Der Gebirgsvereinssteig auf der Hohen Wand
Ein Hauch von Südfrankreich am Ostrand der Alpen: Der Gebirgsvereinssteig auf der Wand in Niederösterreich verbreitet sonniges Flair.
Uwe Grinzinger für das Bergweltenmagazin August/September 2019
Warum zusteigen?
Weil sich der Gebirgsvereinssteig ideal zum Herantasten an schwierigere Eisenwege eignet: Auf knackige Wandpassagen folgen einfachere Felsgrate und gute Rastplätze. Mit 200 Höhenmetern verlangt der Steig auch keine Wunderdinge in puncto Ausdauer. Genau das Richtige also für fitte Genuss-Klettersteiggeher.
Was ist das Besondere?
Die Hohe Wand verströmt ein sonniges Flair. Hier, vor den Toren Wiens, sind die Alpen nicht mehr so hoch und ernst. Eidechsen huschen über sonnenwarme Kalkwände, in den Felsritzen blüht wilder Schnittlauch, Schirmföhren mit ausladenden Kronen verströmen harzigen Duft. Und die Sportkletterer sorgen mit dem Klimpern der Karabiner für die passende Soundkulisse.
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Wann sollte man starten?
Möglichst in der Früh, da der Steig südseitig verläuft. Bei zu spätem Aufbruch werden die Temperaturen zu hoch.
Was ist die originellste Stelle?
Die Hängebrücke, eine waagrechte Stahlseil-Leiter. Sie erfordert einen Wackeltanz über 33 Sprossen, kann aber umgangen werden – im Unterschied zur senkrechten „Strickleiter“, die danach wartet.
Wo wird es intensiv?
Erstmals in der graugelben, lotrechten Weningerwand im unteren Drittel. Hier muss man beherzt zupacken und gute Fußtechnik beweisen, da es kaum künstliche Tritthilfen gibt. Sonst geht zu viel an Kraft verloren, die man weiter oben braucht. Denn an der Pannoniawand und an der Headwall geht es nochmals zur Sache.
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Können wir Kinder mitnehmen?
Für Kinder und Einsteiger ist der Gebirgsvereinssteig einen Tick zu schwierig. Auf sie warten in den Wiener Hausbergen aber einfachere Eisenwege.
Und wenn die Kraft ausgeht?
Dann quert man vor der Schlusswand nach links zum ungesicherten Holzknechtsteig, der aber nicht ganz einfach ist.