3 Wald-Wanderungen im Valle di Lodano
Foto: Ascona-Locarno Tourism / Alessio Pizzicannella
Wandern um des Waldes willen? Im Valle di Lodano, einem Seitental des Vallemaggia im Tessin, sollte man genau das tun. Verborgen zwischen zwei Bergrücken wachsen hier seit Jahrtausenden einzigartige Buchenwälder, die zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen. Wir stellen dir drei Wanderungen vor, auf denen du mit etwas Glück Steinböcke, Eulen oder eine der 50 Schmetterlingsarten, die in dem Waldreservat leben, erspähst.
Ein Wald wie kein anderer
Wald ist gleich Wald – Bäume, Käfer, Vogelgesang? Mitnichten, denn Wälder sind so unterschiedlich wie wir Menschen, mit eigenem Charakter und ihrer eigenen Geschichte. Urig, unberührt, artenreich: So könnte man die alten Buchenwälder im Valle di Lodano beschreiben, die seit 2021 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören.
Die Rotbuche, die im Valle di Lodano wächst, ist ein echter Überlebenskünstler: Seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren breitete sich die Baumart beinahe über den ganzen europäischen Kontinent aus. Die so entstandenen Wälder sind nicht nur besonders alt, sondern bieten auch vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Allein in den Buchenwäldern im Valle di Lodano wachsen 180 Pilz- und 240 Pflanzenarten.
1. Auf den Spuren der Vergangenheit: Von Lodano nach Soláda und Castèll
Diese einfache Wanderung führt durch die tiefergelegenen Wälder des Valle di Lodano zu mehreren Aussichtspunkten, von denen aus man die Flusslandschaft der Maggia und die hintersten Ecken des Tals überblickt. Unterwegs kommt man immer wieder an den Zeugen der ehemaligen Forstwirtschaft vorbei: Zwar stehen die Wälder im Valle di Lodano heute unter Schutz, früher wurde hier aber Holz geschlagen und Holzkohle hergestellt, wie man an alten Köhlerplätzen erkennen kann.
Lodano - Soláda - Castèll
2. Ins Herz des Waldreservats: Rundweg von Lodano über Mött di Còll und Ör Gröss
Es gilt, mehr als 1.100 Höhenmeter zu überwinden. Dafür gelangt man auf dieser Rundtour tief ins Herz des Waldreservats von Lodano. Am Weg durch Tannen- und Buchenwälder kommt man an mehreren ursprünglichen Maiensässen vorbei: Dabei handelt es sich um eine Sonderform der Alm, auf der Hütten und Ställe stehen. Die Maiensässwirtschaft, die hier betrieben wurde, zeichnete sich dadurch aus, dass nicht nur einzelne Sennerinnen und Senner im Sommer auf die Alm zogen, sondern der gesamte Hof auf die Alm verlegt wurde. Am Ende des Valle di Lodano dreht der Weg um 180 Grad und man wandert zurück Richtung Lodano-Ort.
Lodano - Castèll - Mött di Còll - Ör Gröss-C'öll - Mognèe d Zótt
3. In zwei Tagen über die Alpen des Valle di Lodano
Auf dieser zweitägigen Tour umrundet man das Waldreservat von Lodano. Dabei bieten sich immer wieder schöne Panoramablicke auf das Valle di Lodano und das Vallemaggia. Von Lodano führt der Weg durch dichte Wälder hinauf zur Alp di Pii und weiter zur Alp da Canaa, wo man auf der Schutzhütte Capanna Alp da Canaa übernachtet. Am nächsten Tag geht es weiter über die südliche Hangseite vorbei an der Alp da Tramón hinunter nach Lodano.
Bergwelten-Tipp
Wer einen noch tieferen Einblick in die Natur und Artenvielfalt des Valle di Lodano bekommen will, bucht am besten eine geführte Tour. Ausgebildete Guides helfen dabei, die oftmals gut getarnten Tiere und Pflanzen zu entdecken, und machen die Geschichte und Traditionen des Tals lebendig.
Dieser Artikel entstand im Rahmen der Bergwelten-Hüttenwoche im Maggiatal. Wir danken der Region Ascona-Locarno für die Gastfreundschaft.
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