Gipfel-Sonnenaufgänge rund um Innsbruck
Es ist ein ganz besonderes Erlebnis seinen Körper frühmorgens auf einen Gipfel zu schuften um dann – am höchsten Punkt – der Sonne dabei zuzusehen, wie sie langsam die Dunkelheit verdrängt. Die „Magic Hour“ garantiert stimmungsvolle Fotos und bringt das Herz eines jeden Bergfreunds zum Strahlen.
Sonnenaufgangswanderungen liegen im Trend. In Tirol haben schon etliche Tourismusregionen die morgendliche Wanderung in ihr Angebot an geführten Touren aufgenommen. Auch die Seilbahnbetreiber wissen um die Beliebtheit der Morgenstunde und bieten in den Sommermonaten eigene Sonnenaufgangsfahrten an – darunter am Kitzbüheler Horn, am Ahornplateau bei Mayrhofen, im Alpbachtal (in Kombination mit einer leichten Wanderung zum Wiedersbergerhorn) und auf die Tiroler Zugspitze (mit ausladendem Frühstücksbuffet).
Sonnenaufgangsklassiker: Die mächtige Serles
Doch wie schon Goethe einmal gesagt haben soll: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“. Und so könnte man durchaus argumentieren, dass nur die selbsterwanderten Sonnenaufgänge die wahrlich schönen sind. Das gilt auch für die Serles am Taleingang vom Stubai Tal – den Klassiker der Sonnenaufgangswanderungen bei Innsbruck. An schönen Wochenenden im Sommer ist man hier selten alleine unterwegs. Der Weg führt vom Kloster Maria Waldrast in rund zwei Stunden durch einen Wald und über den Schotterkegel zum Serlesjöchl. Von hier geht es über eine kleine Eisenleiter auf den Kamm und in weitern 40 Minuten zum Gipfel. Wenn die Lämpermahdspitze südlich der Serles anfängt im Morgenrot zu glühen, geht die Sonne bald auf.
In den wilden Kalkkögel
Etwas gemütlicher zu erreichen ist die Nockspitze (auch: Saile). Vom Parkplatz des Skigebiets Axamer Lizum geht es in rund zwei Stunden über das Halsl auf den Gipfel. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt Innsbruck und die gegenüberliegende Nordkette. Mit etwas Glück teilt man diese Momente mit einer Schafsherde. Der Abstieg führt entweder auf dem gleichen Weg zurück, oder über die Mutter Alm direkt zu Fuß nach Innsbruck retour. Eine familienfreundliche Variante ist die Übernachtung am Birgitzköpfelhaus – bis dorthin kommt man nämlich mit dem alten Doppelsessellift vom Parkplatz Lizum. In der Früh kann man nun entweder in rund 50 Minuten auf die Nockspitze gehen oder gemütlich in einer halben Stunde ohne nennenswerte Höhenmeter zum Kreuz auf der Pfriemeswand.
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Tipp: Die Nockspitze ist auch ein fantastischer Ort für eine spätsommerliche Sonnenuntergangswanderung. Ebenso wie der Glungezer, von dem aus man den Sonnenuntergang gemütlich am Bankerl beobachten kann. Nur die Stirnlampen sollte man nicht vergessen, denn der Weg zurück ins Tal ist länger als man beim Hinauffahren mit dem alten Sessellift vermuten würde.
Auf der Nordkette
Eine etwas ungewöhnliche Variante führte mich letzten Juli auf die Nordkette. Wer hier biwakiert hat den besten Blick auf die Stadt und kann beobachten wie nach und nach die Straßenbeleuchtungen eingeschalten werden. Morgens leuchtet als erste die Brandjochspitze, dann folgen die anderen Gipfel bis schließlich auch die Stadt langsam ins Sonnenlicht getaucht wird.
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Tipp: Freitags fahren die Nordkettenbahnen länger – wer also statt einem Sonnenaufgang den Untergang am langen Sattel beobachten möchte, ohne viele Höhenmeter zu machen, dem bietet sich hier die ideale Chance.