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Viertausender

Bergportrait: Aletschhorn (4.195 m)

• 17. Mai 2019
2 Min. Lesezeit

Ein rundum alpines Unterfangen: Das Aletschhorn ist mit 4.195 Metern die zweithöchste Erhebung in den Berner Alpen und hält gleich zwei spannende Normalanstiege bereit. Wir stellen euch den Viertausender im Detail vor.

Berner Alpen: Aletschgletscher mit Aletschhorn
Foto: mauritius images / Bernd Römmelt
Berner Alpen: Panorama rund um den Aletschgletscher mit dem Aletschhorn (4.195 m)
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Höhe und Lage

Das Aletschhorn ist nach dem Finsteraarhorn mit 4.195 Metern der zweithöchste Gipfel der Berner Alpen im Kanton Wallis. Die Heimat der gewaltigen Pyramide befindet sich am flächenmäßig längsten Gletscher der Alpen, am Aletschgletscher. Für den Anstieg bieten sich gleich zwei Normalwege an. Die Tour über den Nordostgrat birgt größere Schwierigkeitstellen am Gletscher, der Anstieg über die Südwestflanke hingegen hält fordernde Felskletterei bereit. Insgesamt ist das Aletschhorn ein herrlich ursprünglicher Berg geblieben, dessen Besteigung ein rundum alpines Unterfangen darstellt.

Geschichte

Erstmals bestiegen wurde das Aletschhorn 1859 über den Mittelaletschgletscher und den Nordostgrat. Zur Seilschaft der Erstbesteiger gehörten der Brite Francis Fox Tuckett und die Führer Johann Joseph Bennen, Peter Bohren und Victor Tairraz.

Erstmals über die Südwestflanke erreichten 1879 der Brite Thomas Middlemore, L. Lichti, A. Kummer und ein Träger den Gipfel des Aletschhorns.

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Das Aletschhorn im Überblick:

  • Höhe: 4.195 m

  • Lage: Berner Alpen

  • Talort: Bettmeralp (für Nordostgrat), Blatten (für Südwestflanke)

  • Stützpunkt: Mittelaletschbiwak (Nordostgrat), Oberaletschhütte (Südwestflanke)

  • Erstbesteigung: 1859

Mittelaletschbiwak (3.013 m) und Oberaletschhütte (2.640 m) im Detail:

Die Oberaletschhütte der SAC-Sektion Chasseral liegt auf 2.640 m am Fuß des Westgrats des Gross Fusshorn, oberhalb des Oberaletschgletscher in der als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannten Region Jungfrau-Aletsch-Bietschorn.Im Jahr 1890 wurde die erste Oberaletschhütte mit 14 Schlafplätzen am Westgrat des Fusshorns erbaut. Nach 38 Jahren wurde oberhalb der ersten Hütte, auf 2.640 m eine zweite, größere Hütte gebaut, die 1971 einem Brand zum Opfer fiel. Ein Jahr nach dem Brand stand die Oberaletschhütte wieder in der heutigen Form mit 58 Schlafplätzen.Der Bergführer Peter Schwitter wurde 2000 Hüttenwart der Oberaletschhütte. Er übernahm eine schwierige Situation: Der bisherige Weg zur Oberaletsch-Hütte war für viele zu anspruchsvoll. Wanderer kehrten am Weg um, weil sie sich beim Aufstieg über Leitern und steile Felsen überfordert und gefährdet fühlten. Die Besucherzahlen sanken, die Rentabilität und die Zukunft der Oberaletsch SAC-Hütte waren in Gefahr.Peter Schwitter setzte sich hartnäckig und erfolgreich für den Bau eines neuen Hüttenweges ein: Mehr als 5.000 Arbeitsstunden, 1 Tonne Sprengstoff, 1000 Steckeisen, 1 km Ketten und Hilfe von vielen freiwilligen Helfern für den Bau des neuen Panoramaweg notwendig, der 2005 eröffnet wurde.Der neue Weg ermöglicht sicheren Zugang zur Oberaletschhütte und vermittelt grandiose Bilder der Hochalpenregion um Aletschhorn (4.195 m), Nesthorn (3.821 m) und Fusshörner (3.627 m). Blickfang auf dem Weg zur Hütte ist das Gletschereis, das sich – wie fast überall in den Alpen – auf dem Rückzug befindet. Bis 1876 waren der Oberaletsch- und der Aletschgletscher verbunden. Heute liegt die Zunge ein ganzes Stück hinter der Gletscherschlucht, die man auf dem Weg zur SAC-Hütte quert.
Geöffnet
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Bewirtschaftet

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Nordostgrat

Ausgangspunkt für den Anstieg über den Nordostgrat ist die Munizipalgemeinde Bettmeralp. Von hier geht es zunächst hinab zum Bettmersee und auf einem Steig weiter in Richtung Märjelensee bis knapp unterhalb des Eggishorn. Nun folgt die Überschreitung des Gletschers und in weiterer Folge der Anstieg über Moränenschutt und Eis.

Am östlichen Gletscherufer erreicht man schließlich mit dem Mittelaletschbiwak den Stützpunkt. Von hier geht es in weiterer Folge über spaltenreiche Gletscherhänge hinauf zum Aletschjoch. Gen Westen steigt man weiter bergan, bringt einen schmalen Wechtengrat sowie eine breite Firnabdachung hinter sich und erreicht über einen kurzen Steilhang schließlich den Gipfel.

Aletschgletscher in den Berner Alpen
Foto: mauritius images / Bernd Römmelt
Der flächenmäßig längste Gletscher der Alpen: Der Aletschgletscher in den Berner Alpen
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Südwestflanke

Ausgangspunkt für den Anstieg über die Südwestflanke ist Blatten. Von hier fährt man zunächst mit der Seilbahn zur Bergstation Loch auf der Belalp (2.094 m) auf, folgt einem breiten Weg bis zum Hotel Belalp und steigt dort über einen Steig in den Talgrund ab. In nordöstlicher Richtung geht es nun wieder bergan, bis man nach einer Querung der Fusshörner die Oberaletschhütte (2.640 m) erreicht.

Wer die Tour direkt vom Hotel Belalp in Angriff nehmen möchte, folgt zunächst einem Steig nach Norden und steigt anschließend über Moränen am Gletscher auf. Über die Einmündung des Beichgletschers steigt man weiter in Richtung Nordosten bis etwa auf 2.700 m auf. Bänder und Terrassen wollen im weiteren Verlauf bewältigt werden, ehe es links durch eine Rinne auf den Rücken geht. Über ein Firnfeld erreicht man schließlich den Gipfel.

Tourentipp:

Gut zu wissen

Das Aletschhorn ist ein außergewöhnlich kalter Berg. Es ist ausgesetzt und windexponiert, sodass man entsprechend warme Kleidung mitführen sollte.

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