Übernehmen die Nepalesen das Expeditions-Geschäft?
Foto: Daniel Prudek
Zum Jubiläum der Mount Everest Erstbesteigung hat sich Bergwelten-Redakteurin Lena Öller mit der Entwicklung der Expeditionen auf dem „Dach der Welt“ beschäftigt. Was war in den 50er Jahren anders als heute? Wie hat sich das Expeditions-Geschäft entwickelt? Wie ist der Status der Sherpa heute im Unterschied zu vor 70 Jahren? Gibt es derzeit eine Machtverschiebung auf dem höchsten Berg der Welt? All das erfahrt ihr in Folge #41 des Bergwelten-Podcast.
Vor 70 Jahren, am 28. Mai 1953, erreichten Edmund Hillary und Tenzing Norgay als erste Menschen den Gipfel des Mount Everest (8.848 m) und ebneten damit den Weg für den großen Ansturm auf den höchsten Berg der Erde. Seitdem hat sich viel getan: nicht nur das Vorgehen bei den Expeditionen an sich hat sich in den letzten 70 Jahren enorm entwickelt, sondern auch die Dynamiken zwischen den verschiedenen Gruppen und Unternehmen, die am Berg agieren. Lena Öller hat mit mehreren Protagonisten rund um das Thema Mount Everest gesprochen und Spannendes herausgefunden.
Bergwelten-Redakteurin Lena Öller, 26, teilt mit ihrem Großvater Peter Wörgötter die Leidenschaft für den Bergsport und ferne Länder, gemeinsam mit ihm hat sie seine Biografie „fünfmal 8.000“ verfasst. Für diese Podcastfolge hat sie mit Protagonisten gesprochen, die sehr viel schwieriger erreichbar waren.
Lukas Furtenbach ist in Innsbruck aufgewachsen und hat das Unternehmen Furtenbach Adventures gegründet. Seit 2001 organisiert er Expeditionen im Himalaya, in Tibet, im restlichen China sowie in Pakistan und Nepal und führt diese teilweise auch durch. Seit 2016 bietet er auch Expeditionen am Everest an – in der Form sogenannter „Flash Expeditionen“. Das bedeutet: Stark verkürzte Zeit, sehr kostspielig, aber auch sehr sicher. Furtenbach gibt Gipfelgarantie, bis vor ein paar Jahren war das undenkbar.
Martin Gaenszle ist Ethnologe und war lange am Institut für Südostasien, Tibet- und Buddhismuskunde an der Universität Wien als Lehrender tätig. Seit ein paar Monaten ist er in Pension, aber in der Forschung ist er nach wie vor aktiv. Er hat bereits in den 1980er Jahren erste Feldforschungen in Nepal betrieben. Dabei hat er einige Zeit bei verschiedenen Volksgruppen verbracht – unter anderem bei den Sherpas, die vor 200-300 Jahren von Tibet nach Nepal eingewandert sind.
Pemba Sherpa hat 2002 angefangen, bei einer Trekking-Agentur zu arbeiten, bei Seven Summit Treks. 2021 hat er dann gemeinsam mit Lakpa Sherpa und Lakpa Thendu Sherpa 8K Expeditions gegründet. 8K wurde vor allem durch Kristin Harila, die Norwegische Bergsteigerin, die gerade nochmals versucht, alle 14 Achttausender in einer Saison zu besteigen, bekannt. 2022 hatte sie Teile des Projekts gemeinsam mit 8K Expeditions organisiert.
Anita Maruna ist Allgemeinmedizinerin und spezialisiert auf Höhenmedizin und Expeditionsmedizin. Die begeisterte Bergsteigerin ist schon selbst auf zwei 8000ern gestanden: Am Shishapangma und am Everest. Sie ist außerdem derzeit die „letzte Österreicherin“ auf dem Mount Everest - wie ihr auch im Bergwelten Magazin lesen könnt. 2021 und 2022 hat sie die Everest Expeditionen von Furtenbach Adventures als Expeditionsärztin begleitet.
Chhamjee Sherpa (kein Foto) ist in den 80er Jahren in Kumjung, am Fuße des Everest, aufgewachsen. Ihre Eltern waren eine der ersten Sherpas, die Trekkingtouren zum Everest angeboten haben. Und Chhamjee und ihre Geschwister haben schon in jungem Alter bei diesen Touren als Träger:innen mitgeholfen. Als Jugendliche ist Chhamjee dann nach Österreich gekommen, wo sie jetzt seit 24 Jahren lebt.
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