Alpe Adria Trail: Zu Fuß vom Gletscher Richtung Meer
Unser Pilger 2.0 Ernst Merkinger macht sich wieder auf den Weg! Nachdem er vor einem Jahr von Wien aus nach Marrakesch aufgebrochen ist, geht es nun über die Alpen an die Adria. Was ihn und uns dabei erwartet, schildert er uns hier.
Da bin ich wieder. Genau ein Jahr nach meinem Aufbruch vom Wiener Kutschkermarkt Richtung Marrakesch und ein paar Tausend Kilometern mehr am Pilger-Konto, geht´s wieder los. Das Kribbeln in den Zehen, in den Fingerspitzen, die erlebten Abenteuer und guten Geschichten niederschreiben wollen, hat endlich ein Ende. Es geht durch den „Garten Eden der Alpen“ – genauer gesagt vom Fuße des höchsten Berg Österreichs, des Großglockners, durch die schönsten Kärntner Berg- und Seengebiete und nahe des Kreuzungspunktes der Länder Österreich, Italien, und Slowenien weiter bis nach Muggia an der Adria.
Hungrige Seele
Für mich ist es ein weiterer Traum, der da in Erfüllung geht. Meine Seele scheint eine sehr, sehr hungrige zu sein, die sich mit kleineren Abenteuern nicht so schnell zufrieden gibt. Doch das ist mir erst in den letzten Monaten klargeworden. Nie hätte ich erwartet, dass dieser verrückte Seelenwunsch, von Wien nach Marrakesch zu gehen, einen solchen Zauber entfachen und mir in Folge so viele Türen öffnen würde. Schon im Februar ging’s auf die Vollmond-Skitour in den Kitzbüheler Alpen, die ich gemeinsam mit Bergwelten.com unternommen habe. Und nun eben: Vom Gletscher Richtung Meer. Sechs Wochen lang werde ich hier von diesem neuen Abenteuer berichten. Was das alles für mich bedeutet? Dass ich nun nicht mehr in die Arbeit gehen muss, sondern sogar in der Arbeit gehen darf. Dass mein Arbeitsplatz die Freiheit ist. Dass ich Beiträge schreibe, Fotos knipse und Menschen antreffe, die mich mit ihren Erfahrungen bereichern. Ein Geschenk.
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Suchtfaktor „Weitwandern“
Wer einmal für mehrere Wochen zu Fuß unterwegs war, in die Stille der Natur eingetaucht ist, spannende Geschichten erlebt hat, den wird diese Lust nicht mehr loslassen. Einmal Weitwanderer immer Weitwanderer. Einmal Abenteuerlust immer Abenteuerlust.
Auf den Alpe Adria Trail freue ich mich besonders, weil ich dort unterwegs sein werde, wo ich am liebsten bin – in den Bergen. Dort, wo sich Hase und Hirsch noch gute Nacht sagen. Dort, wo so etwas wie Stille vorherrscht. Und genau in dieser Stille fällt´s mir leichter meine Seele wieder baumeln zu lassen, meinen GEHdanken nachzugehen und Erkenntnisse zu machen, die mir im Wiener Stadtleben schwerfallen. Bitte, liebes Wien, versteh´ mich nicht falsch. Ich liebe dich so sehr wie deine BürgerInnen. Ich habe auch deine Hektik ab und an gern, aber es braucht manchmal auch eine Auszeit. Eine Zeit, in der man nicht funktionieren muss wie ein Schweizer Uhrwerk und einfach sein kann. Ja, einfach sein kann. Und wieder erkennt, was wirklich zählt, was wirklich benötigt wird für ein gutes Leben. Das ist nicht viel. Und es beinhaltet definitiv kein Smartphone… aber sicher ist sicher. Man weiß ja nie – vielleicht läuft einem ja ein Braunbär über den Weg, der an meiner rechten Wade knabbern will oder vielleicht hat mich ja Arnold Schwarzenegger in seiner Instagram-Story getagged, vielleicht versucht mich ja meine Mum telefonisch zu erreichen, weil meine Schwester überraschenderweise Fünflinge zur Welt gebracht hat und ich von dreien der Taufpate werden soll, oder vielleicht will mir endlich die Chefredakteurin von Bergwelten Online per WhatsApp ihre Liebe gestehen… Man weiß ja nie.
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Und da mein Handy schon an ist, teile ich auch gleich meine Leiden, Freuden und Kuriositäten mehr oder weniger live mit Euch auf Instagram (täglich), auf meiner Webseite (regelmäßig) und natürlich hier auf Bergwelten.com (wöchentlich).
Im Ernst,
euer Ernst
Etappe 1 führt Ernst von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe nach Heiligenblut. Hier seht ihr die weitere Routenplanung.