TV-Tipp: Mythos Messner
Achtzig Jahre Reinhold Messner: ein Leben wie ein Mythos. Als Alpinist hat er Geschichte geschrieben, als Mensch ist er vielen ein Rätsel geblieben. Dieses filmische Porträt beleuchtet den legendären Bergsteiger aus dem Blickwinkel seiner engsten Wegbegleiter und zeigt mit seltenen Archivaufnahmen sein einzigartiges Leben. Zu sehen am Montag, den 9. September auf ServusTV.
Als erster Mensch bestieg Reinhold Messner alle vierzehn Achttausender, ohne zusätzlichen Sauerstoff, und ebenfalls als erster und allein, den Nanga Parbat und den Mount Everest. Sein nicht zu bändigender Wille und eine extreme Leidensfähigkeit ließen ihn in völlig neue Dimensionen des Höhenbergsteigens vorstoßen. Er selbst sagt: „Das große Bergsteigen ist ein Spiel mit den eigenen Fähigkeiten, mit dem eigenen Mut, es ist unendlich anstrengend. Es ist das Spiel der Leiden.“
Bereits der Auftakt seines Lebens ist dramatisch: Geboren im September 1944, im zweiten Weltkrieg, in Brixen, das in diesen Wochen mehrmals bombardiert wird. In der Enge des Südtiroler Villnößtals, unter den Geißlerspitzen, wächst Reinhold Messner auf. Sein Klettertalent zeigt er früh mit spektakulären Erstbegehungen in den heimischen Dolomiten. Die Linien der Messnerrouten sind bis heute legendär, weil sie einen besonderen ästhetischen Anspruch haben, wenig abgesichert und schwer sind.
Aus der Enge auf den höchsten Gipfel
„Mythos Messner“ ist auch eine biographische Zeitreise und begleitet Reinhold Messner 1970 und seinen Bruder Günther in Archivaufnahmen auf ihre erste Expedition an den Nanga Parbat, bei der sein Bruder Günther beim Abstieg verunglückt. „Ich habe bei dieser Expedition gelernt, dass der Berg unendlich viel größer ist als wir Menschen.“ Doch Messner kämpft sich zurück. Nach weiteren klassischen Expeditionen an die Achttausender Makalu und Lhotse entscheidet er sich neue Wege zu gehen: Er möchte, wie schon früher in den Alpen, ohne technischen Aufwand, schlanker, schneller und puristischer, im Alpinstil auf die Achttausender. Seine Vision, den Everest ohne Sauerstoff zu besteigen, erreicht er 1978, gemeinsam mit Peter Habeler. Eine Sensation: Reinhold Messner wird über Nacht weltberühmt und sein Leben zum Mythos.
Nur drei Monate später kehrt er an den Nanga Parbat zurück: diesmal praktisch allein, mit nur 200kg Gepäck. Am Berg selbst ist er nur mit 20 kg unterwegs und erreicht als erster Mensch auf einer neuen Route einen Achttausender im Alleingang. Acht Jahre nach dem Tod seines Bruders. Für ihn auch eine Art Traumabewältigung. Ebenfalls im Alleingang erreicht er 1980 dann den Mount Everest. Es folgen Expeditionen an beide Pole und die Wüste Gobi. Messner scheint keine Grenzen zu kennen und wird zur lebenden Legende.
Reinhold Messner ist gleichzeitig auch der größte Erzähler seiner selbst, und schreibt mit an seinem eigenen Mythos, in ungezählten Vorträgen, Büchern, Filmen und Interviews, aber auch kaum jemand polarisiert wie er. Immer wieder ist er auch radikal ehrlich mit sich selbst, nennt sich Sisyphus und einen Narren, weil er, immer und immer wieder, wie er schreibt, „in seiner Sehnsucht nach Liebe auf die kalten Berge läuft.“
Als Mensch hat er den Zauber ungezählter Horizonte erlebt, aber auch tragische Abgründe. Das Bergwelten-Porträt „Mythos Messner“ zeigt den Alpinisten und Menschen Reinhold Messner und erzählt seinen einzigartigen Weg aus dem Villnösstal in die Berge der Welt.
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TV-Tipp:
ServusTV zeigt die Bergwelten-Dokumentation „Mythos Messner“ am Montag, den 9. September 2024, um 20:15 Uhr. Ab 21:15 Uhr ist die Folge in der Mediathek bei ServusTV On als Stream verfügbar.