Hängematten: Optimal Abhängen
Igor Scotland ist seit 2011 bei Ticket to the Moon. Die Marke kam 1996 auf die Idee, aus Fallschirmseide Hängematten zu bauen. Sie werden in Bali gefertigt und kommen in sechs Größen samt praktischer Tasche, die man auch als Kopfkissen verwenden kann, in den Handel. Uns erklärt Igor die Hängematten-Welt:
Bergwelten: Igor, wie wird man Hängematten-Experte?
Igor Scotland: Das ist angeboren, könnte man sagen. Wir hatten in unserem Elternhaus sehr viele Hängemöbel und so haben wir sie als Kinder ausgiebig getestet. Dann habe ich alle Hängematten getestet und bin 2004 so auf Ticket To The Moon gestoßen. Seit 2011 entwickle und optimiere ich mit meinen Partnern unsere Produkte.
Und was macht man als Hängemattenmarkenmann?
Man versucht, den Menschen einen einfachen Weg der Entspannung zu ermöglichen. Und das umfasst so einiges: Das fängt an mit lokalem Sourcing, fairer Produktion ohne Abfall, CO2 neutralem Vertrieb und einer Firmenstruktur, die auf Kooperation beruht. Also nicht nur abhängen...
Welche Hängematten-Varianten gibt es?
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Kurz und knapp: Es gibt sehr viele Hängemattentypen. Grundsätzlich gibt es Netzhängematten, geknüpft oder verwoben, grobe Tuchhängematten, meist aus Naturfasern, und leichte synthetische Hängematten. Bei Letzteren gibt es sehr große Unterschiede bei Haptik, Elastizität und Atmungsaktivität. Aus allen Materialien gibt es Hängematten mit und ohne Spreizstab. Hängematten mit Spreizstab sehen besonders schick aus wenn sie nicht verwendet werden, sind dafür jedoch wesentlich größer im Packmaß und bieten nicht den Komfort und die Flexibilität von Hängematten ohne Spreizstab.
Auf was sollte man beim Kauf noch achten?
Am besten ist es die Hängematte auszuprobieren. Je größer die Liegefläche desto bequemer. Die Hängematte muss atmungsaktiv sein und die passenden Elastizität haben, damit man sich gut erholen kann. Eine gute Hängematte sollte sich an den Körper anschmiegen! Mindestmaß für eine Person ist 3 m Länge und 1,5 m Breite. Meine Alltagshängematte ist die Ticket To The Moon King Size mit 3,2 x 2,3 m und 700 g.
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Noch eine Sache, die uns am Herzen liegt: Auch bei Hängematten kann man auf faire Rahmenbedingungen der Produktion, Herstellung und Qualität des Produktes achten. Es müssen heutzutage keine Kompromisse eingegangen werden.
Gibt es einen Häng- oder Liege-Trick, der Bequemheit garantiert?
Ja, und zwar eine elastische Hängematte, wie jene aus Polyamid, verwenden. Diese so aufhängen, dass die Hängematte „lächelt“ - daher die Aufhängung der Seile sollte zum Baum ca. eine 30°-Neigung haben - und diagonal hineinlegen. Dazu noch eine kleine Nackenrolle und Entspannung ist garantiert.
Gibt es tatsächlich Menschen, die mit der Hängematte als Schlafzimmer auf Reisen gehen?
Ja, und sogar immer mehr. Ein wesentlicher Faktor ist die Flexibilität und der Komfort. Bei gutem Wetter reicht oft die Hängematte alleine aus, um einen komfortablen Schlafplatz und somit das Reisen bequemer zu gestalten. In Südamerika zum Beispiel ist eine Hängematte ein ganz normaler Alltagsgegenstand, der oft sogar das Bett ersetzt. Bei Reisenden, Slacklinern und Festivalbesuchern gibt es besonders viele Hängemattenfreunde.
Wie viele Nächte im Jahr schläfst Du in der Hängematte?
Es werden wohl so 100 Tage pro Jahr sein.
Was war Dein außergewöhnlichster Hängematten-Platz?
Es waren sehr viele verschiedene. Das ist das wundervolle an Hängematten: Sie bringen dich dazu, an vielen außergewöhnlichen Orten etwas mehr Zeit zu verbringen und somit geniale Momente zu erleben. Ein besonders aufregender Platz war sicher die Übernachtung auf der Highline am Monte Piana in den Dolomiten.