Gratweg über die Ochsenhofer Köpfe nach Baad

Nach Auffahrt mit der Seilbahn von Mittelberg sollten wir an der Bergstation, 1.951 m, auf keinen Fall versäumen, kurz zum aussichtsreichen Gipfel des Walmendinger Horns, 1.990 m, hinaufzusteigen: Im Westen sehen wir den schmalen, grasbewachsenen Grat der Ochsenhofer Köpfe (unsere heutige Tour), rechts davon das weite, vom Hohen Ifen überragte Schwarzwassertal und links das hintere Kleinwalsertal mit seinen typischen steilen Grasbergen und dem mächtigen Widderstein.

Nach diesem Abstecher beginnt unsere eigentliche Wanderung mit einem längeren Abstieg: In einem weiten Bogen steigen wir auf einem breiten Schotterweg gut 150 Höhenmeter ab. An einem kleinen Sattel (1.800 m) verlassen wir den breiten Hauptweg und nehmen den Gegenanstieg in Angriff, der auf anfangs recht breitem Weg steil hinaufführt.

Etwa 100 m vor einem Skilift-Gebäude zweigt rechts ein schmaler Pfad ab (weiß-blau-weiß markiert), der sich direkt auf dem Kamm hinauf zum Muttelbergkopf, 1.989 m, zieht. Der schmale Pfad verläuft mitunter sehr ausgesetzt direkt an der Abbruchkante hinunter ins Schwarzwassertal entlang und ist teils recht steinig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind also unbedingt erforderlich! In gemäßigtem Auf und Ab verläuft der Weg über den herrlich aussichtsreichen Grat hinüber bis zur Ochsenhofer Scharte, 1851 m, einem kleinen Pass zwischen Schwarzwassertal (rechts) und hinterem Kleinwalsertal (links).

Hier haben wir den schwierigen Teil der Tour hinter uns. Direkt vor uns erhebt sich das Grünhorn – wer also noch einen weiteren Gipfel „mitnehmen“ möchte: plus 200 Höhenmeter und etwa 45 Min.!

Wir werfen noch einen letzten Blick hinüber ins Schwarzwassertal mit der gleichnamigen Hütte direkt unterhalb des Passes sowie dem markanten Hohen Ifen im Hintergrund und beginnen dann unseren Abstieg hinunter Richtung Baad. Mit dem wuchtigen Widderstein genau vor uns steigen wir den steilen Wiesenhang hinab zur Starzelalpe, 1.678 m.

Der Weg ist teilweise kaum mehr als ein Trampelpfad, aber nicht zu verfehlen. Hinter der Alpe verläuft der Weg noch kurz über Weideflächen und taucht dann in einen lichten Fichtenwald ein, in dem es in steilen Serpentinen hinabgeht bis zum Turabach (1.445 m). Dort biegt der Weg nach links ab, geht bald in eine Forststraße über und leitet hinüber zur Inneren Tura-Alpe, 1.386 m.

Es ist ein angenehm zu gehender Weg, breit, mit leichtem Gefälle, über sonnige, von kleinen Baumgruppen durchsetzte Almwiesen. Dann weitet sich das Tal etwas, und vor uns breiten sich offene Wiesen und der kleine Ort aus. Ein letztes Steilstück, und wir haben unser Ziel Baad, 1.224 m, erreicht.

Anforderungen
Im ersten Teil ist die Tour eine recht knackige Gratwanderung auf schmalen Pfaden; nur für geübte Wanderer! Es gibt zwar keine echten Kletterpassagen, aber der Weg ist trotzdem sehr ausgesetzt – Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind also angebracht. Und auf keinen Fall bei Regen und Nebel!