Der Schatzberg und sein Kaiserschmarrn
Foto: Bergwelten
von Katrin Rath
Nach dem gestrigen wilden Ritt auf der Brandenberger Ache geht es heute für uns auf die andere Seite des Tals und wieder hoch hinaus. Wir radeln von Alpbach auf den Schatzberg (1.898 m) – und genießen den vielleicht luftigsten Kaiserschmarrn Tirols.
Kaum aus den Wildwasser-Schläuchen und der Brandenberger Ache ausgestiegen, ging es für uns gestern von unserer urigen Unterkunft, dem Weberhof in Reith im Alpbachtal, erstmals nach Alpbach. „Ist das entzückend“, höre ich Vanessa neben mir am Steuer rufen und kann ihr nur zustimmen. Die Häuser sind alle im „Alpbacher Baustil“ gebaut und mit bunten Blumen geschmückt. Zwei Merkmale, die dem Dorf 1983 in einer Sendung des ORF den Titel „Schönstes Dorf Österreichs“ einbrachten.
Im Alpengasthof Rossmoos – der ähnlich aussieht wie „unser“ Weberhof in Reith (nur eine Spur größer) – stand ein Treffen mit unserem Ausstattungspartner Salewa und den beiden Salewa-Hüttenpraktikanten Verena und Pascal an. Wer die beiden sind und was es mit ihrem „Praktikum“ auf sich hat, lest ihr in Kürze auf bergwelten.com.
Nach herrlichen Wildfleisch-Teigtascherln und Eispalatschinken hieß es für uns – geschlaucht vom vorangegangenen Wassersport – nach diesem geselligen Abend Alpbach wieder zu verlassen.
Blamage und Gipfelsieg
Eine erholsame Nacht später sind wir wieder hier, dieses Mal beim Congress Centrum, dem Haupt-Schauplatz des Forum Alpbach, wo wir Bike-Guide Franz Larch treffen. Vorbei an steilen Wiesen, Mähmaschinen und Heudreschern in für Laien besorgniserregender Schräglage treten wir auf unseren E-Bikes die Serpentinen immer weiter nach oben. Erst über ein kurzes Asphaltstück, später teils über Forststraßen, teils über sanfte Wiesen-Trails, legen wir rund 1.000 Höhenmeter zurück, bis wir das Gipfelkreuz erblicken.
Kurz darunter, vor der Schatzberghütte, treffen wir auf eine Gruppe Wanderer, die heute schon einige Biker am letzten steilen Stück zum Gipfel scheitern und absteigen hat sehen. Wir wollen es besser machen und uns keine Blöße geben, tun es schlussendlich aber doch und müssen unsere Räder jeweils zumindest ein kleines Stück schieben. Lediglich Guide Franz schafft es in einem Zug auf den Gipfel – muss am Heimvorteil liegen.
Kaiserschmarrn, nicht von dieser Welt
Wir genießen das Gipfelpanorama, lassen uns von Franz die umliegenden Berge erklären und Skitouren- und Wandertipps für unseren nächsten Besuch geben. Und nach einem Schlückchen selbstgebrannten Obstlers treten wir mit knurrenden Mägen den Rückweg an. Unser nächstes Ziel ist die Jausenstation Zottahof auf 1.200 Metern und der Kaiserschmarrn, der laut unserer ortskundigen Chefin Mesi „nicht von dieser Welt“ ist. Beim Anblick des luftigen, gebratenen Eier-Milch-Mehl-Gemischs, das sich auf unseren Tellern auftürmt, können wir ihr nicht widersprechen.
Wie ein Kissen sinkt die Oberfläche des Schmarrns ein, sticht man mit der Gabel hinein, um ein Stück abzutrennen und mit Preiselbeeren gemischt im Mund verschwinden zu lassen. „Mmmmh“, „Mmmmh“, „Wow“, ertönt es dabei aus allen Ecken des Tisches auf der Holzterrasse. Von hier blickt man auf Inneralpbach, Alpbach und den Galtenberg. Franz zeigt mit seinem Finger über den Inn Richtung Rofan: „Dort hinten rein geht’s für euch morgen!“
An unserem letzten Tag werden wir zum Zireiner See, dem blauen Auge des Rofan, wandern und den Sagen rund um Gold, geizige Bauern und einem grausamen Drachen auf den Grund gehen.
Die Redaktion bedankt sich bei den Ausstattern: Adidas Terrex, Buff, Garmin, Glorify, Salewa und Swarovski
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