Einsteiger-Tipps fürs Schneeschuhwandern
Am dritten Tag unserer Hüttenwoche in der Alpenwelt Karwendel stand eine Schneeschuh-Wanderung im idyllischen Wallgau auf dem Programm. Bergführer Stefan Adam hat uns unterwegs erklärt, worauf man bei dieser trendigen Wintersportart achten muss.
Schneeschuhwandern wird als Alternative zum klassischen Wintersport immer beliebter – neu ist diese Art der Fortbewegung aber keineswegs: Bereits vor mehr als 10.000 Jahren wurde sie von unseren Vorfahren angewendet, um in tief verschneiten Jagd-Gebieten besser und schneller voranzukommen.
Während es damals also das Überleben sicherte, gilt Schneeschuhwandern seit den 1980er Jahren als Sport. „Die Franzosen waren sogar noch früher dran", verrät uns Stefan Adam aus Mittenwald, Bergführer der Bergschule Alpenwelt Karwendel, mit dem wir an Tag 3 unserer Hüttenwoche die traumhafte Winterlandschaft des Karwendels erkunden – auf Schneeschuhen versteht sich.
Wenig Aufwand, viel Natur
Das Beste: Schneeschuhwandern ist mit wenig Aufwand verbunden und benötigt kaum Vorkenntnisse – wichtig sind Trittsicherheit, Eigenverantwortung und eine gute Grundkondition. Die Natur erlebt man dabei auf einzigartige Weise: Inmitten winterweißer Wälder stapft man auf einsamen Pfaden durch frischen Pulverschnee und entdeckt unberührte Plätze abseits befestigter Wege. Klingt kitschig? Ist aber die Wahrheit, so viel können wir euch nach unserer Tour versprechen.
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Damit deine Schneeschuh-Wanderung zum Erlebnis wird, solltest du dennoch ein paar grundlegende Dinge beachten. Dank Stefan haben wir diese 4 nützlichen Tipps für euch im Gepäck:
Tipp 1: Gut fixieren
Wer entspannt und sicher unterwegs sein möchte, sollte den Schuh (am besten einen wasserdichten Winterwanderschuh wie den Alp Mate von Salewa) gut in der Bindung fixieren. Außerdem empfiehlt es sich, eine wasserabweisende Hose (zum Beispiel eine Skitourenhose mit Gummibund) zu tragen, damit kein Schnee in die Schuhe eindringen kann. Unser Tipp: die Sella Durastretch von Salewa.
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Tipp 2: Breitbeinig gehen
Für eine unbeschwerte Schneeschuh-Wanderung sollte man versuchen, möglichst breitbeinig zu gehen, um genügend Platz für die Rahmen der Schneeschuhe zu lassen. So verhindert man, dass man sich selbst ein Bein stellt und hinfällt.
Tipp 3: Kräfte schonen
Schneeschuh-Wanderungen erfordern Ausdauer. Deshalb ist es wichtig, die Gangart entsprechend anzupassen. Dafür hebt man die Füße nur wenig an und lässt die Schneeschuhe über den Schnee gleiten. Schlurfen spart Kraft.
Tipp 4: Haltung anpassen
Um sich auch in schwierigem Gelände sicher bewegen zu können, sind Körperhaltung und Gewichtsverlagerung wesentliche Faktoren. Bei einer Schieflage ist es wichtig, beide Beine, sowohl den Tal- als auch den Bergfuß, gleichmäßig zu belasten, um ein Wegrutschen zu vermeiden. Beim Bergaufgehen sollte man sich nicht zu weit nach vorne beugen und beim Bergabgehen nicht zu weit nach hinten lehnen (was man aus Respekt vor dem Abgrund oft intuitiv tut). Richtig ist es, möglichst zentral über dem Schneeschuh zu stehen.
Die letzten Meter unserer Schneeschuh-Wanderung mit Stefan führen uns auf die idyllische Maxhütte, wo wir mit einer herrlichen Aussicht auf das Karwendel- und Wettersteingebirge belohnt werden. Tipp: Winterwanderer können das beliebte Einkehrziel auch über den Magdalena-Neuner Panoramaweg erreichen.
Was man auf der Maxhütte essen sollte? Strammer Max natürlich! Gut gestärkt von der Einkehr treten wir voller Elan den Rückweg an und begeben uns wieder hinunter ins malerische Isartal. Danke lieber Stefan für deine Zeit!
Unser Fazit:
Schneeschuhwandern ist eine entschleunigende und sanfte Alternative zum Skifahren, bei der man die winterliche Natur ganz ungestört und ohne viel Equipment entdecken kann. Beim Gleiten durch die weiß glitzernde Umgebung lässt es sich außerdem wunderbar abschalten und Schritt für Schritt neue Kraft tanken. Zum Hineinschnuppern empfehlen wir eine geleitete Anfängertour, für erfahrene Schneeschuhgeher mit guter Kondition werden hier in der Region um Krün, Wallgau und Mittenwald auch hochalpine Touren angeboten, geführt zum Beispiel von der Bergschule Alpenwelt Karwendel.
Die Redaktion bedankt sich bei Salewa für die Ausstattung und bei der Alpenwelt Karwendel für die Organisation dieser Hüttenwoche.