Tourentipp: Die unsichtbare Quelle der Moldau
Foto: Uli Wittmann
von Uli Wittmann
Geologisch, geographisch und auch kulturell gehören der Bayerische Wald und der Böhmerwald zusammen. Eine leichte Wanderung führt über die Grenze durch ein einsames Sumpfgebiet hinüber in die Tschechische Republik.
Nur wenigen Flüssen wurden musikalische Denkmäler gesetzt. Während Rheingold eine Oper ist, die mehrere Stunden dauert und so schwer ist ein Käsefondue ist, kommt der zeitlos schöne Walzer „An der blauen Donau“ von Johann Strauss wunderbar leichtfüßig daher. Ebenso ein Stück für die Ewigkeit: La Moldau von Bedřich Smetana.
Der böhmische Komponist beschrieb musikalisch den Weg der Moldau von der Quelle bis zu ihrer Mündung. Sportlich führt der Weg vom Parkplatz Schwellgraben nördlich des Dorfes Mauth weg. Auf der Wanderung zur Quelle erlebt man den Urwaldcharakter des Bayerischen Waldes hautnah.
Auf dem gut beschilderten Weg geht es leicht bergauf zur Reschbachklause. „Grünes Gold“ nannten die Menschen früher die Bäume aus dem Bayerischen Wald. Um deren Stämme zu den Sägewerken zu transportieren, wurden sie flussabwärts getriftet. An einer Triftklause, wie am Reschbach, stauten die Waldarbeiter das Wasser mit einem Damm aus Stämmen an. Stand es hoch genug ließen die Holzfäller die Stämme in das Wasser rollen. Nun stachen die erfahrensten Triftmeister den künstlichen Damm an. Dieser gab den Wassermassen nach und brach. In einer künstlichen Flutwelle rauschten auch die gefällten Holzstämme ins Tal. Eine lebensgefährliche Arbeit, denn immer wieder mussten Holzknechte mit langen Stangen oder Äxten hängengebliebene Stämme befreien.
Um zur Moldauquelle zu gelangen, muss man die Grenze zu Tschechien überqueren. Auf dem gut ausgebauten Moldauradweg führt der Weg zur Quelle. Wobei – eigentlich sind es mehrere Quellen auf dieser Hochebene im Böhmerwald, aus denen sich die Moldau speist. Beim Quellgebiet informieren Tafeln über den Weg des Wassers und das naheliegende Moor.
Am Rückweg nach Bayern kann man noch den Siebensteinkopf besteigen und danach zum Ausgangsort am Schwellgraben zurückkehren.
Die unsichtbare Quelle der Moldau im Bayerischen Wald
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