Bergportrait: Jungfrau (4.158 m)
Foto: mauritius images / Ludwig Mallaun
Die Jungfrau (4.158 m) ist die dritthöchste Erhebung der Berner Alpen an der Grenze zum Wallis. Ihre Besteigung ist technisch durchaus anspruchsvoll – davon zeugt auch ihre Unfallstatistik. Wir stellen euch diesen besonderen Viertausender im Detail vor.
Höhe und Lage
Die Jungfrau ist 4.158 m hoch, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Eiger (3.970 m) und Mönch (4.110 m) und bildet den dritthöchsten Gipfel der Berner Alpen. Über ihren Gipfel verläuft die Grenze der Kantone Wallis und Bern. Selbst auf der leichtesten Route sind bei der Besteigung Kletterpassagen im Schwierigkeitsgrad III zu bewältigen. Aufgrund der Erschließung des Jungfraujochs (3.466 m) durch die 1912 gebaute Zahnradbahn trauen sich auch immer wieder technisch wenig versierte und unzureichend akklimatisierte Bergsteiger die Jungfrau-Tour zu.
Die Folge: Eine beachtliche Unfallstatistik – nicht zuletzt auch aufgrund der gefährlichen Firnverhältnisse mit Fortschreiten des Tages. Die Besteigung sollte darum möglichst früh angesetzt werden – und nicht erst nach der Auffahrt mit der ersten Bahn. Die Mönchsjochhütte (3.650 m) als Stützpunkt erlaubt einen beliebig frühen Aufbruch – und entsprechende Akklimatisation im Vorfeld. Allein der Anblick der Jungfrau ist spektakulär – insbesondere von Norden. Dort fallen ihre Wände über atemberaubende 3.000 m ins Lauterbrunnental ab.
Geschichte
Erstmals gelang die Besteigung der Jungfrau am 3. August 1811. Zur Seilschaft zählten Johann Rudolf und sein Bruder Hieronymus Meyer sowie die Walliser Gamsjäger Alois Volker und Joseph Bortis. Vier Tage beanspruchte die Erstbesteigung aus dem Lötschental. Ihr Routenverlauf folgte im Großen und Ganzen der heute etablierten Normalroute.
Die Jungfrau im Überblick:
Höhe: 4.158 m
Lage: Berner Alpen an der Grenze zum Kanton Wallis
Talort: Grindelwald
Stützpunkt: Mönchsjochhütte (3.650 m)
Erstbesteigung: 1811
Touren
Der Normalanstieg verläuft über den Rottalsattel und den Südostgrat. Er führt von der Mönchsjochhütte zunächst hinab zum Sphinxstollen, ehe es über den obersten Teil des Jungfraufirns zum Kranzbergegg geht. Dort wird nun über den breiten Felsrücken über eine Steilstufe und über ein schmales Band unter der Wand zum Bergrücken aufgestiegen. Im Firn geht es nun in einer Querung entlang der Nordostflanke des Rottalhorns und steil hinauf auf den Rottalsattel (3.885 m). In technisch leichter Kletterei erreicht man schließlich den Gipfel der Jungfrau auf 4.158 m – mit lohnendem Blick in die wilden Eiswände am oberen Ende des Lauterbrunnentals im Westen, in die grünen Weiten der Zentralschweiz im Norden und auf das isoliert stehende Aletschhorn im Süden.
Jungfrau
Weitere lohnende Anstiege führen über den Inneren Rottalgrat (von der Rottalhütte aus mit Talort Stechenberg), den Rotbrettgrat (von der Silberhornhütte aus mit Talort Stechenberg) oder die Guggi-Route (von der Guggihütte aus mit Talort Matten bei Interlaken).
Gut zu wissen
Ursprünglich sollte die Zahnradbahn bis zum Gipfel der Jungfrau fahren – und nicht „nur“ bis aufs Jungfraujoch. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs vereitelte dieses Vorhaben jedoch. 2001 wurde die Jungfrau übrigens als UNESCO-Weltnaturerbe gelistet.
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