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Auf der Welle stehen

Riversurfen: Wellenreiten ohne Meer

• 26. August 2015
2 Min. Lesezeit
von Maximilian Neuböck

Wen der Drang nach Wellenreiten packt, könnte im Alpenraum schon fast verzweifeln. Bali ist weit weg und auch an die Algarve kommt man nicht jedes Wochenende. Doch es gibt einen Lichtblick: Wenn genügend Wasser über einen entsprechend großen Höhenunterschied fließt, entsteht auch im Fluss eine stehende Welle, auf der man mit einem Brett surfen kann. Auf zum Riversurfen.

Riversurfen
Foto: Max Neuböck
Beim Riversurfen wird das Meer gegen eine Flusswelle getauscht
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Alpenraum als Hotspot

Im deutschsprachigen Alpenraum gibt es unzählige surfbare Flusswellen, obwohl erst ein kleiner Teil der Flüsse nach diesen Wellen erforscht worden ist. Das Besondere am Riversurfen ist, dass sich die „Sportstätten“ in stetiger Wandlung befinden. Fließendes Wasser formt die Flüsse in jeder Stunde des Tages und auch der Mensch greift in Art und Weisen ein, die Wellen zerstören oder entstehen lassen können.

Riversurfen
Foto: Max Neuböck
Manchmal merkt man aber zwischen Meer und Fluss fast keinen Unterschied

Der Vorläufer des Riversurfens heißt bodenständig „Wönreiten“. Dabei wird eine Holztür per Seil am Ufer befestigt und mit dieser kann man auf dem Fluss hin und her fahren. Schon mein Großvater hat in seiner Jugend diesen Kick geliebt. Vor etwa 40 Jahren entstand aus dem „Wönreiten“ schließlich das Riversurfen.
 

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„Ich dachte nie daran, einmal Riversurftrips zu machen“

In den letzten paar Jahren ging der Boom so richtig los, immer mehr Wellen wurden entdeckt und auch der Stellenwert des Riversurfens veränderte sich. War es in meinen Anfangszeiten, wie für viele andere, bloß ein Lückenfüller, wenn wir gerade nicht am Meer surfen konnten, änderte sich das schnell komplett. Vor etwa einem Jahr sagte ein Freund zu mir: „Ich dachte nie, einmal Riversurftrips zu machen“. Für viele Leute ist das Flussreiten kein Lückenfüller mehr, viele Riversurfer und Riversurferinnen sind sogar nie am Meer gesurft. Auch ich schaffe es im Jahr nur mehr ein oder zwei Tage ans Meer, die meiste Zeit verbringe ich am Fluss.

Oben das Board, unten die Fische

Für mich gibt es nichts Schöneres, als eine Welle in einem Fluss zu surfen, der eingebettet zwischen zwei Berggipfeln mit dicht bewaldeten Hängen liegt. Bei dem glasklaren Wasser, welches wir teilweise in unseren Flüssen haben, ist der Blick auf den Flussboden der absolute Kick! Neben diesen Naturerfahrungen ist es denke ich aber auch der Entdeckergeist, der für viele den Reiz des Riversurfens ausmacht. Am Meer sind viele Küsten schon sehr gut erkundet und tausende von Surfspots bekannt, beim Riversurfen ist die Landkarte allerdings fast noch komplett weiß. Dagegen kann Bali einpacken.
 

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Surfspots in Österreich und Deutschland:

Pipeline, Bad Ischl

Nein, kein berühmter Surfspot auf Hawaii, sondern eine Welle, die eingebettet zwischen dicht bewaldeten Bergen am südlichen Ende von Bad Ischl im Salzkammergut liegt. Aufgrund von Umbauarbeiten im Fluss ist diese Welle erst vor kurzem entstanden, hat sich seitdem etwas verändert und bietet aber noch immer viele verschiedene Gesichter. Je nach Wasserstand kann man von extrem flach bis hin zu unglaublich steil alles erleben.
 

Almwelle, Salzburg

Dank des einfachen Ein- und Ausstieges ist die Almwelle auch für Anfänger gut geeignet. Die Locals zeigen mit ihren vielseitigen und schwierigen Tricks, was man alles aus der Welle herausholen kann!
 

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Crazy Eddy, Silz

Die von der Area 47 renovierte Welle am „Crazy Eddy“ in Silz ist bei entsprechenden Wasserständen wohl eine der größten Flusswellen in Österreich. Nach dreijährigem Umbau ist die Welle nun bei einem Pegel von ca. 360cm surfbar. Da sich der Untergrund jedoch ständig verändert, kann sich das sehr leicht ändern. Am besten ruft man einfach bei der Area an und fragt vor dem Trip nochmal nach, wie es denn jetzt genau um die Welle steht.
 

Eisbach, München

Die Kultwelle schlechthin. Sie macht München schon seit Jahren oder sogar Jahrzenten zum Riversurfmekka in Europa, wenn nicht sogar weltweit. Abgesehen von der Bachauskehr läuft die Welle das ganze Jahr konstant mit lediglich ein paar Tagen, an denen sie wegen z.B. angelagerter Sedimente ihre Weltklasse nicht ganz zeigen kann. Durch ihre Steilheit, das extrem schnell fließende Wasser und Steine im hinteren Bereich der Welle ist sie nur für wirklich gute Surfer mit Erfahrung zu empfehlen.

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