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Einst der größte natürliche Bergsee der Ostalpen

Der Lünersee im Portait

• 21. Juni 2022
3 Min. Lesezeit

Mitten im Rätikon befindet sich mit dem Lünersee einer der größten Seen Vorarlbergs. Ursprünglich als natürlicher Bergsee vorhanden, wurde er im Jahr 1959 durch eine Staumauer vergrößert. Seit damals dient er der Stromgewinnung, er ist aber auch ein wahres Naturjuwel und beliebtes Ausflugsziel.

Der Lünersee im Rätikon
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Der Lünersee im Rätikon
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Lage

Der Lünersee liegt am Ende des Brandnertals am Fuße der Schesaplana, die mit 2.695 Metern die höchste Erhebung des Rätikon ist. Bei Vollstau befindet sich der Wasserspiegel auf 1.970 Metern Seehöhe.

Charakteristik

Mit einer Tiefe von 139 Metern und einer Fläche von 112 Hektar ist der Lünersee einer der größten Seen des Bundeslandes Vorarlberg. Aber auch schon vor dem Bau der Staumauer war der See der größte Hochalpensee der Ostalpen. Eingebettet in die Hochgebirgslandschaft des Rätikon mit der mächtigen Schesaplana, die bereits an der Grenze zur Schweiz steht, ist der See ein beliebtest Ausflugsziel für Wanderer und Bergsteiger, aber auch für Familien mit Kindern.

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Geologie

Das Schesaplanamassiv bildet die westlichen Ausläufer der nördlichen Kalkalpen. Dicke Schichten aus dolomitischen Platten und Massenkalken sind charakteristisch für das Gebiet. Der als „Totalp“ bezeichnete Kessel oberhalb des Lünersee, in dem die Totalphütte des Alpenverein Vorarlberg steht, ist besonders karg. Am Lünersee selbst geht die Kargheit aber in artenreiche, bunte Almwiesen über.

Fauna und Flora

Im Lünersee finden sich Bachforellen, Regenbogenforellen, Bachsaiblinge und Seesaiblinge und das Fischen wird von der Sportfischerei Illwerke frei gegeben. Fischereikarten können online erworben werden.

Rund um den Lünersee findet man bunte Almwiesen, durchsetzt von Almrosen, die im Juni und Juli in voller Blüte stehen. Aber auch weitere typische Alpenpflanzen wie Enzian, Mehlprimel, Alpen-Vergissmeinnicht oder die Berg-Glockenblume findet man hier. Am Seeufer wachsen zudem das rosa blühende Schmalblättrige Weidenröschen, die Scharfgarbe und die Mariendiestel. Der Bereich zwischen Lünersee und Schesaplana gehört zum geschützten Landschaftsteil „Rellstal und Lünerseegebiet“, das im Jahr 1966 verordnet wurde.

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Üppige Blumenvielfalt am Ufer des Lünersees
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Üppige Blumenvielfalt am Ufer des Lünersees

Gut zu wissen

Das Schwimmen ist im Lünersee nicht erlaubt, weil es sich um einen Stausee handelt, der zur Stromgewinnung genutzt wird. Im Bereich der Staumauer befinden sich Turbinen, die das Wasser ansaugen.

Seit 1959 liefert der Lünersee den Vorarlberger Illwerken Wasser zur Stromgewinnung. Ist der Stausee komplett mit Wasser gefüllt, beträgt sein Volumen 78,3 Millionen Kubikmeter, was 262 Millionen Kilowattstunden an gespeicherter Energie entspricht.

Direkt an der Bergstation der Lünerseebahn befindet sich die Douglasshütte. Früher stand sie auf einer Halbinsel des ursprünglichen Sees. Dieser Standort wurde allerdings im Zuge der Aufstauung des Sees geflutet. Die Hütte wurde abgetragen und als Ersatzbau an der heutigen Stelle neu errichtet. In der Nähe des ursprünglichen Standortes befindet sich eine Erinnerungstafel.

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Anreise und Parkplatz

Öffentliche Verkehrsmittel: Mit den IC/EC-Zügen der ÖBB, der Deutschen und der Schweizerischen Bahn nach Bludenz in Vorarlberg. Von Bludenz fahren Linienbusse nach Brand ins Brandnertal und bis zur, vom Ort rund sieben Kilometer entfernten, Talstation Lünerseebahn. Mit der Bahn zum 1.970 m hoch gelegenen Lünersee.

Pkw: Vom Arlbergtunnel/Arlbergpass auf der S16 Schnellstraße Richtung Bludenz und die Ausfahrt Bludenz/Bürs nehmen. Links abbiegen Richtung Brandnertal. Bürs durchfahren und wieder links in die Landesstraße L 82 nach Brand. Weiter in den Talschluss bis zur Talstation der Lünerseebahn, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen.

Kürzester Weg zum See

Mit der Lünerseebahn erreicht man den See in nur wenigen Minuten. Wer die Bahn aber nicht nutzen möchte, kann auch vom Parkplatz zu Fuß über einen steilen, zum Teil gestuften, Wanderweg mit dem klingenden Namen „Böser Tritt“ (T2) bis zum Lünersee aufsteigen.

Gehzeit: 1h 15min

Höhenmeter: 390 m

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Entlang des Sees führt ein breiter, ebener Weg bis zum südlichen Ende und zur Materialseilbahn der Totalphütte. Hier kann man sich nun entscheiden, ob man am Rundwanderweg rund um den See wandern, oder lieber den Anstieg zur Totalphütte in Angriff nehmen möchte, vom See rund 1h 30min. Von dieser führt der Weg weiter hinauf auf die Schesaplana, 2.965 Meter, ab der Totalphütte noch einmal 1h 30min. Oder man erklimmt die Gamsluggen, 2.383 Meter, ab der Totalphütte 30min.

Außerdem liegt der Lünersee im Bereich des Fernwanderweges 02, der gegen Osten zur Lindauer Hütte und gegen Westen zur Mannheimer Hütte führt.

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Einkehrmöglichkeiten

Erste Adresse für alle, die mit der Lünerseebahn zum See hinauf fahren, ist die Douglasshütte auf 1.976 Meter. Sie hat von Juni bis Oktober geöffnet und bietet ausreichend Schlafplätze.

Wer rund um den See wandert, kann in der kleinen Lünerseealpe einkehren, die von Juli bis September geöffnet hat.

Wer ein wenig weiter aufsteigen möchte, dem bietet sich die Totalphütte auf 2.385 Meter als Einkehr- oder Übernachtungsstützpunkt an. Die Hütte wurde nach einen äußerst zerstörerischem Lawinenunglück 2020/21 fast zu Gänze neu gebaut, hat von Juni bis Oktober geöffnet und bietet fast 100 Schlafplätze.

Infos in Kürze

Höhenlage: 1.970 m

Gebirgsgruppe: Rätikon, Schesaplanamassiv

Größe in Quadratkilometer: 1,12 km2

Max. Tiefe: 139 m

Fischbesatz: Ja, Fischen mit Fischereikarte

Mountainbiken erlaubt: Nein

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