höchster Punkt: 3.056 m, Reggentörl
  • Gehzeit: 7:30 h
  • Schwierigkeit: schwer

Tag 2: Von der Essener-Rostocker-Hütte über den Großen Geiger zur Johannishütte

Der zweite Tag besticht durch den imposanten Westgrat des Großen Geigers, dessen 3.360 Meter hohen Gipfel man jedoch ohne Skier erklimmt. Westlich des Großem Happ und vorbei am Kleinen Geiger gelangt man zum Türmljoch und hinunter zur Johannishütte.

  • Höhenmeter aufwärts: 1.120 m
  • Länge: 11,6 km
  • Höchster Punkt: 3.360 m, Großer Geiger
  • Gehzeit: 6:30 h
  • Schwierigkeit: schwer

Tag 3: Von der Johannishütte über den Großvenediger bis zum Matreier Tauernhaus

Der Großvenediger ist mit seinen 3.657 Metern der vierthöchste Berg Österreichs. Genau diesen erklimmt man am dritten Tag der Hoch Tirol. Von der Johannishütte geht es zuerst hinauf zum Defregger-Haus und von diesem über den Rainkees und das Rainer Törl zum Großvenediger. Die Abfahrt erfolgt über das Schlattenkees, vorbei an der Neuen Prager Hütte,  hinunter ins Innergschlöss und weiter hinaus bis zum Matreier Tauernhaus.

  • Höhenmeter aufwärts: 1.530 m
  • Länge: 20,5 km
  • Höchster Punkt: 3.657 m, Großvenediger
  • Gehzeit: 8 h
  • Schwierigkeit: schwer

4. Tag: Vom Matreier Tauernhaus über den Stubacher Sonnblick zur Rudolfshütte

Der vierte Tag beginnt mit einer Taxifahrt vom Matreier Tauernhaus bis zum Südportal des Felbertauerntunnels. Von hier steigt man über die Granatscharte zum 3.088 Meter hohen Stubacher Sonnblick auf und fährt im Anschluss über den Sonnblickkees zum Alpinzentrum Rudolfshütte ab.

  • Höhenmeter aufwärts: 1.830 m
  • Länge: 13,4 km
  • Höchster Punkt: 3.088 m, Stubacher Sonnblick
  • Gehzeit: 7 h
  • Schwierigkeit: schwer

5. Tag: Von der Rudolfshütte über die Granatspitze zur Stüdlhütte

Am fünften Tag erklimmt man zuerst über Blockkletterei die 3.086 Meter hohe Granatspitze und fährt im Anschluss genussvoll über das Kalser Tauernkees ins Dorfertal bis zum Kalser Tauernhaus ab. Von dort weiter talauswärts bis zum Wanderhotel Taurerwirt und mit dem Bus oder dem Taxi zum Lucknerhaus. Von hier steigt man nun durch das Ködnitztal bis zur Stüdlhütte auf.

  • Höhenmeter aufwärts: 1.670 m
  • Länge: 22,8 km
  • Höchster Punkt: 3.086 m, Granatspitze
  • Gehzeit: 8 h
  • Schwierigkeit: schwer

6. Tag: Von der Stüdlhütte über den Großglockner nach Kals

Der sechste und letzte Tag der Hoch Tirol stellt den krönenden Abschluss einer abwechslungsreichen und anspruchsvollen Tour dar. Von der Stüdlhütte quert man das Ködnitzkees und steigt über Glocknerleitl, Kleinglockner und Glocknerscharte zum Gipfel des 3.798 Meter hohen Großglockners an. Die Abfahrt erfolgt hinunter zum Lucknerhaus, von wo aus man mit dem Bus oder Taxi ins Glocknerdorf Kals und dem Endpunkt der Hoch Tirol gelangt.

  • Höhenmeter aufwärts: 930 m
  • Länge: 11,5 km
  • Höchster Punkt: 3.798 m, Großglockner
  • Gehzeit: 6,5 h
  • Schwierigkeit: schwer

Tipp

Die gesamte Skiroute Hoch Tirol mit interaktiven Karten, Beschreibungen und GPX-Daten findest du auf hier.

Zusätzliche und ausführliche Beschreibungen beinhaltet zudem das PDF zur Hoch Tirol.


Weitere außergewöhnliche Skitouren in Osttirol

Auch, wenn die Hoch Tirol praktisch nicht zu toppen ist, stellen wir dir hier noch drei weitere außergewöhnliche Skitouren in Osttirol vor. Schließlich finden sich zwischen Großglockner und Dolomiten nicht weniger als 266 Dreitausender und einige davon stellen äußerst anspruchsvolle aber dafür absolut einmalige Skitourenklassiker dar. 

Westliche Simonyspitze, 3.481 m

Die wunderschöne, überwechtete Eispyramide der Simonyspitze ist eine der eindrucksvollsten Touren im Gebiet der Essener-Rostocker-Hütte. Ausgehend von Ströden im Virgental steigt man in rund 2,5 h zur Hütte auf. Vorbei am Simonysee erreicht man den schlanken Simonykees. Hier sind viel Erfahrung und Gletscherausrüstung notwendig, denn das Kees ist spaltenreich. Schließlich erklimmt man die letzte Firnhaube mit ihren bis zu 35° und erreicht nach rund 6,5 h den Gipfel.

  • Ausgangspunkt: Ströden im Virgental
  • Höhenmeter aufwärts: 2.012 m
  • Länge: 13,6 km
  • Gehzeit aufwärts: 6,5 h
  • Schwierigkeit: schwer

Grubenspitze, 2.670 m

Mit der Grubenspitze, einem besonderen Plattenberg am Ostflügel der Lienzer Dolomiten, beweist Osttirol einmal mehr, dass es in punkto Schwierigkeit und Steilheit durchaus mit den Westalpen mithalten kann. Die plattige Nordwand ist im Sommer mit der Kletterschwierigkeit IV bewertet. Dass perfekte Schnee- und Lawinenverhältnisse absolute Voraussetzungen für diese Tour sind, erklärt sich von selbst, aber auch sicheres und sturzfreies Skifahren sind unerlässlich, denn die 150 Meter hohe Flanke misst 40 bis 45° Steilheit!

  • Ausgangspunkt: Dolomitenhütte oder Kreithof bei Tristach
  • Höhenmeter aufwärts: 2.300 m
  • Länge: 8,7 km
  • Gehzeit aufwärts: 6 h
  • Schwierigkeit: sehr schwer

Hochschober, 3.242 m

Von Norden auf den Hochschober zu steigen ist ein ganz besonders Skiabenteuer, das sich weit über die Grenzen Osttirols hinaus herumgesprochen hat. Auch, wenn die beste Jahreszeit eigentlich erst im Spätwinter beginnt, wird die Tour mittlerweile auch im Hochwinter begangen. Von Oberlesach steigt man zur Lesach Hütte auf und gelangt durch das Ralftal zu den beeindruckenden Hängen des Hochschobers. Über das Hohe Schobertörl erreicht man die Scharte unter dem Gipfel, wo das Skidepot errichtet wird. Für die Abfahrt bieten sich, perfekte Lawinenverhältnisse vorausgesetzt, die nordseitigen, sehr steilen Hänge an.

  • Ausgangspunkt: Oberlesach bei Kals am Großglockner
  • Höhenmeter aufwärts: 1.795 m
  • Länge: 8,1 km
  • Gehzeit aufwärts: 5 h
  • Schwierigkeit: schwer

Gut zu wissen

Auf der interaktiven Karte Osttirol findest du übrigens alle Skitouren der Region – von leicht bis schwierig. Dank der praktischen Karte bewahrst du den Überblick und kannst jede Tour einzeln anklicken, um Detailinformationen abzufragen. 

Um einen Einblick in die Vielfalt der Tourenmöglichkeiten in den verschiedenen Osttiroler Tälern mit ihrer eindrucksvollen Bergwelt, von der große Teile zum Nationalpark Hohe Tauern gehören, zu bekommen, empfehlen wir dir außerdem diesen Artikel: 

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5 traumhafte Skitouren im Tourenparadies Osttirol

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