Sunnbüel - Gemmi

Ausgangspunkt ist die Bergstation Sunnbüel (1.936 m). Von dort führt der gepfadete Winterwanderweg auf flachen Weg in südlicher Richtung. Die hochalpine Rundsicht nimmt einen rasch gefangen. Im Osten herrscht das mächtige Altels-Massiv, gegen Süden hin, schon auf Walliser Boden, ragt die Rinderhorngruppe mächtig empor. Der beeindruckende Gebirgszug hält jedoch auch die Sonne bis in den späten Vormittag fern. Daher empfiehlt es sich, die Gemmi-Tour nicht zu früh am Morgen zu starten (und auch nicht zu früh im Jahr; ideal ist der März).

Über die ausgedehnte Ebene der Spittelmatte nähert sich Weg dem Arvenwald und damit der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis. Ein geringer Anstieg führt hinauf nach Schwarenbach, wo das gleichnamige Berghotel auch im Winter geöffnet ist. Eine klassische Tafel am Hotel erinnert daran, wie die Reichen in der Anfangszeit des Tourismus die Alpenpässe überquerten: Sitzend – in Sänften, auf Tragstühlen oder mit einachsigen Pferdegespannen. Im Kontrast stehen die Hochspannungsleitungen, die sich quer durch das Gemmi-Gebiet ziehen. Sie beweisen, dass heute nicht mehr nur Personen, sondern vor allem auch Güter und zum Beispiel auch Elektrizität die Alpen queren.

Weiter geht es den steilen Hang unter dem Felsenhorn entlang hinauf zum Seestutz. Der Daubensee, der im Winter unter einer dicken Schicht Eis und Schnee liegt, ist vom Seestutz in seiner vollen Länge einsehbar. Der gut präparierte Winterwanderweg führt streckenweise an der Uferlinie entlang, zum Teil aber auch quer über die Fläche des Sees bis zur Talstation der Daubensee-Luftseilbahn.

Der letzte kurze, aber doch steile Aufstieg zur Passhöhe lässt sich mit der Seilbahn abkürzen. Am Gemmipass, dem Ziel der Tour, wartet bereits eine herrliche Aussicht: Wie auf eine Perlenkette gereiht, präsentieren sich die majestätischen Gipfel der Walliser Hochalpen am Horizont, darunter der bekannteste Walliser Berg, das Matterhorn. Tief unten im Tal liegt Leukerbad, dahinter befindet sich das Rhonetal.

Zurück ins Tal geht es im Winter zwangsläufig mit der Seilbahn. Sie bringt die Gäste von der Bergstation (2.343 m) rasch in die grösste Thermalkur- und Wellness-Station der Alpen. Mehrere Thermalquellen spenden in der Leukerbader Therme jeden Tag gut 4 Mio. Liter Wasser mit einer Temperatur von 51 ºC. Das Wasser ist reich an Kalzium, Schwefel und Eisen - das Ergebnis einer mindestens 40-jährigen Reise durch das alpine Gestein. Kurgäste und Rehabilitationspatienten sowie müde Passwanderer wissen seine positive Wirkung zu schätzen.

Pinkfarbige Wegweiser und orangefarbige Stangen markieren den Weg.