Gefahrenmuster: Eingeschneiter Graupel
Foto: mauritius images / Anusorn Sutapan / Alamy
von Robert Maruna
Wer einen Lawinenkurs besucht hat, wird in diesem Zusammenhang sicher schon einmal den Ausdruck „Kugellager“ gehört haben: Die Rede ist dabei von einer Schwachschicht in der Schneedecke, auf der die Schneemassen ins Tal rutschen. Graupel ist wohl das „beste“ Kugellager für Lawinen, warum und wieso, das lest ihr hier.
Das Gefahrenmuster
Graupel ist eine kugelförmige Niederschlagsform, die bevorzugt im Frühjahr bei gewitterartigen Schauern vom Himmel fällt. Aufgrund seiner grobkörnigen bzw. manchmal kantigen Struktur verbindet sich der darüber abgelagerte Triebschnee zumeist nur schlecht mit der Schwachschicht Graupel. Daher die Bezeichnung Kugellager: die Schneeschicht, die sich über dem Graupel ansammelt rutscht auf der Graupelschicht ab.
Das Resultat: die Gefahr von Lawinenabgängen steigt an!
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Erkennen
Häufig verteilt sich der Graupel kleinräumig und lässt sich ohne einen Blick in die Schneedecke selbst von Experten meist nur sehr schwer erkennen. Meteorologisches Grundwissen und eine genaue Wetterbeobachtung sind Voraussetzung, um das Gefahrenpotential von Graupel einschätzen zu können. Besonders zu beobachten sind Niederschläge im Frühjahr, die aufgrund lokaler Temperaturschwankungen zu stark wechselnden Neuschneehöhen führen können und so ein klares Indiz für (Graupel-)Schauerzellen darstellen. Sofern diese Graupelschichten stärker ausgeprägt sind, können vereinzelt auch spontane Lawinen beobachtet werden.
Kurzum: Eingeschneiter Graupel ist eine durchwegs heimtückische Angelegenheit, die zum Glück jedoch nur kurzfristig zu Problemen führt.
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