5 Tipps fürs Eisklettern mit Kindern
Foto: Jozef Kubica
von Walter Zörer
Eisklettern zählt gleichermaßen zu den faszinierendsten wie gefährlichsten Spielarten des Alpinismus. Aber: Richtig vorbereitet und gesichert kann man den Sport durchaus auch mit Kindern betreiben. Walter Zörer von mc2alpin verrät 5 Tipps und Tricks dazu.
Sich an gefrorenen Wassermassen hochzuangeln, seine eigene Linie zu suchen und immer wieder neue Formen zu entdecken – all das macht die breite Begeisterung fürs Eisklettern aus. Wenn die Bedingungen stimmen, kann man die hellblau schimmernde Wunderwelt sogar mit der ganzen Familie genießen.
Die Einschätzung der Stabilität des Eises bedarf fundierter Kenntnisse und Erfahrung. Verfügt man darüber nicht, sollte man unbedingt die Betreuung durch einen staatlich geprüften Bergführer in Anspruch nehmen. Berg- und Skiführer Walter Zörer hat 5 Tipps für einen unvergesslichen Tag im Eis zusammengetragen.
1. Die Wahl des Eisfalls
Unser Eisfall darf nicht von Lawinen bedroht sein, weder im Zustieg noch von oben. Es gibt genügend Eisfälle in unmittelbarer Nähe zum Parkplatz, die von Lawinengefahr nicht betroffen sind. Eine Höhe von 20-30 Metern ist vorerst vollkommen ausreichend, ein ebener Platz am Einstieg mit viel Raum gewährleistet ein sicheres Aufhalten im seitlichen Bereich.
2. Nicht zu steil starten
Das Klettern mit Eisgeräten und Steigeisen ist besonders am Anfang anstrengend. Mit Spaß erlernt man die richtige Technik im leichteren, nicht zu steilen Gelände. Dort machen auch Kinder mit jedem Schritt rasch Fortschritte und können sich entspannt bewegen. Ein kleiner Parcour ist schnell eingerichtet und schon können die Bewegungsmuster spielerisch geübt werden.
3. Die richtige Ausrüstung: Hardware
Die Steigeisen müssen ordentlich auf die Schuhe angepasst sein, hier gibt es keine faulen Kompromisse. Eisgeräte sind für kleinere Kinder etwas schwer und unhandlich, hier bietet sich zum Beispiel das Set Prinz von AustriAlpin an. Helm und Klettergurt sind freilich auch im Winter Pflicht.
4. Die richtige Ausrüstung: Bekleidung
Eisklettern spielt sich zumeist an kalten und schattigen Plätzen ab. Oft ist auch noch etwas oberflächliches Wasser im Spiel. Daher sind passende Kleidung und genügend Wechselwäsche sehr wichtig. Bewährt hat sich ein System von mehreren warmen Schichten, außen mit einer wasserfesten Jacke und Hose abgeschlossen. Vor allem Zehen und Finger müssen gut geschützt werden. Warme Socken beziehungsweise beheizbare Socken sorgen für einen angenehmen Klettertag. Schwieriger gestaltet sich die Auswahl bei den Handschuhen: Bewährt haben sich zwei übereinander getragene dünne Handschuhe, um die Eisgeräte noch vernünftig greifen zu können. Zwischendurch empfiehlt es sich, seine Hände in dicken, warmen Fäustlingen aufzuwärmen.
5. Sicherung
Geklettert wird mit Kindern zunächst ausschließlich im Toprope. Es gilt darauf zu achten, dass keine Pendler möglich sind. Das Seil sollte zudem immer eng gehalten werden. Unterhalb des Kletterers darf sich niemand aufhalten, ebensowenig wie im unmittelbaren Nahbereich, denn beim Einschlagen der Eisgeräte können immer wieder Schollen und Brockem ausbrechen. Werden mehrere Toprope-Seile eingerichtet, muss darüber hinaus auf ausreichenden Sicherheitsabstand geachtet werden.
Selbstverständlich gehören auch eine anständige Jause sowie eine große Thermoskanne mit Tee zur Standardausrüstung für einen Tag im Eis. Ebenso wie eine warme Badewanne hinterher.
Tipp
Erste Erfahrungen im Eis können Kinder im Rahmen eines Eiskletterkurses sammeln. Mc2alpin bietet auf Anfrage im Stubai- und Pitztal speziell Termine für Kinder an.
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