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Kajak- und Kanutour Tiroler Lech, Etappe 2: Häselgehr bis Weißenbach

Kajak- und Kanutour Tiroler Lech, Etappe 2: Häselgehr bis Weißenbach

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Tourdaten

Sportart
Sonstige

Anspruch
Dauer
– – – –
Länge
20,3 km
Aufstieg
– – – –
Abstieg
120 hm
Max. Höhe
997 m

Details

Beste Jahreszeit: April bis September
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    Eine Flussstrecke von 42 km zwischen Steeg und Weißenbach ohne ein einziges Wehr, dazu die großartige Bergkulisse der Lechtaler und Allgäuer Alpen lockt viele Paddler in die Region.

    Der Lech ist einer der größten Gebirgsflüsse der österreichischen Alpen. Bekannt ist der Lech insbesondere als leichter Wildwasserfluss und als sportlicher Wanderfluss im Bereich von WW II (III-). Die gesamte Strecke ist kann in zwei Tagesetappen gepaddelt werden (z.B. mit Übernachtung am Campingplatz Rudi in Häselgehr) oder natürlich auch in mehreren kurzen.

    Kanuanfänger sollten sich hier in professionelle Hände begeben.

    Die Flussufer der Strecke sind im Gegensatz zum oberen Teil fast noch im Urzustand. Imposante Bergsichten, wie auf die 2.500 m hohe Rotwand, lassen den Wunsch aufkommen, die Lechtaler Alpen besteigen. Unterhalb der zweiten Brücke von Stanzach bilden sich je nach Wasserstand hohe Wellen bis WW III-, die sportlichste Passage auf dieser Strecke.

    Die Flusslandschaft wird nun richtig spektakulär. Der Lech verästelt sich zu einem Gewirr von Wasserläufen, die sich ihren Weg durch ein breites Kiesbett suchen. An den Ufern wachsen Tamarisken, Grauerlen und Wacholder. Wer sich mit der Flora auskennt wird eine botanische Wunderwelt entdecken, z.B. Orchideen wie dem seltenenen Frauenschuh. Ebenso reichhaltig ist die Tierwelt. Die Liste der hier lebenden Arten reicht von Fischottern über gefährdete Vogelarten wie Gänsesäger und Regenpfeifer bis zur einzigartigen gefleckten Schnarrschrecke (eine Heuschreckenart, die an den leuchtend roten Hinterflügeln und an dem schnarrenden Geräusch der Männchen beim Flug erkennbar ist).

    Kanutechnisch ist die Fahrt durch die Verzweigungen und viele kleine Schnellen in der Forchacher Au ein einmaliges Vergnügen. Dennoch ist Konzentration vonnöten. Rechts an der hohen Strassenbrücke südlich von Weißenbach (Johannesbrücke) oder an der Brücke auf der Höhe von Weißenbach beendet man rechterhand die kurzweilige Fahrt. Wenige Kilometer später versperrt ein Wehr den Lech. Die zumeist trockene und trostlose Reststrecke gibt uns eine Vorstellung, was die Energiewirtschaft seinerzeit mit dem ganzen Fluss vorhatte.

    Der kräftigste Schwall und die zugleich schwerste Stelle (WW III-) auf dem unteren Abschnitt des Lechs befindet sich kurz unterhalb der Brücke von Stanzach, hier befindet sich auf der rechten Hälfte des Flusses, bedingt durch eine Felsrippe, eine mächtige Walze auf den ahnungslosen Paddler. Links gibt es aber eine leichte Durchfahrt. Bei Niedrigwasser wird das ganze Wasser auf nur 2-3 Meter am rechten Rand zusammengepresst und es entsteht hier ein wuchtiger aber fahrbarer Schwall mit hohen Wellen.

    Der untere Lech ab Stanzach besteht aus vielen Kiesbänken – im schlimmsten Fall erwischt man die falsche Abzweigung und strandet. Ansonsten keine nennenswerte Schwierigkeiten.

    Einstieg
    700 m hinter der Straßenbrücke von Häselgehr beim Campingplatz Rudi oder 50 m dahinter an der Mündung eines kleinen Baches auf der Höhe eines Bauhofes

    Ausstieg
    Die Strecke wird meist in Weißenbach am rechten Ufer unter der Riedener Brücke die Paddeltour beendet.

    Schwierigkeit
    WW I-III
    Besonders bei niedrigem Wasserstand verästelt sich der Lech und die richtige Kanuroute ist nicht immer klar erkennbar.
    Die Entscheidung, welchen Arm man befährt, ist dann oft ein Lotteriespiel. Im ungünstigsten Fall landet man im Kiesbett und muss sein Boot in den Nachbararm übersetzen. Dennoch ist es stimmungsvoller bei geringerer Wasserführung auf türkisgrünem Wasser in einem breiten Kiesbett zu paddeln als bei Hochwasser auf einer braunen Brühe.

    💡

    Diese und weitere Kanutouren findet man im Buch „Padelland Österreich - Die schönsten Kanutouren auf Flüssen und Seen.“ von Alfons Zaunhuber, erschienen im Thomas-Kettler-Verlag.

    Der Campingplatz Rudi in Häselgehr ist ein ideales Basislager für einen Kurzurlaub. In unmittelbarer Nähe gibt auch eine Kanuschule, ein Raftzentrum, ein Freischwimmbad sowie zahlreiche alternative Freizeitmöglichkeiten wie Wandern und Biken.
    Wildcampen ist in den Lechauen nicht erlaubt, ebenso Fischschongebiete oder -zeiten beachten.

    Anfahrt

    Von Norden kommend den Lech Flusslauf nach Reutte, vom Bodensee über den Hochtannbergpass.

    Parkplatz

    700 m hinter der Straßenbrücke von Häselgehr beim Campingplatz Rudi oder 50 m dahinter an der Mündung eines kleinen Baches auf der Höhe eines Bauhofes

    Bergwelten entdecken