Der HOKA Speedgoat 5 und der HOKA Bondi X
Foto: HOKA / Collage: Bergwelten
von Gerald Valentin
In unserer neuen Serie „Getestet von Valentin“ prüft Berg- und Skiführer und Sachverständiger für alpine Sicherheit – und Bergwelten-Ausrüstungsexperte – Gerald Valentin alle zwei Wochen eine Produktneuheit auf Herz und Nieren. Diesmal im Test: Laufschuhe von Hoka.
Schon 2009 – im Jahr seiner Gründung – widersetzte sich der französische Hersteller Hoka One One dem Trend zu minimalistischen Schuhen und stattete seine Modelle mit übergroßen Sohlen und weichen Polstern aus. Der Name Hoka One One (ausgesprochen hoka on-ay on-ay) kommt aus der Sprache der Maori und bedeutet so viel wie „über die Erde fliegen“ und genau dieses Gefühl sollen die charakteristischen Schuhe bei Läufern auslösen. Heute ist Hoka großer Player am Laufmarkt und Synonym für hochwertig gedämpfte Schuhe.
Der Speedgoat für den Trail
Der Speedgoat ist der Klassiker aus der Trailrunning-Kollektion von Hoka. In der fünften Version kommt der Schuh mit einigen neuen Features, wie der verbesserten Sohle aus dem Hause Vibram. Zum Schutz vor Steinen ist die Zehenkappe verstärkt und die Lasche wurde verbessert worden. Trotzdem konnten beim Gewicht einige Gramm eingespart werden.
Der Speedgoat 5 ist für Frauen und Männer in zwei Breiten erhältlich. Trotz hoher Sohle und üppiger Polsterung gefällt der Schuh beim Geländelauf durch Wendigkeit und gute Stabilität. Die gebogene Sohlenkonstruktion bietet ein geschmeidiges Laufgefühl mit gutem Vortrieb, nur auf technisch anspruchsvollen Trails wünscht man sich einen unmittelbareren Kontakt zum Boden. Wirklich gut funktioniert die Sohle, deren 5 mm hohe Stollen mit exzellentem Gripp verwöhnen. Seinen Einsatzbereich findet der Speedgoat 5 beim Laufen über Stock und Stein, auf Waldwegen und Schotterstraßen. Dank weicher Sohle zeigt der Schuh auch auf befestigtem Untergrund eine gute Performance.
Der Bondi X für die Straße
Im Gegensatz zum Speedgoat 5 ist der Bondi X für die Straße konstruiert. Mit maximaler Dämpfung und minimalem Gewicht steht das Modell seit einer Dekade für ein neues Laufgefühl. Neben der Verwendung eines besonders weichen Schaumstoffes wird dem Bondi X eine Carbonplatte hinzugefügt, die ein noch effizienteres und reaktionsfreudigeres Laufen ermöglichen soll. Im Gegensatz zum robusten Stoff eines Trailrunning-Schuhs kommt das Obermaterial des Bondi X aus einem luftigen Mesh. Der sogenannte Meta-Rocker – eine schaukelstuhlartige Form der Sohle – steht für eine effektivere Abrollbewegung. Die auffällig verlängerte Ferse soll Fersenläufern und Fersenläuferinnen zugutekommen.
Am Fuß fühlt sich der Bondi X durch und durch weich an und vermittelt im ersten Eindruck nur bedingte Stabilität und Reaktionsfreude. Beim Laufen gefällt die Marshmallow-ähnliche Sohle mit sehr angenehmer Dämpfung. Überraschenderweise gibt es auch an der Stabilität nichts auszusetzen und anstatt eines schwammigen Laufgefühls sorgt die Rocker-Sohle für spürbaren Antrieb nach vorne. Fersenläufer werden sich über die nach hinten verlängerte Sohle freuen. Jedoch aufgepasst, im Gelände besteht Stolpergefahr, hier ist der Schuh fehl am Platz. Die Platte aus Carbon ist bei normalem Tempo nicht zu spüren. Erhöht man jedoch die Geschwindigkeit, ist der zusätzliche Impuls schwach wahrzunehmen. Nach einiger Gewöhnung macht es richtig Spaß, mit dem Bondi X über den Asphalt zu fliegen. Bei Langstrecken bedanken sich die Gelenke.
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