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Im Reich der Kurven: Faszination Großglockner Hochalpenstraße

Alpingeschichte

1 Min.

30.05.2018

Foto: Simon Schöpf

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von Simon Schöpf

Hoch oben auf der Franz-Josefs-Höhe (2.369 m) wo einst der Kaiser höchstpersönlich auf dem Eis wanderte, herrscht heute ein Blitzlichtgewitter schnell auslösender Kameras, um die Murmeltiere, Steinadler und Schönheit des höchsten Bergs Österreichs einzufangen.

Einen zweiten Abstecher macht die Straße zur Franz-Josefs-Höhe, zum wohl schönstgelegenen Parkhaus Österreichs. Hier, auf 2.369 Metern über dem Meeresspiegel, ist der Name Programm: Kaiser Franz Josef I und Elisabeth (Sisi!) kamen 1856 nach Heiligenblut, der junge Monarch wünschte, die Pasterze zu sehen. 1.100 Höhenmeter wurde samt Gefolge gewandert, bis zu eben jedem Punkt. (Sisi ging es ein wenig gemütlicher an und ritt 800 Höhenmeter bis zum Bretterboden, heute als Elisabethrast bekannt.) Damals reichte der Gletscher noch knapp unter den heutigen Parkplatz, heute muss man nochmals gute 40 Minuten steil absteigen bis zum eben gar nicht so ewigen Eis.

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Neben dem Besucherzentrum, Restaurants und dem Museum zum Thema Gletscher (Wasser.Leben) trifft man hier oben auch auf einen überdimensionalen Bergkristall. In der Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte blickt Nationalpark-Ranger Stefan durch seinen Feldstecher Richtung Großglockner, sucht routiniert die Steilflanken ab und reicht einem nach wenigen Sekunden das Fernrohr. „Da, schau, rechts unter dem großen Block, zwei Steinböcke!“ Circa 150 gäbe es in der näheren Umgebung, „manchmal kommen die bis auf 20 Meter zuwa,“ meint Stefan. Auch einen Bartgeier habe man vor 3 Tagen von hier aus gesehen, mindestens 24 Exemplare fliegen seit der Wiederansiedlung 1986 wieder durch den im Nationalpark. „Und natürlich die Steinadler, die kommen öfter vorbei. Und hungrig. Bis zu 70 Murmelen fressen die im Jahr“, weiß der Ranger.

70? Gefühlt so viele Murmeltiere tummeln sich auch zwischen den ganzen Besuchern auf der Franz-Josefs-Höhe herum, fast fühlt man sich hier ein wenig wie in einem alpinen Streichelzoo. Menschenscheue haben die Nager hier oben wohl schon lang abgelegt, so nah kommt man den Marmotas sonst wohl nie. Und die ganzen Menschen mit ihren schussbereiten Kameras sind wohl die beste Adler-Abwehr weit und breit.