Wasserwand
Sport
Wandern
Dauer
4:00 h
Länge
10,8 km
Höchster Punkt
1.367 m
Aufstieg
724 hm
Abstieg
724 hm
Beschreibung
Ein abenteuerlicher Felskamm und gemütliche Almen im Chiemgau in Bayern: Der nordwestliche Eckpfeiler der Chiemgauer Alpen ist der Heuberg, gesprochen „Heiberg“. Das „Hei“ ist in diesem Fall übrigens nicht das bairische Wort für „Heu“, sondern ist von „geheiter“ (verbotener, verwunschener) Berg abgeleitet. Die bergsteigerisch interessanteste Erhebung des mehrgipfligen Bergstocks ist die steil aufragende Felsrippe der Wasserwand. Sie besteht aus Oberräth-Riffkalk, also einem hellen, festen Kalkstein, der sich bei Kletterern großer Beliebtheit erfreut. An der Wasserwand können schwindelfreie und felsgewandte Bergsteiger auch ohne Seil in die Kletterwelt hineinschmecken und dem schmalen First der weithin sichtbaren Felswand aufs Haupt steigen. Zur Abrundung der Tour lohnt sich für den Abstieg ein Umweg über die Wagneralm, die gegenüber im milden Licht der Nachmittagssonne zur Einkehr lädt. Von dort zeigt sich der Heuberg in einer schönen Gesamtansicht – so kann man die Gipfeltour noch einmal Revue passieren lassen.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer „Chiemsee. Berge und Seen zwischen Rosenheim und Salzburg" von Gerhard Hirtlreiter, erschienen im Rother Bergverlag.
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung
Vom Duftbräu (780 m) gehen wir entlang der Straße einige Meter hinab zum Fluderbach. Unmittelbar vor der Brücke setzt rechts unser Wanderweg an, der ausgesprochen reizvoll neben den Wasserfällen des Bachs bergan führt. Bei der ersten Wegkreuzung halten wir die Grundrichtung bei (über die Brücke links kommen wir am Ende der Tour von der Wagneralm zurück). Jetzt folgt eine flache Waldpassage neben dem hier lustig plätschernden Fluderbach. Auch bei der nächsten Verzweigung ignorieren wir die Brücke und ziehen über eine Lichtung hinan (am Bach darunter tolle Spielmöglichkeiten für Kinder). Im nächsten Waldstück geht es über ein Kiessträßchen geradewegs hinweg in eine kleine Senke. Im Wald darüber fordert eine kurze steinige Wegpassage etwas Trittsicherheit. Nach der Steilstufe halten wir uns bei einer unscheinbaren Verzweigung rechts. Nach einer wurzeligen Waldpassage sind die Almwiesen der Daffnerwaldalm (1.050 m) erreicht, wo mit der Deindlalm (rechts) und Laglerhütte (inks) gleich zwei Brotzeitstationen zur Einkehr locken.
Rechts neben der Laglerhütte setzt der Weiterweg an, überwindet die Ufermoräne eines eiszeitlichen Ferneisstromes und zieht über einen etwas glitschigen, zunehmend steilen Hang hinauf in einen kleinen Sattel. Von dort nach links, gelangt man in wenigen Minuten auf die Graskuppe des Heubergs (1.338 m, Variante), scharf nach rechts hinauf wird es alpin: An einem Stahlseil queren wir ein Stück nach links und steigen dann über fast senkrechtes Felsgelände nach oben. Wo das Seil aufhört, fordern lose Steine noch volle Aufmerksamkeit (auch der nachsteigenden Alpinisten wegen). Über den Gipfelgrat nach rechts erreicht man das exponierte Gipfelkreuz der Wasserwand (1367 m).
Zurück an der Daffnerwaldalm (1.050 m), folgen wir dem breiten Weg, der nach rechts quert: erst über die Almwiese, dann – etwas steinig – durch Wald. Der Weg wird bald wieder breiter und verzweigt sich; wir halten uns links Richtung Euzenau (Weg 41), ebenso gleich darauf nach einer Bachüberquerung. Auf einem Almsträßchen passieren wir zwei Hütten auf der flachen Wiese der Euzenauer Alm (920 m) und biegen bei der dritten Hütte – es ist die private Triesdorfer – links ab (Ww. „Duftbräu“). Über eine durch Forstarbeiten ramponierte Geländestufe gelangt man hinauf zu einer Kiesstraße. Der folgen wir nach rechts und gehen geradeaus, bis wir nach einem kurzen Gefälle bei einer Forststraßenverzweigung scharf nach links hinaufwandern. Die erste folgende Abzweigung nach rechts wird ignoriert, nach einem kurzen Gefälle nehmen wir die nächste Abzweigung zur abschließenden Einkehr bei der gemütlichen Wagneralm (1.040 m). Auf schwachen Trittspuren wandern wir über den gegenüber hinabführenden Wiesenhang zum Almsträßchen. Wo es eine längere Linkskurve beschreibt, kann man eine Abkürzung einschlagen. So oder so kommt man zum Waldparkplatz; auf dessen Zufahrtsstraße passieren wir ein einzelnes Haus und zweigen vor dem Ende der Lichtung links ab. Am Fluderbach schließt sich der Kreis: Entlang den Wasserfälle geht’s zum Duftbräu (780 m).
Varianten
1) Auf die Graskuppe (1.338 m) des Heuberg-Massivs, problemlos, wenige Minuten vom Wasserwand-Einstieg (dort links).
2) Beschilderter Abstecher von der Wagneralm durch steilen Bergwald (Schwierigkeit „rot“) und über aussichtsreichen Gipfelrücken aufs Feichteck (1.514 m), 1¼ Std. rauf, 1 Std. zurück zur Wagneralm.
Anforderungen
Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Felsgewandtheit an der Wasserwand (fast senkrechte Passagen, Felsschwierigkeit I, klettersteigartige Sicherungen). Ansonsten Fahrwege und Pfade ohne große Schwierigkeiten (nur stellenweise etwas glitschig).
Einkehr
Daffnerwaldalmen (Laglerhütte, 1.050 m, etwas nördlich Deindlalm, 1.040 m), Wagneralm (1040 m), am Ausgangspunkt Duftbräu (780 m).
Anfahrt und Parken
Zufahrt von der A 8 über Achenmühle und Grainbach, dort nach dem Ortskern rechts in die Heubergstraße, Ww. zum Duftbräu folgen.
Parkplatz
Parkplatz gegenüber dem Duftbräu (780 m, Navi: 83122 Samerberg, Duft 1, Gebühr wird bei Einkehr verrechnet).
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