Der Sisi-Klettersteig im steirischen Salzkammergut
Kompromisslose Linienführung, atemberaubendes Panorama: auf Besuch beim Sisi-Klettersteig im steirischen Salzkammergut.
Uwe Grinzinger für das Bergweltenmagazin August/September 2020
Warum der Name „Sisi“?
Weil Kaiserin Elisabeth („Sisi“) den Loser, diesen Stockzahn über Altaussee, aus eigener Kraft bestiegen haben soll – für Royals nicht selbstverständlich. Und betörend schön war sie auch, sagen viele – so wie der Klettersteig, der heute auf den Loser führt.
Worin liegt diese Schönheit?
„K. u. k.“ steht bei diesem Eisenweg für kompromisslose Linienführung und kolossales Panorama. In der Südwand wechseln lotrechte Aufschwünge mit luftigen Quergängen, während unten der Altausseer See und am Horizont das Gletschereis des Dachsteins funkeln.
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Wo wird’s intensiv?
An mehreren Stellen im Schwierigkeitsbereich C/D bis D. Wo Trittbügel fehlen, verlangt Reibungskletterei gute Beintechnik. Wer dort kein Auge für natürliche Tritte beweist und sich krampfhaft nach oben zieht, steht bald mit aufgepumpten Armen da.
Was sind die besten Stellen?
Pflicht-Fotolocation und abschließender Prüfstein sind der Panorama-Quergang und der Sisi-Pfeiler. Unter Überhängen pirscht man sich dort an einen bauchigen Aufschwung heran, den man dann spektakulär überwindet.
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Wo können wir durchschnaufen?
Auf Absätzen zwischen den senkrechten Wandstufen. Sie sind ausgezeichnete Rastplätze.
Gibt es einen Notausstieg?
Ja, aber erst kurz vor Schluss. Um überhaupt bis zum Fluchtweg zu kommen, muss man also den Großteil des Steigs meistern.
Können wir Einsteiger mitnehmen?
Nein. Novizen tasten sich lieber am nahen Übungsklettersteig „Sophie“ an die Senkrechte heran – der kleinen, vergleichsweise zahmen Klettersteigschwester der „Sisi“ (Schwierigkeitsgrad A/B mit einigen wenigen C-Stellen).