Alpenglühen als Wetterzeichen
Abendrot ist vor allem ein untrügliches Zeichen der nahenden Dunkelheit, das uns zum Abstieg ins Tal oder Aufsuchen einer Hütte ermahnt. Doch verrät uns das Glühen der Berge am Ende eines Tages oder am Morgen auch etwas über das kommende Wetter?
Alpenglühen kann man besonders gut bei Bergen mit hohen Felswänden aus hellem Gestein beobachten. Es zählt zu den schönsten und beeindruckendsten Wetterphänomenen in den Bergen. Nicht umsonst ist das rote Licht auf den Bergspitzen Namensgeber zahlreicher Herbergen, Hotels und Heimatfilme.
Die Alpen glühen aber nicht nur abends, sondern auch beim Sonnenaufgang, wenn das Wetter klar ist. Das charakteristische Rot entsteht durch die verschieden starke seitliche Ablenkung des blauen und roten Sonnenlichtanteils bei niedrigem Sonnenstand. Das Alpenglühen ist daher ein direktes Resultat der Lichtstreuung in der Erdatmosphäre.
- Mehr zum Phänomen Alpenglühen erfährst du in unserem Berg-Know-How-Artikel.
Taugt Alpenglühen zur Wetterbestimmung?
Das Sprichwort „Abendrot – Schönwetterbot’, Morgenrot – Schlechtwetter droht“ schließt das Alpenglühen ein. Aber stimmt es?
- Abendrot ist vor allem ein untrügliches Zeichen der nahenden Dunkelheit. Daher: Schnell absteigen oder eine Hütte aufsuchen. Auch sagt man, dass glühende Berge am Abend auf schönes Wetter hindeuten. Das liegt daran, dass in diesem Fall der Himmel nach Westen hin klar sein muss, da aus dieser Richtung die Sonne scheint. Nach Osten hin kann es folglich bewölkt sein (muss es aber nicht). Diese Annahme macht grundsätzlich Sinn, weil bei uns die Wettersysteme meist von West nach Ost ziehen. Einen wissenschaftlich fundierten Zusammenhang gibt es aber nicht, betont Meteorologie-Experte Josef Lukas vom Wetterdienst Ubimet.
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- Ein roter Himmel und glühende Berge am Morgen deuten hingegen auf klaren Himmel im Osten, wo die Sonne aufgeht, und eventuell Wolken am westlichen Horizont hin. Die Chance, dass eine Regenfront aufzieht, ist erhöht.
In den kommenden Sommermonaten haben wir viel Gelegenheit, diese alte Regel auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Sicherer ist aber in jedem Fall der aktuelle Wetterbericht.