Riomaggiore – Colle del Telegrafo
Sport
Wandern
Dauer
2:00 h
Länge
4,7 km
Höchster Punkt
515 m
Aufstieg
490 hm
Abstieg
40 hm
Beschreibung
Von der Felsenküste auf den Kamm im Rücken von Riomaggiore: Auf dieser Wanderung in Ligurien erlebt man den raschen "vertikalen" Vegetationswechsel, wie er für das östliche Ligurien charakteristisch ist, besonders deutlich: Statt durch subtropische Küstenflora steigt man zwischen Weingärten, mediterraner Macchia und zuletzt durch hohen Wald an. Für den etwas mühevollen Anstieg wird man durch die fabelhaften Aussichten allemal belohnt.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Familientour
Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Cinque Terre - Ligurien Ost" von Martin Locher, erschienen im Bergverlag Rother.
In der Bar-Trattoria Da Natale bekommt man am Ende der Tour nicht nur ein erfrischendes Getränk, sondern auch eine lecker Stärkung in Form von einem Teller Spaghetti ai Funghi.
Wegbeschreibung
Um vom Bahnhof Riomaggiore zum südlich gelegenen Dorf zu kommen, benutzt man einen Fußgängertunnel mit weißer Resopaldecke, der einen steilen Hangausläufer parallel zu den Gleisen durchquert. Rot-weiß-rote Markierungen bezeichnen hier den Wegbeginn: "SVA Telegrafo" und "593v Via Strada del Santuario" (Variante 1).
Nach dem Tunnel geht es links aufwärts durch Riomaggiore. Linker Hand an der Hauptstraße (Fußgängerzone mit limitiertem Verkehr) gibt es einen öffentlichen Wasserhahn mit halb rundem Auffangbecken. Man geht geradeaus aufwärts, an Läden, Zimmervermittlungen, der kleinen Kirche (rechts) und nach der ersten barra – einer bewachten Schranke vor der Fußgängerzone – auch an den öffentlichen Gebäuden (rechts: Polizei, Bücherei, Pro Loco) des Ortes vorbei.
Vom Parkplatz (von hier geht in der Saison um 9.20 Uhr ein Bus zum Telegrafo) an der zweiten barra am oberen Ortseingang geht man über die Zufahrtsstraße und auf einem mit "SVA Telegrafo" und "537 Biassa" markierten Betonweg an Gärten, Hühnerställen und Weingärten vorbei leicht aufwärts in ein saftgrünes Tal hinein. Linker Hand fließt ein kleiner Bach, den man alsbald auf einer Natursteinbrücke ("SVA", rot-weiß-rote Markierung) überquert.
Zwischen Steinmauern, hinter denen Zitronen- und Orangenbäume zu erkennen sind, wandert man nun auf schöner Mulattiera bis zu einer zweiten Brücke und danach wieder rechtsseitig vom Bach bergan. Nach einem Häuschen mit rot-weißer "SVA"-Wegmarkierung gabelt sich der Weg. Die Mulattiera zweigt halb links ab – hier geht man geradeaus auf einer Treppe aufwärts, auf einen grün gestrichenen Strommast mit Wegmarkierung zu.
Ab hier folgt ein langer Treppenweg aufwärts, relativ geradeaus, links der Bach, Weingärten, Kirschbäume und gelegentlich ein Häuschen, rechts die efeuumrankten Bruchsteinmauern ("SVA", manchmal auch verwitterter roter Punkt) angrenzender Terrassen. Am Wegsaum blühen im Frühjahr Euphorbien und weißer Ginster. Am Ende des Weges überquert man die breite Zufahrtsstraße La Spezia – Riomaggiore und setzt seine Wanderung jenseits auf einer Betontreppe ("SVA" am nächsten Telegrafenmast) fort.
An einem Garten vorbei geht es nun auf schönem Maultierpfad weiter, nach wie vor geradeaus ansteigend zwischen Gärten links und der Bruchsteinmauer rechts, bis der Pfad (auch hier "SVA"-Markierung) im rechten Winkel nach rechts abbiegt. Er führt jetzt farngesäumt unter schattigen Kiefern weiter bergan. Nach etwa 100 m steigt die Mulattiera steiler nach links an und macht gleich wieder eine 90°-Kurve nach rechts, nun eine Bruchsteinmauer ("SVA") zur Linken.
Durch mit Pinien durchsetzte Macchia und an einer pfeilerartigen Wegkapelle (Madonna di Monte Nero mit Engeln) vorbei führt die Mulattiera leicht bergan – aus der Mauer links wuchern Centranthus und Erika –, dann fast eben in einen Talschluss und, etwas steiler, gut markiert wieder aus ihm heraus. An einem Weinberg vorbei durchwandert man in derselben Manier den nächsten Taleinschnitt und geht auf jetzt erdigem Weg, der bei Passagen mit stärkerer Hangneigung talseitig durch Natursteinmäuerchen befestigt ist, in Richtung Meer.
Der mit Piniennadeln übersäte Waldweg steigt nun zwischen Schwarzkiefern und bis zu vier Meter hoher, weiß blühender Baumheide bergan. Über der nun nicht mehr so gepflegten Steinmauer links bildet überhängende Erika einen regelrechten Tunnel. Linker Hand folgen dann einige weiß getünchte Bauernhäuschen und man erblickt bereits den rot-gelben Turm der Wallfahrtskirche.
Von rechts nähert sich dem Weg nun die Schiene der Einschienenbahn, an deren Station man bald vorbeikommt. Hier sieht man, dass es sich um einen kleinen Sechs-Personen-Zug ("Elettro-Micro-Vett") mit starkem Elektromotor handelt, dessen mächtige Batterien hier auch geladen werden. Binnen Kurzem endet die Mulattiera an einigen Stufen, die zum grasigen Vorplatz des Santuario della Madonna di Monte Nero (354 m), hinaufführen. Einige Picknickbänke und -tische oder die Bar im Gebäude neben der schlichten Kirche laden nach dem Panoramablick über die Küste und Riomaggiore zu einer ersten Rast ein.
Etwas links des Herweges beginnt (in spitzem Winkel zu Ersterem) nun der mit "Telegrafo, Biassa" sowie "SVA" und "537" beschilderte Weiterweg auf dem crinale im Rücken des Santuario; gleich rechts an der Mauer des nächsten Wingerts wieder rot-weiße Markierung.
Der Gratweg bietet vorübergehend schöne Ausblicke nach beiden Seiten – links bis zum Kap von Portovenere und zu den vorgelagerten Inseln Palmaria und Tino – und führt dann geschottert in den nächsten Kiefernwald und durch Macchia, vorbei an zwei der besagten Ferienhäuschen, durch einen gepflegten Weinberg und dann auf erdigem Pfad zwischen Erikastauden bis zu einer Weggabelung.
Man verlässt den bisherigen Gratweg und folgt dem mit "SVA" (Telegrafo) bezeichneten Pfad nach rechts (der geradeaus ist "537" nach Biassa). Nach ein paar Stufen leitet er als schmaler Pfad (rot-weiß markiert) beinahe eben durch Weinberge mit Einschienenbahn-Gleisen und zwei aufeinanderfolgende Kiefernwäldchen. Nach einem Häuschen und einigen markierten Pinien steigt der Weg leicht an.
In leichtem Auf und Ab geht es nun auf dem Erdpfad wie bisher in südöstlicher Richtung weiter, dann in einen Talschluss, unter einer Überlandleitung durch und zu einem kleinen Weiler auf einer Hügelkuppe. Einige der Häuser sind wieder bewohnbar gemacht, auch die jungen Bäumchen in der Nachbarschaft und ein Wingert mit Materialbahn künden vom neuen Engagement.
Man passiert eine Kapelle mit der Weihinschrift "Dio mio, non abbandonarci" (Mein Gott, lass uns nicht im Stich!) und im Inneren Stühlen und einem Altärchen. An der Ecke des letzten Hauses prangt unsere rot-weiße Wegmarkierung "SVA". Der nur etwa schulterbreite Weg fällt nun zwischen Weinbergen etwas ab bis zu einem Findling, wo man einen weiten Blick über die Zufahrtsstraße von La Spezia nach Riomaggiore auf die felsige Küste hat.
Dem Wegweiser "SVA" Telegrafo folgend geht es immer geradeaus, auch nachdem von links ein unbezeichneter Weg einmündet, in einen Wald. Hier wendet sich der gut bezeichnete Weg leicht nach links, steilt nun richtig auf und wird steiniger, felsiger. Nach einer leichten Rechtskurve ist er nur noch halb so steil, dafür stellenweise etwas ausgesetzt.
Über einige Stufen, dann wieder über ein erdiges Stück und erneut über steinige Partien geht es an einem Holzkreuz vorbei weiter stetig bergan. Die eindeutige rot-weiße Markierung "SVA" auf einem Felsblock weist uns den Weg nach rechts aufwärts durch lichte Macchia. Nach einigen Kastanienbäumen gelangt man schließlich zu einem größeren Anwesen und der scharfen Kurve einer Asphaltstraße: Der Colle del Telegrafo (513 m) ist erreicht. Der hohe Stahlmast (Telegrafo) des TV-Umsetzers steht weiter nördlich im Wald.
Vom Colle gehen gut markierte Wanderwege in verschiedene Richtungen ab, auch der direkte Waldpfad ("537") nach Biassa (316 m), wo beim Ostello (Jugendherberge) Busse nach Riomaggiore zurückfahren (Variante 2). Man hält sich aber jetzt rechts und nimmt die Teerstraße kurz abwärts zur Bar-Trattoria "Da Natale" (auch wenn der Padrone, der das Lokal seit 50 Jahren führt, Patrizio heißt).
Einkehr
Bars und Restaurants in Riomaggiore, beim Santuario della Madonna di Monte Nero und am Colle del Telegrafo.
Varianten
1) Direkter Aufstieg zum Santuario di Monte Nero nach dem Bahnhofstunnel in Riomaggiore auf Weg "593v Via Strada del Santuario" (45 Minuten).
2) Abstieg vom Colle di Telegrafo auf dem Weg "537" steil abwärts nach Biassa (316 m). Dauer circa 20 Minuten. Von dort Busse nach Riomaggiore und La Spezia.
Anfahrt und Parken
Von Genua auf der SS1 und der E80 Richtung Osten bis zur Ausfahrt La Spezia. Auf der A15 Richtung Westen und über die SP370 nach Riomaggiore.
Parkplatz
Parkplatz nahe dem Schloss von Riomaggiore.
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