Tegernseer- und Lenggrieser Hütte
Sport
Wandern
Dauer
9:40 h
Länge
47,4 km
Höchster Punkt
1.629 m
Aufstieg
1.860 hm
Abstieg
3.691 hm
Beschreibung
Gipfelreigen in den Bayerischen Voralpen: Am ersten Tag führt ein südseitiger Aufstieg anfangs durch lichten Mischwald, dann geht es in spannender Kraxelei an sonnenwarmen Felsen hinauf zur Tegernseer Hütte, die wie ein Adlerhorst spektakulär im Sattel zwischen Roß- und Buchstein klebt.
Spannende Kraxelei verspricht anschließend der Übergang zur Lenggrieser Hütte über Maria Eck, der zudem teilweise auf einsamen Pfaden verläuft.
Am nächsten Tag geht es zunächst auf das Seekarkreuz im Mangfallgebirge, das zu jeder Jahreszeit gerne besucht wird, bevor die recht stillen Kampen überschritten werden.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Wochenendtouren Bayerische Alpen mit angrenzendem Tirol: 28 Touren zwischen Oberstdorf und Berchtesgaden" von Franziska Baumann und Antje Sommer, erschienen im Bergverlag Rother.
Am 1.Tag bieten die Sonnbergalm, die Roßsteinalm oder die Lenggrieser Hütte Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten, am 2. Tag die Söllbachklause.
Wegbeschreibung
Wenn die Tage wieder kürzer werden und die ersten Unterkunftshäuser in höheren Lagen schon geschlossen haben, dann ist eine gute Zeit, um altbekannte Berge und Hütten auf neuen Wegen zu verknüpfen. Ein wahrer Gipfelreigen breitet sich bei dieser Tour vor uns aus.
An der beliebten Tegernseer Hütte treffen sich Wanderer und Kletterer. An Roß- und Buchstein sowie der dem Roßstein südseitig vorgelagerten Roßsteinnadel werden über 90 Kletterrouten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden geboten. Während der Roßstein in den Tegernseer Bergen problemlos auch von Wanderern zu besteigen ist, darf sich an den Buchstein nur heranwagen, wer absolut trittsicher und schwindelfrei ist sowie über die entsprechende alpine Erfahrung verfügt.
Vielleicht sind manchen Wanderern ja die Zustiegswege zu lang, dabei ist die aussichtsreiche Überschreitung dieses latschenbestandenen Kammes mit seinen drei Erhebungen, zwei davon mit Gipfelkreuz, durchaus spannend. Anschließend geht es hinab nach Lenggries oder Bad Wiessee, wer allerdings die Gipfelsammlung noch erweitern möchte, dehnt die Runde über den Fockenstein aus.
1. Tag
Von der Bushaltestelle „Tegernseer Hütte" (852 m) an der Achenpassstraße gehen wir über den Wanderparkplatz und biegen an dessen hinterem Ende nach links in einen Steig ein. Dieser führt durch schönen Mischwald steil bergauf und ist, da er viel begangen wird, entsprechend erodiert.
Am Sonnbergalm Niederleger (1.140 m) lichtet sich der Wald vorübergehend.
Wir steigen weiter bergauf und verlassen den Wald schließlich an dem auf einer Schulter liegenden Sonnbergalm Hochleger (1.477 m). Nun sehen wir Roß- und Buchstein vor uns und zwischen den beiden die Tegernseer Hütte.
Unser Weg zieht nach links in einen Sattel. Kurz darauf gelangen wir an eine Abzweigung bei einem markanten Fels.
Links könnten wir direkt zur Lenggrieser Hütte weitergehen, den abwechslungsreichen Umweg über die Tegernseer Hütte und den Roßstein sollten wir uns aber nicht entgehen lassen. Dazu halten wir uns rechts.
Über einige Kraxelstellen geht es nun, teilweise mit Drahtseilen versichert, durch die felsige Wand hinauf bis kurz vor die Hütte. Linkshaltend erreichen wir gleich darauf den Gipfel des Roßsteins (1.698 m).
Hier haben wir eine schöne Rundsicht: Rofan und Achensee, Karwendel, Wetterstein, Estergebirge, Ammergebirge und natürlich die Tegernseer Berge breiten sich vor uns aus, und im Norden kann man bei guter Sicht sogar München ausmachen.
Wir folgen dem Grat das kurze Stück hinab zur Tegernseer Hütte (1.638 m) deren kleine Terrasse bei gutem Wetter fast immer überfüllt ist.
Wer absolut trittsicher und schwindelfrei ist, kann noch den Buchstein (1.701 m) besteigen. Direkt von der Hütte führt eine Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad durch eine speckige Felsrinne hinauf (nicht bei Nässe, 30 Minuten hin und zurück).
Um zur Lenggrieser Hütte weiterzugehen, folgen wir direkt hinter der Tegernseer Hütte dem Steig in Serpentinen über den mit niedriger Vegetation bewachsenen Hang hinab zu einer Verzweigung.
Hier gehen wir geradeaus leicht ansteigend weiter und treffen zehn Minuten später auf einen querenden Weg. Auf diesem wandern wir ein kurzes Stück nach rechts über Almgelände bis zu einer kleinen Almsiedlung, den Roßsteinalmen (1.498 m).
Hier beginnt ein Fahrweg, dem wir, an einer Verzweigung rechts, leicht bergab folgen, bis rechts ein mit „Seekar, Lenggrieser Hütte" ausgeschilderter Steig abzweigt.
Dieser ist teilweise recht matschig und verläuft teils durch Wald, teils oberhalb von einer Wiese an einer Felswand entlang auf gleicher Höhe bleibend bis zu einer Verzweigung am Maria Eck (1.469 m).
Hier leitet uns ein Schild Richtung Lenggrieser Hütte geradeaus weiter. Erst geht es noch auf einem Steig dahin, dann kraxeln wir über Fels hinauf – eine Stelle ist mit Trittbügeln versehen, eine andere mit einer kurzen Leiter.
Anschließend folgen wir einem Grat, bis wir auf den zum Seekarkreuz hochziehenden Rücken treffen. Wir halten uns links, tauchen kurz darauf in den Wald ein und erreichen 20 Minuten später die Lenggrieser Hütte (1.338 m). Von der Terrasse können wir den Blick in der Nachmittagssonne zum Karwendel schweifen lassen.
2. Tag
Von der Lenggrieser Hütte steigen wir zunächst auf dem Weg vom Vortag wieder auf, bis der Steig zur Tegernseer Hütte rechts abzweigt.
Nun folgen wir dem Rücken geradeaus weiter durch eine Senke und hinauf auf den Gipfel des Seekarkreuzes (1.601 m). Wenn wir früh an der Hütte aufgebrochen sind, haben wir vielleicht Glück und den beliebten Gipfel ganz für uns alleine.
Der schöne Blick auf Roß- und Buchstein, das Karwendel und hinab nach Lenggries lohnt eine längere Pause. Anschließend gehen wir geradeaus weiter, bis wir in einem Sattel auf einen Fahrweg treffen.
Diesem folgen wir kurz nach links, dann halten wir uns an einer Verzweigung rechts (kein Schild in unsere Richtung). Nach wenigen Minuten verlassen wir in einem kleinen Sattel den Fahrweg nach links auf einen unmarkierten, schmalen Steig, der sich kurz fast eben dahinschlängelt.
Dann geht es sehr steil hinauf – stellenweise kraxeln wir dabei über Fels (zum Teil Holzstufen und drahtseilversicherte Stellen) – zum Gipfel des Spitzkamps (1.601 m). Hier ist man fast immer allein.
Vor uns liegt ein latschenbestandener Kamm, über den unser weiterer Weg verläuft. Wir steigen ein Stück ab, dann geht es erst auf der rechten, dann auf der linken Kammseite wieder hinauf und unter dem höchsten Punkt des Auerkamps vorbei.
Nun bleiben wir mehr oder weniger direkt auf dem Kamm und kommen, an einer Linksabzweigung (unser Abstiegsweg) vorbei, auf den Ochsenkamp (1.594 m) der mit seinem herrlichen Tiefblick auf den Tegernsee zu einer weiteren Pause einlädt.
Wir gehen das kurze Stück zu der Abzweigung zurück und folgen dann dem Schild Richtung Bad Wiessee/Abwinkl nach rechts hinab. Erst steigen wir durch eine Latschengasse, dann durch lichten Wald und schließlich kurz über eine Weide steil bergab in den Hirschtalsattel (1.224 m).
Hier stoßen wir auf eine Verzweigung von Fahrwegen und folgen leicht nach links dem mittleren, der am Hirschbach entlang abwärts leitet (geradeaus geht es Richtung Fockenstein).
Dabei kommen wir an der Einmündung eines direkt von der Lenggrieser Hütte herabführenden Weges vorbei. Eine Viertelstunde danach verlassen wir den Wald und wandern durch Weidegebiet weiter.
Der Schotter geht in Asphalt über, wir gelangen zu den ersten Häusern und kurz darauf zu einem Wanderparkplatz. Hier leitet uns ein Schild Richtung Hohenburg/Lenggries über einen Bach auf einen Fußweg.
An der Gabelung nach wenigen Metern halten wir uns links. Bald darauf gehen wir zwischen den Gebäuden von Schloss Hohenburg, heute eine Schule, hindurch und folgen dem Fahrsträßchen weiter.
Rechts zweigt ein Fußweg nach Lenggries ab. Hier bleiben wir noch auf dem Fahrsträßchen, bis, wiederum rechts, der Großherzogin-Maria-Anna-Weg wegführt.
Diesem folgen wir in den Ort bis zur Hauptstraße. Hier gehen wir rechts und an der Kreuzung links zum Bahnhof von Lenggries (679 m).
Variante
Von der Lenggrieser Hütte direkt nach Lenggries: Auf dem sogenannten Grasleitensteig durch den Wald hinab, dann durch Weidegebiet und an einigen Höfen vorbei zu einem Wanderparkplatz.
Weiter wie unten beschrieben (2.15 Std. bis zum Bahnhof). Abstieg nach Bad Wiessee: Am Hirschtalsattel rechts, über eine Wiese und in einem Bogen durch den Wald hinab in den Stinkergraben. Diesen erst auf einem Steig (an einer Stelle rechts abzweigen), dann auf einem Schottersträßchen abwärts.
An einem Jagdhaus vorbei und über den Platz davor. An der Forststraße nach links und am Söllbach entlang leicht abwärts. Der Schotter geht in Asphalt über. An der bewirtschafteten Söllbachklause vorbei zu einem Sträßchen und rechts zur Hauptstraße von Bad Wiessee.
Nach rechts und gleich wieder links zur Bushaltestelle »Söllbach«, von der der Bus nach Tegernsee abfährt (2 Std. ab Hirschtalsattel).
Anforderungen
Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit erforderlich. Beim Aufstieg zur Tegernseer Hütte Kraxelei an teilweise recht speckigem Fels, einige Stellen sind mit Drahtseil versichert. Auch beim Übergang zur Lenggrieser Hütte ein paar Kraxelstellen, eine kurze Leiter; ein paar Meter etwas ausgesetzt. Der Aufstieg zum Spitzkamp erfordert noch einmal etwas Kraxelei (Drahtseilversicherungen).
Anfahrt und Parken
Von Norden
die Autobahn A8 München-Salzburg bis zur Ausfahrt Holzkirchen und dann die B318 / B307 an den Tegernsee fahren
Von Süden
Entweder über das Inntal, den Achenpass und die B307 oder die Inntalautobahn, die Autobahn A8 München-Salzburg, bis zur Ausfahrt Irschenberg.
Wer mit dem Auto anreist, sollte das Auto in Tegernsee stehenlassen und evtl. nach Bad Wiessee absteigen.
Parkplatz
Wanderparkplatz ca. 5 km hinter Wildbad Kreuth
Öffentliche Verkehrsmittel
Anreise
Bushaltestelle Tegernseer Hütte, 852 m, an der Achenpassstraße (B 307), Mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) nach Tegernsee, weiter mit dem Oberbayernbus Richtung Stuben/Pertisau.
Rückfahrt
Bahnhof von Lenggries, 679 m, Bayerische Oberlandbahn nach München. Die Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt ist kaum möglich.
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