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Schneesicheres Langlaufzentrum auf 1.540 m

48 Stunden in Niederthai in Tirol

• 14. März 2016
3 Min. Lesezeit
von Mario Kempf

Niederthai – ursprünglich „Nidirtaige“ – ist ein Dorf der Gemeinde Umhausen im Bezirk Imst in Tirol. Die rund 400-Einwohner-Ortschaft liegt auf 1.540m Seehöhe am Horlachbach oberhalb des Stuibenfalls. Namhafte Ötztaler Dreitausender wie der Breite Grieskogel oder der Gleirscher Fernerkogel zählen zu den Hausbergen.
Heute ist die Region vor allem als schneesicheres Langlaufzentrum und Familienskigebiet bekannt. Es gibt 3 Skilifte, die miteinander verbunden sind. Trotz der geographischen Nähe zu Sölden und Co kann man hier Natur pur abseits der Menschenmassen erleben! Das gilt vor allem für Skitourengeher. Niederthai ist das perfekte Eintrittstor in die Skitourenwelt „Sellrainer Berge“ und die Schweinfurter Hütte ein idealer Stützpunk.
 

Skitour Hochreichkopf
Foto: Mario Kempf
Skitour Hochreichkopf
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Tag 1

Von Niederthai zur Schweinfurter Hütte

Dauer: 2 Stunden, Höhendifferenz: 500 HM
 
Nachdem wir bei Umhausen abgebogen und der steilen, gewundenen Straße hoch bis Niederthai gefolgt sind, parken wir am Ortsende beim großen Parkplatz. Über die flache Forststraße #142 „skatet“ man im unteren Abschnitt parallel zur Langlaufloipe auf der rechten Bachseite gemütlich durch den Wald. Nach der Larstigalm nimmt die Steigung merklich zu und wir nähern uns langsam der Schweinfurter Hütte (2.034m), die bereits von weitem gut sichtbar ist. Dieser Zustieg ist bei so ziemlich allen Bedingungen und Sichtverhältnissen möglich. Immer der Nase nach bis man bei der Hütte anstößt!
 
 

Schweinfurter Hütte
Foto: Mario Kempf
Schweinfurter Hütte

Die Schweinfurter Hütte ist im Winter zu bestimmten Zeiten bewirtschaftet und verfügt für die übrige Zeit über einen verschlossenen Winterraum, der sich jedoch mit dem Alpenvereins-Schlüssel öffnen lässt. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen: Es gibt eine gut bestückte Küche inkl. aller Kochutensilien, Holzofen, großem Brennholzvorrat, Toilette mit grandioser Aussicht und eine Wasserquelle direkt neben der Haustüre. Kulinarisch lassen wir heute nichts anbrennen und verwöhnen uns mit einem guten Süppchen und frischem Hühnergeschnetzelten mit Reis. So macht das Winterraumleben Freude!

Die Tour im Detail
 

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Schweinfurter Hütte

Tag 2

Schweinfurter Hütte - Zwieselbacher Rosskogel - Kraspessee - Wildes Kar - Kraspesspitze - Schweinfurter Hütte

Dauer: 6 Stunden, Höhendifferenz: 1.500 HM

Nach einer geruhsamen Nacht stärken wir uns für den anbrechenden Tag und machen uns auf den Weg Richtung Zwieselbacher Rosskogel. Der Sommerweg #145/142 beginnt bei der Hütte und führt an einigen Gebäuden vorbei zu einem Wegweiser. Linkerhand befindet sich ein steiler Hang, den wir hoch müssen – nichts mit gemütlichem Eingehen also. Der Schrecken hält sich aber in Grenzen, denn nach dieser Steilstufe flacht das Gelände wieder deutlich ab und man gelangt in einen Kessel, wo es sich gut verschnaufen lässt. Auf der gegenüberliegenden Seite steilen die Hänge wieder auf, weshalb Harscheisen angelegt bzw. später gegebenenfalls auf Steigeisen gewechselt werden sollte. Nach Erreichen eines markanten Jochs halten wir uns rechts und erreichen problemlos den wohlfeil geschmückten Gipfel des Zwieselbacher Rosskogel (3.081m). Hier lässt es sich gut ausruhen, bei einem Jausenbrot können die umliegenden Bergriesen in Ruhe bestaunt werden. Das Gipfelraten ist eröffnet!
 

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Wir fahren auf der Nordseite über den Kraspesferner zum eisbedeckten Kraspessee (2.550m) ab, fellen erneut an und steigen durchs Wilde Kar zur Kraspesspitze (2.954m) auf. Die nun folgende Abfahrt entlang des „Gubener Wegs“ führt uns in perfekter Neigung zurück zur Hütte, wo wir uns – wie es sich gehört – an der Quelle duschen und auf der warmen Sonnenterrasse lufttrocknen lassen. Ein perfekter Tag in den Bergen neigt sich langsam dem Ende zu.

Die Tour im Detail
 

Tag 3

Schweinfurter Hütte - Finstertaler Sennhütte - Hochreichkopf - Schweinfurter Hütte - Tal

Dauer: 4,5 Stunden, Höhenmeter: 1.100 HM

Wer Glück mit dem Wetter hat, dem steht auch am zweiten Tag auf der Hütte eine große Auswahl an Touren zur Verfügung. Da heute aber schon die Heimreise ansteht wählen wir eine eher gemütliche 1.000-Höhenmeter-Tour.
 
Der 3.015m hohe Hochreichkopf – oder alternativ der Nachbarsgipfel Hohe Wasserfalle (3.003m) – sind dafür wie geschaffen. Von der Hütte werden zuerst rund 100 Höhenmeter über die Forststraße bis kurz vorm Bach abgerutscht. Die ersten Meter durch den Wald auf Wanderweg #147 müssen eventuell noch getragen werden, aber spätestens nach weiteren 100 Höhenmetern Aufstieg können die Ski meist angeschnallt werden. Der nun folgende Anstieg ist südwärts ausgerichtet – bei entsprechenden Bedingungen sind T-Shirt und Sunblocker angesagt!

 

Hochreichkopf
Foto: Mario Kempf
Hochreichkopf
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Wir passieren die wildromantische Finstertaler Sennhütte (2.147m) und halten uns rechts in einer ostseitig ausgerichteten langgezogenen, flachen Vertiefung. Diese führt direkt zum Hochreichkopf, auf den zwei Routen führen: Über den Ostgrat oder – bei sicheren Bedingungen – über die Südwestflanke (Steinkarferner).

Tipp: Experten machen die Überschreitung via Ostgrat rauf und die Südwestflanke runter. Hier muss allerdings auch kurz mit den Ski am Rücken geklettert werden.
 

Unabhängig von der gewählten Route treffen die Abfahrten einander direkt unter dem Hochreichkopf, wo sich das Gelände deutlich entspannt und relaxtes Genuss-Cruisen angesagt ist. Zurück zur Hütte gelangt man entweder via Sommerweg (Aufstieg) oder es kann etwas höher ein Hang gequert und der Weg verkürzt werden. Das weitere Programm: die 100 Höhenmeter auf der Forststraße retour zur Hütte gehen, in der Sonne chillen, Kleidung trocknen lassen, einen Radler genießen, zusammenpacken und ab geht’s nach Hause.

Die Tour im Detail
 

Service

Hütte:

Schweinfurter Hütte, 493 m
Im Winter teilweise bewirtschaftet. Der Winterraum ist mit einem AV-Schloss versperrt.
 

Anreise:

Auto:
Über die Inntalautobahn bis Abfahrt Ötztal und der Ötzaler Bundesstraße in südlicher Richtung bis Umhausen folgen. Beim Kreisverkehr die Ausfahrt Niederthai nehmen und der Straße bis zum Ortsende von Niederthai folgen. Großer Parkplatz.
 
Bahn und Bus:
Mit der Bahn bis Bahnhof „Ötztal“, und dem Bus nach „Umhausen – Niederthai“. Alternativ ab Bahnhof Ötztal oder Umhausen mit dem Taxi nach Niederthai.
 

Beste Jahreszeit:

Jänner bis April
 

 

Aufstieg auf den Zwieselbacher Rosskogel
Sennhütte

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