8 der schönsten Kanutouren auf Flüssen und Seen in Österreich
Kanuwandern auf Flüssen und Seen ist eine der attraktivsten Möglichkeiten, die Alpenrepublik zu entdecken. Zwischen dem Weinviertel und dem Bodensee bietet Österreich alles, was Kanufahren ausmacht: kitschig schöne Alpenseen, von Auen gesäumte Wildflüsse und den Herzschlag beschleunigende Wildbäche. 8 Tourentipps von Wildwasser-Experten Alfons Zaunhuber.
Inhalt
- 1. Bodensee: Bregenz und NSG Bregenzer Achdelta
- 2. Tiroler Lech: Abenteuer am wilden Fluss
- 3. Salzach: Flussreise entlang der bayerischen Grenze
- 4. Traunsee: Filmkulisse zu Füßen des Traunsteins
- 5. Donau – Highlight am großen Strom
- 6. Salza: Paddeln im Wiener Trinkwasser
- 7. Neusiedler See: Pannonisches Seekajakparadies
- 8. Weißensee – Stiller Fjord in den Bergen
- Buch-Tipp
- 1. Bodensee: Bregenz und NSG Bregenzer Achdelta
- 2. Tiroler Lech: Abenteuer am wilden Fluss
- 3. Salzach: Flussreise entlang der bayerischen Grenze
- 4. Traunsee: Filmkulisse zu Füßen des Traunsteins
- 5. Donau – Highlight am großen Strom
- 6. Salza: Paddeln im Wiener Trinkwasser
- 7. Neusiedler See: Pannonisches Seekajakparadies
- 8. Weißensee – Stiller Fjord in den Bergen
- Buch-Tipp
1. Bodensee: Bregenz und NSG Bregenzer Achdelta
Vorarlberg
Bregenz ist der ideale Standort für ein verlängertes Wochenende am südöstlichen Teil des Bodensees. Am westlichen Ortsrand liegen mehrere Campingplätze im Grünen. Eine erste Schnuppertour führt uns ostwärts paddelnd an mehreren Jacht- und Segelhäfen vorbei zur riesigen Seebühne der Bregenzer Festspiele. Der Blick fällt auf die Bregenzer Oberstadt und den Pfänder, den Aussichtsberg von Bregenz. Nach einer Wende geht es ins Delta der Ach, wo sich einige Anlandeplätze für ein Picknik am Ufer anbieten.
Die Landschaft hat den Charme der Camargue im französischen Rhonedelta. Im Hintergrund grüßen die Berge des Bregenzer Waldes und die Schweizer Gipfel. Weiter flussaufwärts locken kleine Surfwellen und Strömungen zum Spielen und so vergeht ein angenehmer Tag. Am Spätnachmittag lohnt es sich noch auf den 1.064 Meter hohen Pfändergipfel zu wandern, um den Bodensee von ganz oben zu betrachten.
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2. Tiroler Lech: Abenteuer am wilden Fluss
Tirol
Vor allem zwischen Stanzach und Weißenbach präsentiert sich der Lech mit einer weiten Auenlandschaft, die im gesamten Alpenraum fast ohne Beispiel ist. Bei niedrigem Wasserstand verästelt sich der Fluss allerdings und die richtige Route ist nicht immer klar erkennbar – die Entscheidung, welchen Arm man befährt, ein Lotteriespiel. Dennoch ist es stimmungsvoller bei geringerer Wasserführung auf türkisgrünem Wasser in einem breiten Kiesbett zu paddeln als bei Hochwasser auf einer braunen Brühe.
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Eine Flussstrecke von 45 Kilometern zwischen Steeg und Weißenbach verläuft ohne ein einziges Wehr, dazu kommt die großartige Bergkulisse der Lechtaler Alpen: Kein Wunder, dass sie viele Paddler in die Region lockt. Die Strecke ist mit WW II zu bewerten (kurz vor Stanzach sogar einmal bis WW III-). Kanuanfänger sollten sich hier in professionelle Hände begeben. In unmittelbarer Nähe zum Campingplatz in Häselgehr gibt es auch eine Kanuschule und ein Raftzentrum.
3. Salzach: Flussreise entlang der bayerischen Grenze
Oberösterreich
Die 55 Kilometer lange Kanufahrt auf einem der schönsten Flussabschnitte für Tourenpaddler in Oberösterreich beginnt direkt unterhalb der eisernen Jugendstilbrücke zwischen Oberndorf und Laufen. Nach einer sportlichen Passage mit hohen Wellen bei Kilometer 46 geht es entspannt vorwärts und man hat Zeit, sich an den Rhythmus des Flusses zu gewöhnen. Mehrfach passieren wir großflächige Kiesbänke und der Blick reicht weit über die Flussaue hinaus.
In Tittmoning ändert sich das Bild. Nach einigen Kilometern zieht die Salzach in eine weite Rechtskurve und die Moränenhügel zu beiden Seiten werden steiler, die Landschaft immer reizvoller. Bald passieren wir Burghausen mit seiner mächtigen Burganlage. Das farbenfrohe Altstadtensemble lohnt einen Besuch. Nach dem kulturellen Höhepunkt folgt hier das landschaftliche Highlight. Spektakuläre Konglomeratwände lassen echtes Canyonfeeling aufkommen. Je weiter wir uns dem Inn nähern, desto sürbarer nimmt die Strömung ab. Im Naturschutzgebiet an der Inn-Salzachmündung sieht man zahlreiche Wasservögel. Endpunkt der Tour ist bei Ranshofen oder in Braunau.
4. Traunsee: Filmkulisse zu Füßen des Traunsteins
Oberösterreich
Die ehemalige Salzhandelsstadt Gmunden besitzt die vielleicht attraktivste Seepromenade im gesamten Salzkammergut. Hier starten auch einige Ausflugsschiffe, wie der nostalgische Raddampfer Gisela, der bereits seit 1872 übers Wasser stampft. Paddler werden es aber wohl attraktiver finden den See mit dem eigenen Boot zu erkunden. Die Campingplätze in Altenkirchen oder Traunkirchen oder der herrlich gelegene Gasthof Hois'n sind optimale Einstiege für eine 30 Kilometer lange Seeumrundung oder kurze Schnuppertouren.
Besonders attraktiv ist der gesamte Bereich des Ostufers, da hier nur Nebenstraßen entlang führen und die steil abfallenden Ufer völlig weglos und daher fast nur per Boot erreichbar sind. Es lohnt sich Badesachen und Brotzeit mitzunehmen – am Fuße des markanten Traunsteins lässt sich ein erholsamer Tag verbringen. Lohnend ist aber auch eine Bergtour auf den Gipfel, zum Beispiel über den beliebten Naturfreundesteig.
5. Donau – Highlight am großen Strom
Niederösterreich
Eine Paddeltour durch die Wachau ist besonders in Zeiten von Niedrigwasser empfehlenswert – dann nämlich ist hier das Wasser wirklich so blau wie es der beliebte Donau-Walzer verspricht. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten reihen sich hier wie Perlen an der Schnur: Benediktinerstift Melk, Stift Göttweig, die malerischen Weinorte Spitz, Weißenkirchen und Dürrnstein.
Die Wachau ist zurecht Welterberegion. Besonders augenfällig ist die Burgruine Aggstein hoch über der Donau, vermutlich der spektakulärste Aussichtspunkt am Fluss. Die einstigen Burgherren haben hier angeblich die Donau mit einer Kette abgesperrt, um die vorbeifahrenden Schiffe zu plündern.
6. Salza: Paddeln im Wiener Trinkwasser
Steiermark
Die steirische Salza ist ein Wildwasserparadies der Superlative. Hier paddelt man im glasklaren Wiener Trinkwasser durch beeindruckende Schluchten. Der Ort Wildalpen ist das Zentrum schlechthin – hier dreht sich alles um den Kanusport. Tourenpaddler finden in der Klausschlucht zwischen Greith und dem Stausee Prescenyklause ein gutmütiges Kanuziel in einer Urlandschaft mit Schwierigkeiten um WW I-II. Diese Schlucht lässt sich auch auf einem begleitenden abenteuerlichen Wanderpfad erkunden, der über zahlreiche Leitern und Brücken führt. Ähnlich sportlich geht es dann unterhalb der Prescenyklause bis zum Ortseingang von Wildalpen zu.
Wer mit wildwassertauglichen Booten oder Schlauchkanus unterwegs ist, findet hier eine leichte Trainingsstrecke im zweiten Grad. Für erfahrene WW-Paddler ist der Weiterweg ein Traum. Allerdings sind berühmte Stellen wie der „Lawinenschwall“, das „Paradies“ oder die „lange Gasse“ herausfordernd und bis WW III zu bewerten. Die Tour endet am soeben wiedereröffneten Campingplatz Weiberlauf. Neben der Kanufahrt ist eine Wanderung durch die spektakuläre Wasserlochklamm mit zahlreichen Wasserfällen ein weiterer Höhepunkt an der Salza.
7. Neusiedler See: Pannonisches Seekajakparadies
Burgenland
Das „Meer der Wiener“ ist ein Kanuziel der besonderen Art. Ein Teil des Sees und der Seewinkel mit seinen Lacken sind UNESCO-Welterbe und eine bekannte Weinregion. Hier, zwischen den Alpen und der weitläufigen pannonischen Ebene, sind zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere anzutreffen. Der 320 Quadratkilometer große Steppensee (4/5 liegen in Österreich, 1/5 in Ungarn) besitzt einen nahezu zusammenhängenden Schilfgürtel. Eine Kanutour ist aufgrund der naturbelassenen Ufer ein besonderes Erlebnis.
Mildes Klima sorgt vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätherbst für optimale Bedingungen. Die zauberhaften Orte am Neusiedlersee sind oft nur über einen schmalen Schilfkanal erreichbar. Im Seekajakzentrum der Storchenstadt Rust kann man die Kunst des Seekajakfahrens erlernen, an geführten Touren teilnehmen oder Boote ausleihen.
8. Weißensee – Stiller Fjord in den Bergen
Kärnten
Der auf 930 Metern Seehöhe gelegene Badesee besticht durch eine karibikblaue Farbe und lockt zu einer 22 km langen Seeumrundung. Die Landschaft wird oft mit einem norwegischen Fjord verglichen. Trotzdem herrscht selbst in den Sommermonaten kein besonderer Andrang – meist sind es Tagesfahrer aus dem nahen Drau- oder Gailtal, die dem See einen kurzen Besuch abstatten. Vom Ostufer des Sees bei Stockenboi, hier gibt es einen ruhig gelegenen Campingplatz inmitten herrlicher Natur (sowie einen Kanuverleih), starten wir zur Runde, die uns zunächst am bewaldeten Südufer entlang führt. Stille Buchten locken zum erfrischenden Bad oder zum Picknick.
Nach einigen Kilometern wechseln wir zum felsigen Nordufer hinüber. Unterwegs fällt der weite Blick auf die Gipfel der Lienzer Dolomiten im Westen. An einer schroffen Felsenwand sind manchmal Klippenspringer am Werk, die sich aus 10-15 Meter Höhe in den See stürzen. Die Terrasse des idyllisch gelegenen Gasthaus Ronacherfels lockt nach acht Kilometer Fahrt zur Einkehr und ist auch der Umkehrpunkt der wunderschönen Tagestour.
Buch-Tipp
Noch mehr tolle Paddeltouren für Anfänger und Profis findest du in Alfons Zaunhubers Buch: Paddelland Österreich. Die schönsten Kanutouren auf Flüssen und Seen, 256 Seiten, Thomas Kettler Verlag.