Ein aktiver Sommer im Rätikon
Foto: mauritius images/ BY
von Mark Buzinkay
Der Sommer spielt im Vorarlberger Rätikon eher die zweite Geige, zu stark ist die Dominanz des Skitourismus. Dennoch, oder gerade deshalb: Wandern, Bergsteigen und Mountainbiken ist hier ein Genuss.
Beginnen wir mit dem wohl populärsten Freizeitvergnügen im sommerlichen Rätikon: dem Bergwandern. Die westlichste Talschaft auf Vorarlberger Seite führt in den recht abgeschlossenen und für den Privatverkehr nicht erreichbaren Nenzinger Himmel, ein Feriendorf mit dem Charakter einer großen Alpe: rundherum nur hohe und zum Teil steile Berge und Grate, die auf zwei Seiten entweder nach Liechtenstein oder in die Schweiz führen.
Steile und lange Passübergänge führen aber auch ins Brandner Tal hinüber, u. a. hinauf zur Mannheimer Hütte, die vom Westen den Weg zum höchsten Berg des Rätikons, der Schesaplana, eröffnet. Von der Brandner Seite gelangt man über den hoch gelegenen Lüner See auch zur Schesaplana – etwas leichter geht das freilich mithilfe der Lünerseebahn.
Wanderung zur Mannheimer Hütte vom Nenzinger Himmel
Über die Schesaplana Richtung Zimba - Etappe 1: Brand - Mannheimer Hütte
Der Lünersee ist Ausgangsort für sehr viele Wander- und Bergtouren, sowohl nach Süden zur angrenzenden Schweiz, als auch – weit zahlreicher – nach Osten ins benachbarte Montafon. Entweder via Saulakopf zur Heinrich-Hueter-Hütte und damit direkt unter die Zimba – das Matterhorn Vorarlbergs – oder über den Öfapass zur Lindauer Hütte und damit zu den Drei Türmen und der Sulzfluh. Diese beiden Gipfel sind so markant, dass sie unter den unzähligen Gipfeln Vorarlbergs dennoch herausstechen. Eine weitere Passage erreicht die südlichsten Ausläufer des Rätikon und endet in der Montafoner Gemeinde Gargellen.
Wasserwandern: Vom Lünersee zur Lindauer Hütte
Panoramawanderung Rätikon - vom Rellstal zum Lünersee
Die Drei Türme
Heinrich-Hueter-Hütte
Ein Paradies für Mountainbiker
Auch für Mountainbiker ist das Rätikon ein interessantes Revier. Die Wege können beliebig kombiniert werden und umfassen meist mehrere Talschaften. Ein Übertritt in die Schweiz oder nach Liechtenstein ist aber wegen der schroffen Abhänge selten möglich und stets mit anhaltenden Tragepassagen verbunden. Daher führen die meisten Alpen-Nord-Süd-Traversen über das Verwall und die Silvretta anstatt über das Rätikon.
Aus dem Latschauer Becken zur Lindauer Hütte
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