Outdoor-Wissen: M-O
Peter Plattner, Alpinsachverständiger und Sicherheitsexperte des Alpenvereins, sammelt grundlegende Fachbegriffe zum Thema Bergsport. Bewährte Materialien, ausgeklügelte Verarbeitungstechniken und wie man draußen immer richtig angezogen ist, werden in diesem Glossar erklärt.
M
Membran: Membrane machen die Bekleidung wind- und wasserdicht und sollen dabei auch möglichst „atmungsaktiv“, sprich wasserdampfdurchlässig, sein. Für den Bergsport sind diese Membrane fix mit dem Außen- und Innenstoff verbunden (3-Lagen) und ihre mikroskopisch kleinen Poren halten Wassertropfen von „außen“ ab aber lassen Schweiß von „innen“ passieren. Das funktioniert aber nur bei einem entsprechenden Temperaturgradienten, der im Winter meistens vorhanden ist. Am bekanntesten ist hier Gore-Tex, deren unterschiedliche Membran-Varianten von vielen Herstellern verarbeitet werden. Daneben gibt es inzwischen auch andere Membranen (Sympatex, Hyvent, Event) die durchaus vergleichbar sind und teilweise auch ohne Polytetrafluorethylen (PTFE) auskommen.
Mischgewebe: Kombinieren die Vorteile verschiedener Materialien, z.B. von 65 % Polyetser (reißfest, trocknet schnell) und 35 % Baumwolle (hoher Tragekomfort und super Klima).
Microfaser-Gewebe: Sind sehr dicht gewobene Materialien meist aus feinsten Polyester-/Polyamid-Fasern, die leicht, reißfest sowie wind- und wasserabweisend sind und oft als Außenstoffe für Jacken aus Daune bzw. Primaloft dienen.
Merinowolle: Die Wolle der Schafrasse Merino ist fein, weich, stark gekräuselt und sehr elastisch. Wie normale Wolle wärmt sie auch nass, kratzt aber aber viel weniger, weswegen sie einen Siegeszug als 1. Schicht angetreten hat. Wohl auch, weil sie lange keinen Geruch annimmt. Die verschiedenen „Dicken“ werden als Gewicht in g/m2 angegeben und so ist z.B. 240 für kalte Tage perfekt, wohingegen 140 auch im Frühjahr angenehm zu tragen ist. Teilweise mit Elastan o.ä. nochmals tragefreundlicher gemacht und optimal für den Winter.
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Mulesing: Verfahren, bei dem jungen Schafen eine Hautfalte rund um den Schwanz ohne Verwendung von Anästhetika weggeschnitten wird, um das Einnisten von Fliegenmaden zu verhindern. Vor allem in Australien und Neuseeland (Hauptlieferanten für Merinowolle) praktiziert und dort kontrovers diskutiert, haben sich einige Outdoorhersteller von Lieferanten distanziert, welche diese schmerzhafte Prozedur weiter anwenden.
N
Napoleon-Tasche: A la Napoleon mit der Hand von der Seite in eine Brusttasche greifen zu können ist für Bergsportjacken ideal: erstens kann nichts herausfallen und zweitens kommt man zu diesen Taschen auch, wenn man einen Hüftgurt (Rucksack/Klettergurt) trägt.
Auch beliebt
O
Overall: Seit einigen Jahren wieder im Sortiment der meisten Hersteller. Sie ist eine robuste wasserdichte Variante zum Freeriden bei viel Tiefschnee (fettem Powder) oder in der Daunenausführung eine Expeditionsbekleidung für die hohen Berge der Welt.