Der Herbst der Bergbauern: Eine Zeit des Übergangs
Sinkende Temperaturen, kürzere Tage und das bunte Farbenspiel der Wälder kündigen die goldene Jahreszeit an. Der Herbst bedeutet nicht nur Veränderung in der Natur, sondern auch für die Bergbauern und ihre tägliche Arbeit. Der Fotograf Klaus Maria Einwanger nimmt uns in seinem Buch „Bergbauern“ mit in die Lebens- und Arbeitswelt der bayrischen Bergbauern.
Der Herbst zeigt eindrucksvoll, wie eng das Leben der Bergbauern mit der Natur verbunden ist. Mit harter Arbeit und großem Engagement gelingt es ihnen, ihre Höfe und Traditionen zu bewahren – immer im Einklang mit der Natur.
Im dritten Teil „Herbst“ der Serie „Bergbauern erleben“ der Privatkäserei Bergader in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Klaus Maria Einwanger, beleuchtet das Herzensprojekt die Aufgaben, die im Herbst auf den Almen zu meistern sind.
Schwendhaufen verbrennen
Um die Almflächen vor Überwucherung zu schützen, werden im Herbst Schwendhaufen kontrolliert verbrannt. Das Schwenden zeigt den respektvollen Eingriff des Menschen in die Natur. Unter strenger Aufsicht und Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wird das Holz entzündet, damit es in großen, knisternden Feuern langsam und sicher abbrennt. Dieses alte Handwerk verhindert, dass sich Schädlinge im Holz einnisten oder die wertvollen Almflächen erneut überwuchern.
Gebäude winterfest machen
Eine weitere Aufgabe der Bergbauern in der Übergangszeit ist die Erhaltung der Bergbauernhöfe. Besonders die Dächer der Berghütten werden überprüft und, wenn nötig, neu gedeckt, um den rauen Bedingungen des Winters standzuhalten. Holzschindeln aus dem eigenen Wald der Bergbauern sind dabei eine nachhaltige Lösung, die jahrhundertealte Tradition und Zukunft verbindet.
Der festliche Almabtrieb
Der Almabtrieb markiert das Ende des Almsommers und ist fest in der Kultur der Bergbauern verwurzelt. Die mit Blumenkränzen und Glocken geschmückten Tiere ziehen ins Tal, wo sie von den Dorfbewohnern feierlich empfangen werden. Die Tiere, die den Sommer auf saftigen Almwiesen verbracht haben, kehren nun in den heimischen Stall zurück, wo sie gut geschützt den Winter verbringen.
Melken: Tradition und Fortschritt
Das tägliche Melken ist eine Tätigkeit, die viel Hingabe und Aufmerksamkeit erfordert. In kleineren Höfen wird meist noch traditionell im Stall gemolken, wobei die enge Bindung zwischen Bauer und Tier spürbar ist. Diese Methode ermöglicht es, jedes Tier individuell zu betreuen und den Gesundheitszustand zu überprüfen. Größere Betriebe hingegen setzen zunehmend auf moderne Melkstände, die den Arbeitsaufwand erleichtern und effizienter gestalten. Die technische Entwicklung hat den Arbeitsalltag in vielen Betrieben verbessert – die Liebe zu den Tieren und der Respekt vor der Tradition bleiben auch hier stets erhalten.
Vielfalt für den Fortbestand
Für viele Bergbauern ist der Nebenerwerb unverzichtbar. Ob Obstbau, Hofläden mit selbstgemachten Produkten oder Tourismus – die zusätzlichen Einkünfte sichern den Betrieb und ermöglichen es, das landwirtschaftliche Erbe an die nächste Generation weiterzugeben. Die Verbindung von Tradition und Innovation sorgt für die Zukunftssicherung.
Der Hintergrund des Herzensprojekts
Der Fotograf Klaus Maria Einwanger dokumentiert in seinem Fotobuch „Bergbauern“ die traditionelle Landwirtschaftsform. Zusammen mit der Privatkäserei Bergader entstand die Initiative „Bergbauern erleben“, die authentische Einblicke in das Leben der Bergbauernfamilien bietet. Bergader nutzt für ihren „Bergbauern Käse“ die kostbare Milch dieser Höfe und setzt sich für den Erhalt dieses wertvollen Erbes ein.