Höhlen-Stimmung: Die geheimnisvolle Welt im Inneren der Berge
Wer sich an verregneten Sommertagen am liebsten einfach verkriechen möchte, findet möglicherweise tatsächlich im Untergrund Unterschlupf. Denn die unterirdische Welt der Alpen beherbergt eine Vielzahl an komplexen Höhlensystemen, die nur darauf warten von euch erkundet zu werden. Damit ihr bei der nächsten Höhlenwanderung mit reichlich Fachwissen punkten könnt, erfahrt ihr von uns die wichtigsten Infos zu den mysteriösen Labyrinthen und ihren Sonderheiten.
Höhlenkunde für Anfänger
Allgemein unterscheiden Höhlenforscher zwischen Primär- und Sekundärhöhlen, wobei Primärhöhlen jene Hohlräume bezeichnen, die gleichzeitig mit dem sie umgebenden Gestein entstanden sind. Lavahöhlen etwa, entwickeln sich aus Lavakanälen, deren Oberfläche erstarrt ist, während im Inneren flüssige Lava weiterfließt, sodass nach vollständigem Abfließen schließlich kanalähnliche Höhlen entstehen. Solche Formationen sind jedoch äußerst selten und auch bei uns im Alpenraum nicht aufzufinden.
Ihre Entstehungsgeschichte mag weniger aufregend sein, aber die überwiegende Mehrheit der Höhlen sind Sekundärhöhlen – also Höhlen, die sich erst nach der Formierung des umliegenden Gesteins bilden. Sie entstehen durch das Einwirken von Wasser, Wind, und Witterung und sind demnach das Ergebnis Millionen Jahre dauernder Prozesse. Die meisten Höhlen weltweit und im Alpenraum sind sogenannte Karsthöhlen, die durch die korrosive Wirkung von Wasser entstanden sind. Regenwasser, das in die Berge eindringt und der Schwerkraft folgend abfließt, ließ die meisten heute bekannten Schauhöhlen entstehen. In Gegenden mit gut wasserlöslichem Gestein wie Kalk, Dolomit oder Gips findet man daher besonders viele dieser unterirdischen Komplexe.
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Mysteriöse Formationen
Da die Alpen zu großen Teilen aus Kalk bestehen, konnten hier zahlreiche Tropfsteinhöhlen entstehen. Dabei löst Niederschlagswasser zunächst den Kalk aus dem Gestein und höhlt es aus. Die Tropfsteine entstehen weiters durch die Umkehrung desselben Vorgangs: nun tropft das kalkhaltige Wasser, das durch Ritzen und Spalten seinen Weg in die Höhle findet, von der Decke und bildet erneut Kalkablagerungen. Diese erkennen wir als herabhängenden Stalaktiten, sowie deren Gegenstücke, die vom Boden emporwachsenden Stalakmiten.
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Weniger bekannt, als die markanten Tropfsteine sind Ablagerungen wie Mondmilch – auch als Bergmilch bezeichnet – die ebenfalls in Karsthöhlen zu finden ist. Sie hat eine milchige Färbung und ist im Gegensatz zu den Tropfsteinen weich und porös. Die sonderbare Masse ähnelt in ihrer Konsistenz der Zahnpasta und ist biologisch bestrachtet reichlich belebt: unzählige Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen tummeln sich darin und stellen Forscher vor noch immer ungeklärte Fragen.
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Besonders eindrucksvolle Formationen sind auch in Eishöhlen zu finden. In höheren Lagen entstehen durch Schmelzwasser, das im Frühjahr in die unterkühlten Hohlräume eindringt, imposante Eisskulpturen, die sich Jahr für Jahr neu regenerieren. Die größte Eishöhle der Welt mit 40 km Gesamtlänge befindet sich übrigens in Österreich: Die Eisriesenwelt in Salzburg zieht Besucher aus aller Welt an und garantiert ein unvergessliches Erlebnis.