Bergportrait: Pollux (4.092 m)
Der 4.092 m hohe Pollux liegt an der Grenze zum italienischen Aostatal und wartet insbesondere im Gipfelbereich mit einigen durchaus anspruchsvollen Passagen auf. Wir stellen euch den Viertausender im Detail vor.
Höhe und Lage
Der Pollux ist 4.092 m hoch und liegt im Zentralen Walliser Grenzkamm zwischen dem Breithorn-Massiv und dem Liskamm an der Grenze zum italienischen Aostatal. Er erhebt sich nordwestlich des Castors (4.223 m), seinem etwas höheren „Zwilling“ – zwischen ihnen liegt das Zwillingsjoch, das im Rahmen der Pollux-Begehung durchschritten wird.
Der Pollux ist durch die Klein-Matterhorn-Seilbahn gut erschlossen: Obwohl lediglich 600 Höhenmeter den Gipfel von der Bergstation trennen, sollte die Tour nicht unterschätzt werden. Gute Akklimatisierung und ausreichend Erfahrung für den oftmals heiklen Gipfelhang sind Voraussetzung.
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Geschichte
Erstmals wurde der Pollux am 1. August 1864 von Jules Jacot unter Führung von Peter Taugwalder (1820-1888) und Josef-Marie Perren bestiegen. Taugwalder brachte es mit der Erstbesteigung des Matterhorns 1865 zu trauriger Berühmtheit: Beim Abstieg stürzten vier Männer über die Nordwand zu Tode. Beim Versuch Taugwalders den Sturz zu halten, kam es zu einem Seilriss. Schwere Beschuldigungen wurden gegen den Bergführer erhoben, er wanderte schließlich für einige Jahre nach Nordamerika aus, ehe er an den Schwarzsee bei Zermatt zurückkehrte.
Der Pollux im Überblick:
Höhe: 4.092 m
Lage: Zentraler Walliser Grenzkamm an der Grenze zum Aostatal
Talort: Zermatt
Stützpunkt: Rifugio Guide Ayas (3.394 m) – bei entsprechendem Abstieg am Vortag
Erstbesteigung: 1864
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Touren
Der Normalweg führt über den Südwestgrat auf den Gipfel. Ausgangspunkt ist die Bergstation der Klein-Matterhorn-Bahn auf 3.820 m. Zunächst steigt man in den Sattel des Breithorn-Plateaus ab, dann geht es östlich über den Breithornpass (3.824 m) entlang. Es folgt eine Querung zum Schwarztor, ehe in Richtung Zwillingsjoch auf den felsigen Südwestsporn des Pollux aufgestiegen wird.
Im Gipfelbereich ist volle Aufmerksamkeit gefragt: Hat man den wenig schwierigen Abschnitt am Grat hinter sich gebracht, wartet ein Steilanstieg in der mit Fixeilen versehenen und oftmals vereisten Rinne. Über die Schulter mit Madonnenstatue erreicht man den Firngrat und bald darauf den Gipfel auf 4.092 m. Das Panorama reicht vom beeindruckend nahen Liskamm über den Castorund die östlichen Gipfel des Breithornkamms.
Weitere lohnende Anstiege führen über den Südostgrat, den Nordwestgrat oder den Nordgrat hinauf auf den Gipfel.
Tourentipp
Fun Fact
Der Name des Pollux leitet sich von einem der beiden Dioskuren (Söhne des Zeus) aus der griechischen Mythologie ab: Pollux beziehungsweise Polydeukes ist der Name des Bruders von Kastor, wiederum namensgebend für den „Zwillingsberg“ des Pollux.