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Die 12 stillsten Örtchen

Aktuelles

3 Min.

19.11.2021

Foto: mauritius images/ Olaf Protze

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von Martin Foszczynski

Auch wer im Freien unterwegs ist, dem bleibt für gewöhnlich der Gang aufs „Häusl“ nicht erspart. Dort wünscht man sich – abgesehen von Klopapier – vor allem eines: Ruhe. Von Kanada bis Kamtschatka: Wir haben anlässlich des Welttoilettentags am 19. November 12 Toiletten ausfindig gemacht, auf denen die kleine (oder große) Notdurft garantiert ungestört verrichtet werden kann. Und vor überwältigender Kulisse obendrein.

1. Schweiz: Das patriotische Hüüsli

Die in den schweizerischen Nationalfarben gehaltene Bergtoilette gehört zur Segantini Hütte (Chamanna Segantini) oberhalb von Pontresina im Oberengadin. Vor und nach dem kleinen Geschäft kann man sich an einer schier unglaublichen Aussicht auf Sankt Moritz und das Bernina Massiv ergötzen.


2. Schweiz: Ein Ort für Schluchtensitzer

Die Wiwannihütte liegt auf 2.470 m oberhalb von Ausserberg (Kanton Wallis), von wo sie in rund vier Stunden Gehzeit erreichbar ist. Die Toilette hinter der Hütte kann zwar nicht mit viel Luxus, dafür aber mit einer der großartigsten Aussichten in den Schweizer Alpen aufwarten.


3. Schweiz: Frostiges Vergnügen auf über 3.000 m

Auch die Toiletten bei der Cabane de Valsorey in den Walliser Alpen liegen auf über 3.000 m. Skitourengeher sind darüber froh.


Wissen: Der Welttoilettentag

Die 2001 gegründete Welttoilettenorganisation hat mit 235 Partnerorganisationen mehr Mitglieder als die Welthandelsorganisation (beide mit WTO abgekürzt). Man mag darüber schmunzeln – die Absichten des Verbands sind aber durchaus ernste. 40 Prozent der Weltbevölkerung fehlt es an ausreichend hygienischen Sanitäreinrichtungen, was Wasserverschmutzung und dadurch verursachte Krankheiten zur Folge hat. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, regte die Welttoilettenorganisation einen Welttoilettentag an, zu dem 2013 der 19. November erklärt wurde. Und zwar einstimmig durch die UN-Generalversammlung.

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4. Südtirol: Marmolata statt Marmor

Wer am höchsten Gipfel der Dolomiten austritt, sollte schon ein wenig schwindelfrei sein. Die Punta Penia auf der Marmolata ist 3.343 m hoch – das dortige WC steht direkt am Abgrund und wirkt ein wenig windschief. Immerhin verfügt es über eine echte Kloschüssel.


5. Österreich: Drücken mit Durchblick

Der Crystal Cube auf 2.600 m in Serfaus-Fiss-Ladis bietet dank Komplettverglasung einen 360 Grad Rundum-Blick auf die umliegende Tiroler Bergwelt. Im nicht minder transparenten WC kann man anhand einer Grafik auf der Glaswand die Namen der Gipfel lernen.


6. Kanada: Wo ein Klo Gold wert ist

Über den Chilkoot Pass in den Coast Mountains an der Grenze zwischen Alaska und dem kanadischen British Columbia gingen schon die Athapaska-Indianer und die Goldgräber des 19. Jahrhunderts. Ob sie auf ihrem Weg Toilettenhäuschen, wie dieses am Crater Lake, vorfanden, ist nicht überliefert.


7. Kenia: Kein Drama am Mount Kenya

Am 5.199 m hohen Mount Kenya in Ostafrika kam es 1970 zu einer spektakulären Bergrettungsaktion, die Reinhold Messner zu seinem Regiedebüt inspirierte. Der Mount Kenya Nationalpark erstreckt sich auf über 3.000 m Höhe – Toiletten gibt es, wie beispielsweise im Mackinder’s Camp (Foto), auch hier.


8. Nepal: Dünne Luft am Plumpsklo

Thame in Nepal auf über 3.700 m ist der Heimatort von Tenzin Norgay, der 1953 mit Edmund Hillary als erster Sherpa den Mount Everest bestieg. Noch ein Stück höher leben die Mönche eines buddhistischen Klosters, dessen Toilette vom Mt. Kangtega (6.782 m) und Mt. Thamserku (6.623 m) gerahmt wird. Das Kloster (wie wohl auch die Toiletten) trug bei den Erdbeben im Jahr 2015 leider große Schäden davon.


9. Arizona: Aus der Hüfte geschossen

Jeder Western-Fan kennt die ikonischen Felsstümpfe („Buttes“) des Monument Valley im Grenzgebiet von Utah und Arizona – unzählige Male lieferten sie schon die Kulisse für diverse John-Wayne-Schinken. Möglicherweise dienen die Dixiklos vor dem Gray Whiskers Butte mitten im abgeschiedenen Navajo-Reservat ebenfalls einer Filmcrew als Pausenfüller. Oder Asphalt-Cowboys auf ihrem Wüsten-Trip.


10. Neuseeland: Zwischenstopp für Gipfelstürmer

Die Pioneer Hut steht auf einem Felsen oberhalb des Fox Glaciers im Westland Nationalpark. Skitourengeher und Alpinisten auf dem Weg zum Mount Tasman, dem zweithöchsten Gipfel Neuseelands, können sich hier vor ihrem Gipfelsturm nochmal erleichtern.


11. Russland: Sitzung in Kamtschatka

In Kamtschatka kann es im Winter bis zu minus 35 Grad kalt werden – kein Wunder, dass die Toiletten dort oft sehr einfach ausfallen. Schließlich ist es schwierig, im gefrorenen Boden eine Abwasserleitung zu bauen.


12. Island: Wasser lassen im Land der Geysire

Der Sinn einer Kombination aus Dusche und Toilette mag nicht jedem einleuchten – auch wenn beides von einer natürlichen Quelle am Krafla-Vulkan in der Nähe vom Myvatn See angetrieben wird. Des Rätsels Lösung: Es handelt sich dabei um eine Kunstinstallation.


Grönland: Zum Schluss ein Spaten

Manchmal reicht auch ein Spaten und eine Rolle Klopapier. Wie hier im Johan-Petersen-Fjord im Osten Grönlands. Allzuviele Schaulustige sind dort schließlich nicht zu erwarten.