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Erstbesteigung Jungfrau

Jubiläum: 208 Jahre Jungfrau

• 2. August 2019
2 Min. Lesezeit

Wie der 4.158 Meter hohe Berg zu seinem Namen kam und vor 208 Jahren zwei wohlhabende Brüder ein paar Gamsjäger anheuerten, um das Unmögliche zu wagen. Der dritthöchste Berg der Berner Alpen im Portrait. 

Der Gipfel der Jungfrau (4.158 m) in den Berner Alpen im sanften Morgenlicht
Foto: Mammut Archiv
Der Gipfel der Jungfrau (4.158 m) in den Berner Alpen im sanften Morgenlicht
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Auf der Grenze zwischen den Schweizer Kantonen Wallis und Bern steht eine 4.158 m hohe Felsansammlung, die heute das 208. Jubiläum ihrer Erstbesteigung feiert. Darüber hinaus ist der Kalkgigant die dritthöchste Erhebung der Berner Alpen und bildet mit den in unmittelbarer Nähe stehenden Gipfeln des Eigers (3.970 m) und Mönchs (4.110 m) eines der markantesten Dreigestirne im gesamten Alpenraum. Die Besteigung der Jungfrau ist demnach kein Spaziergang, sondern eine technisch anspruchsvolle Hochtour, die es trotz der leichten Kletterpassagen nicht zu unterschätzen gilt. Abgesehen davon ist die Jungfrau ein unglaublich ästhetischer Berg, der ruhig über dem größten Gletscher Europas thront.

Die Jungfrau (4.158 m) an der Grenze zum Wallis im Abendrot
Foto: mauritius images / Ludwig Mallaun
Die Jungfrau (4.158 m) an der Grenze zum Wallis im Abendrot

Der Berg

Nur halb so berüchtigt wie der große Bruder Eiger, aber mindestens genau so ansprechend in seiner optischen Erscheinung ist der Gipfel der Jungfrau. Ein Felsmassiv, dessen Ostflanke selbst im Hochsommer in weißes Gewand gepackt der Sonne entgegen blitzt und am 13. Dezember 2001 von der UNESCO als erster alpines Weltnaturerbe aufgenommen wurde. Eine historische Premiere in der Geschichte der Vereinten Nationen, doch welche Landschaft hätte es sich mehr verdient, als die gewaltige Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau? Apropos Jungfrau. Auf wen die Namensgebung zurückgeht ist bis heute nicht einwandfrei belegt, allerdings gibt es zwei Theorien: Einerseits dürfte sich der Name von der Wengernalp am Fuße des Berges ableiten, die von den dort ansässigen Nonnen des Klosters Interlaken, zeitweilig als Jungfrauberg bezeichnet wurde. Die ortskundigen Bergführer haben da eine ganz andere  – nicht ganz jugendfreie – Theorie: auf die Frage, warum die Jungfrau denn wirklich so heißt kommt zumeist die Antwort: „Weil der Eiger zu weit weg ist und der Mönch nicht darf“. Erwähnenswert ist außerdem, dass die gesamte Region rund um die Tourismusorte Grindelwald, Wengen, Mürren und Lauterbrunnen nach dem Berg benannt wurden und allgemein als Jungfrau-Region bezeichnet wird. 

Historische Aufnahme: Bergsteiger am Gipfel der Jungfrau (4.158 m) im Jahr 1878
Foto: Wikimedia Commons/Jules Beck
Historische Aufnahme: Bergsteiger am Gipfel der Jungfrau (4.158 m) im Jahr 1878

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Historisches

Die Erstbesteigung der Jungfrau geht auf das Konto von Johan Rudolf Meyeer und dessen Bruder Hieronymus, Söhne eines wohlhabenden Textilfabrikanten aus dem Kanton Aargau. Des weiteren zählten die Führer und Gamsjäger Joseph Bortis und Alois Volken zu jener Seilschaft, die am 3. August 1811 als erste Menschen den Ausblick auf Grindelwald und das Berner Oberland genießen konnten. Ihre Route entspricht dem heutigen Normalweg und führte sie vom Lötschental über den Rottalsattel und Südostgrat auf den Gipfel. Der Gipfelerfolg ist in vielerlei Hinsicht interessant: So steckte das Bergsteigen damals noch in den Kindesschuhen, denn der Gipfelsturm erfolgte über ein halbes Jahrhundert vor der Blütezeit des Alpinismus. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass nach der Rückkehr zuerst niemand an den Gipfelerfolg der Seilschaft glauben wollte, da eine Besteigung der Jungfrau für unmöglich erachtet wurde. Erst als ein Jahr später, ein Sohn der Meyer-Brüder ebenfalls auf dem Gipfel stand, konnte das Unmögliche bewiesen werden. In Folge dessen war die Besteigung der Jungfrau der eigentliche Startschuss zur touristischen Erschliessung des Berner Oberlandes und der Alpen.

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