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Der Langsee im Portrait

Regionen

3 Min.

12.06.2023

Foto: Montafon Tourismus, Stefan Kothner

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Der Langsee gehört zu den schönsten Bergseen in Vorarlberg. Er liegt im ruhigen und kaum erschlossenen hinteren Silbertal auf 1.950 m Seehöhe im Natura-2000-Gebiet Verwall im Montafon. Mit etwas Glück sieht man im Langsee die Spiegelung der umliegenden Berge, vor allem des Pateriol (3.056 m), der auch als Matterhorn des Verwall bezeichnet wird.

Lage

Der Langsee liegt im hinteren Silbertal, das mit etwa 21 km das längste Seitental des Montafons ist. Im Osten endet das Tal beim Silbertaler Winterjöchle, das den Übergang in das Schönverwall an der Landesgrenze Vorarlberg–Tirol bildet. Und hier, am Ende des Tales und unterhalb des Pfannseekopfes (2.611 m), befindet sich der Langsee.

Der Name Silbertal verweist übrigens auf den ehemaligen Kupfer- und Silberbergbau, der in der Region betrieben wurde.


Charakteristik

Der Langsee ist ein Bergsee inmitten hochalpiner Grünflächen. Beeindruckend ist vor allem der Kontrast zwischen dem sommerlichen Grün der Wiesen und den Felsen des Pateriol.

Der See ist knapp 360 m lang und an seiner breitesten Stelle 110 m breit. Er hat eine Fläche von rund 2,66 Hektar. Abzüglich der Fläche der Insel ergibt sich eine Wasserfläche von 2,5 Hektar. Die maximale Tiefe beträgt 8 m, die mittlere Tiefe 2,8 m.


Geologie

Der Langsee ist ein natürlich entstandener Hochgebirgssee. Er befindet sich knapp 600 m entfernt von der Landesgrenze zu Tirol und somit unweit der Wasserscheide Rhein/Donau, gehört jedoch noch zum Rheineinzugsgebiet. Der See wird überwiegend von namenlosen Quellbächen sowie aus den östlich gelegenen Quell- und Hangflachmooren gespeist. Nördlich wird der Langsee vom Pfannseekopf begrenzt, im Südosten befindet sich das Silbertaler Winterjöchle. Beide Gebirgszüge sind Teil des Verwall.


Fauna und Flora

Der Langsee ist Teil des seit 1995 ausgewiesenen Natura-2000-Gebietes Verwall und liegt im größten zusammenhängenden Naturraum Vorarlbergs. Im Zuge der Vorarlberger Biotopkartierung wurde der Langsee mit den angrenzenden Feuchtbiotopen am Silbertaler Winterjöchle ebenfalls erfasst und als besonders wertvolles Biotop für Vorarlberg hervorgehoben.

Im Silbertal findet man die größten Lärchen-Zirbenwälder Vorarlbergs, zahlreiche Moore, Latschen-, Erlen- und Alpenrosengebüsche, bunte Alpmatten und schroffe Felslebensräume. Die Abgeschiedenheit der Region bietet Rückzugsräume für viele Pflanzen, Vögel und Wildtiere, wie Auerhahn, Schneehuhn oder Schwarzspecht, Mooreidechsen, Steinadler oder Sperlingskauz.

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Gut zu wissen

Im hinteren Silbertal befinden sich mit dem Langsee, dem Dürrwaldsee und den Alpguesseen mehrere relativ große Naturseen. Das Tal ist entweder mit dem Wanderbus oder dem E-Bike ab dem Bergdorf Silbertal erreichbar. Auch im Zuge einer Wanderung von der Neuen Heilbronnerhütte (ca. 2 h) gelangt man ins hintere Silbertal. Eine andere Möglichkeit besteht ab dem Kristberg – von hier führt ein Themenweg rund um die Montafoner Sagen  ins Silbertal. Die Sagenwanderung verläuft an zehn Schauplätzen des einstigen Bergbaugebiets.

Der Langsee liegt im Europaschutzgebiet Verwall, bei dem es sich um einen sehr sensiblen Naturraum handelt. Somit gelten dort folgende Regeln:

  • Biken zum Langsee ist nur zw. 15.6. und 14.9. erlaubt (um Rückzugsräume für Wildtiere sicherzustellen)

  • ab der Alpe Fresch gibt es eine Schiebe- und Tragestrecke (zum Schutz des sensiblen Moorkörpers sind Räder zu schieben!)

  • Zelten und Lagern, Feuermachen und Drohnenfliegen sind nicht erlaubt

  • Moorbereiche bitte nicht betreten

  • Pflanzenpflücken ist verboten

Zudem wird im Montafon großer Wert darauf gelegt, die sensiblen Naturräume unter bestmöglicher Wahrung des freien Zugangs zur Natur zu schützen. Vor ein paar Jahren wurde daher die Initiative „Naturverträglicher Bergsport“ gegründet, um tragbare Lösungen für alle – also Wild, Wald und Bergsport – zu gewährleisten. Ab Juli 2023 wird außerdem ein sogenannter Bergsport Ranger im Europaschutzgebiet Verwall von Montafon Tourismus beschäftigt, um Bergsportlern vor Ort die Bedeutung des sensiblen Naturraums näherzubringen sowie diese rund um Themen wie Natur- und Kulturlandschaftswerte, sensible Arten und Lebensräume sowie naturverträglichen Bergsport zu sensibilisieren.


Anreise und Parkplatz

Ausgangsort: Montafoner Kristbergbahn in Silbertal

Bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt man mit der Montafonerbahn nach Schruns, weiter geht es mit dem MBS Landbus bis zur Talstation der Montafoner Kristbergbahn.

Mit dem PKW aus Deutschland kommend fährt man entweder über die Rheintalautobahn A 14 oder die Arlbergstraße bis zur Abfahrt Bludenz-Ost. Aus der Schweiz fährt man auf der Walgauautobahn A 14 oder der Schweizer Rheintalautobahn bis nach Bludenz Abfahrt-Ost. Ab Bludenz auf der B 188 bis Schruns und weiter auf der Silbertalerstraße bis Silbertal.

Parkplatz bei der Talstation der Montafoner Kristbergbahn.


Kürzester Weg zum See

Mit Wanderbus oder E-Bike bis zur Unteren Gaflunalm und in ca. 2,5 h (9 km, 600 Hm) zum See.


Touren zu Hütten in der Umgebung

Konstanzer Hütte, Neue Heilbronner Hütte, Valschavieler Maderer (2.769 m)


Infos in Kürze

Höhenlage: 1.950 m

Gebirgsgruppe: Verwall, Vorarlberg

Größe in Hektar: 2,66 ha

Mountainbiken erlaubt: ja

Erreichbarkeit im Winter: ja